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Uganda entsendet Soldaten in den Kongo: Kriegsgefahr in der Region wächst


Uganda schickt Truppen in den Kongo
Hier droht ein neuer Krieg

Von t-online, jha

Aktualisiert am 19.02.2025Lesedauer: 2 Min.
Konflikte im KongoVergrößern des Bildes
Rotes Kreuz in Goma: Bei den Kämpfen zwischen den M23-Rebellen und Regierungstruppen im Ostkongo hat es tausende Opfer gegeben. (Quelle: Moses Sawasawa/AP/dpa/dpa-bilder)
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Die Lage um die afrikanischen Großen Seen spitzt sich zu. Immer mehr Länder werden in den Konflikt gezogen. Die UN warnt vor weiterer Eskalation.

Die ugandische Armee hat Soldaten in die Stadt Bunia in der Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo) verlegt. Sie sollen die dortigen Streitkräfte im Kampf gegen die Rebellenmiliz M23 unterstützen. "Unsere Truppen sind dort, um die tödliche Gewalt zu stoppen", erklärte Felix Kulayigye, Sprecher des ugandischen Militärs. Der Einsatz erfolge mit Zustimmung der kongolesischen Regierung.

Bereits seit 2021 sind ugandische Soldaten im Rahmen eines bilateralen Abkommens in der Region stationiert. Bunia liegt rund 40 Kilometer von der ugandischen Grenze entfernt und ist die Hauptstadt der Provinz Ituri. In einem Treffen zwischen ugandischen und kongolesischen Militärs wurde die Zusammenarbeit in der Stadt beschlossen, so Kulayigye weiter.

Tausende Tote in Goma

In der afrikanischen Region der Großen Seen droht derweil die Situation zu eskalieren. Die Rebellenmiliz M23 war Ende Januar in die ostkongolesische Provinzhauptstadt Goma vorgedrungen und hatte die Stadt innerhalb weniger Tage erobert. Am Samstag vermeldete die Gruppe auch die Einnahme der Millionenstadt Bukavu – Hauptstadt der Nachbarprovinz Süd-Kivu.

Bei den Kämpfen um Goma sind nach Angaben der Regierung in Kinshasa mindestens 5.000 Menschen ums Leben gekommen. Das Gesundheitsministerium gehe allerdings aufgrund der Patientenzahlen aus den Krankenhäusern und anderer Gesundheitseinrichtungen davon aus, dass die Zahl der Toten auf bis zu 8.000 steigen könnte.

Die Regierung in Kinshasa wirft dem Nachbarland Ruanda Unterstützung der M23 vor. UN-Experten teilen diese Einschätzung und gehen von mindestens 4.000 ruandischen Soldaten im Ostkongo aus. Ruanda bestreitet dies.

Warnung vor weiterer Eskalation

Die Rebellengruppe M23 verübt schwere Verbrechen an der Zivilbevölkerung, erklärte die UN. Laut dem UN-Hochkommissariat für Menschenrechte hat die Miliz in der Stadt Bukavu Kinder ermordet. Ein verifiziertes Video zeige, wie drei Jungen, vermutlich zwischen elf und 15 Jahren, von M23-Kämpfern erschossen wurden, nachdem sie sich geweigert hatten, ihre Waffen abzulegen.

Zusätzlich dokumentierte das Hochkommissariat Misshandlungen, sexualisierte Gewalt, Zwangsrekrutierungen und Drohungen gegen die Zivilbevölkerung. Krankenhäuser und Lager für humanitäre Hilfe seien angegriffen worden.

UN-Generalsekretär António Guterres warnte am Wochenende auf einem Gipfel der Afrikanischen Union in Addis Abeba vor einer weiteren Eskalation des Konflikts. "Die territoriale Integrität der Demokratischen Republik Kongo muss respektiert werden", sagte er. Ein regionaler Krieg müsse um jeden Preis verhindert werden.

Rohstoffe im Ostkongo

Burundi, ein weiterer Verbündeter der kongolesischen Regierung, will sich dagegen aus der Region zurückziehen. Laut Berichten von UN-Vertretern und burundischen Offizieren planen die Truppen, das Land zu verlassen.

Die Europäische Union prüft unterdessen mögliche Sanktionen gegen Ruanda. "Die anhaltende Verletzung der territorialen Integrität der Demokratischen Republik Kongo wird nicht unbeantwortet bleiben", hieß es aus Brüssel.

Eine wichtige Rolle in dem Konflikt spielt der Rohstoffreichtum des Ostkongo. Dort hat die M23 unter anderem Coltanminen unter ihre Kontrolle gebracht. Das seltene Metall wird etwa für die Herstellung von Smartphones, Laptops und Batterien von Elektroautos benötigt. Die kongolesische Regierung wirft Ruanda vor, aus der Demokratischen Republik Kongo geschmuggelte Rohstoffe auf den internationalen Märkten zu verkaufen.

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