Bestenliste Hier arbeiten die Deutschen gerne

Viele Deutsche arbeiten in mittelständischen Unternehmen. Eine aktuelle Auswertung zeigt, welche Firmen besonders gute Konditionen bieten.
Die deutsche Wirtschaft schwächelt und eine beliebte Erklärung vieler Wirtschaftsbosse lautet: Niemand will mehr arbeiten. Doch es gibt eine ganze Reihe von Unternehmen, bei denen die Angestellten besonders gerne zur Arbeit gehen.
Die Karriereplattform LinkedIn sammelt dazu jährlich Daten, gibt Rankings heraus und achtet dabei unter anderem darauf, wie lange Mitarbeiter im Unternehmen bleiben und welche Karrieremöglichkeiten sie bekommen. Die Bestenliste aus dem Mittelstand lag t-online vorab vor.
Der Mittelstand in Deutschland ist von besonderer Bedeutung, immerhin arbeitet mehr als die Hälfte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer für Firmen, die in diese Kategorie fallen. Bei den Beschäftigten schnitten dabei zuletzt vor allem Unternehmen aus drei Branchen gut ab, wie das Ranking zeigt.
Die 25 beliebtesten Mittelständler:
- 1. Roland Berger
- 2. Simon-Kucher
- 3. Miltenyi Biotec
- 4. DeepL
- 5. HiSolutions AG
- 6. Enertag
- 7. Ib Vogt GmbH
- 8. Atoss Software SE
- 9. Abo Energy
- 10. Rentschler Biopharma
- 11. Noris Network AG
- 12. MaibornWolff GmbH
- 13. Bestsecret Group
- 14. Zeb Consulting
- 15. Brita Group
- 16. PD – Berater der öffentlichen Hand
- 17. Immatics
- 18. Sunfire
- 19. Cheplapharm
- 20. Bad GmbH
- 21. Enpal
- 22. Hima Group
- 23. Dkv Mobility
- 24. Babbel
- 25. FlatexDerigo
Beratungen schneiden gut ab
Besonders gut schneiden die mittelständischen Beratungsfirmen ab. Roland Berger und Simon-Kucher belegen die beiden ersten Plätze, und mit PD und Zeb Consulting sind noch zwei weitere Beratungen in den Top 25 vertreten.
Darüber hinaus sind auffällig viele Unternehmen aus den Bereichen Medizintechnik und Pharma in der Liste zu finden. Dazu zählt etwa der Drittplatzierte: Miltenyi Biotec. LinkedIn kommt zu dem Schluss, dass hier die stabilen Arbeitsplätze und ein Umfeld, in dem ständig an Neuem geforscht wird, den Ausschlag geben dürften.
Barbara Wittmann, LinkedIn-Managerin für den deutschsprachigen Raum, sagt t-online dazu: "Ein Umfeld, in dem Neugier und die Bereitschaft zum Lernen gefördert werden, sind in dieser schnelllebigen Zeit besonders wichtige Eigenschaften."
Konkret heiße das, dass die Entwicklung der Mitarbeiter eine hohe Priorität habe und es "eine Kultur des Lernens" im Unternehmen gebe, so Wittmann. Als Beispiel nennt sie Schulungen für KI-Kompetenzen, um diese neue Technologie kennen und nutzen zu lernen.
"Durch ein breites Angebot an Weiterbildungen – sowohl für technische als auch für soziale Fähigkeiten – wird sichergestellt, dass die Mitarbeitenden für die Herausforderungen von morgen bestens vorbereitet sind", führt Wittmann aus.
Viele Unternehmen sind "Wiederholungstäter"
Ebenfalls mehrfach in der Liste vertreten sind Unternehmen aus den Bereichen IT, wie Deepl und HiSolutions, und erneuerbare Energien, wie etwa Enertag. Eine sinnstiftende Tätigkeit sei vielen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern wichtig, so Wittmann. Mit authentischen Werten und einer überzeugenden Mission könnten Unternehmen daher Angestellte auch längerfristig an sich binden. Ein Indikator dafür sind auch die vielen "Wiederholungstäter" auf der Liste. Zwar hat sich an den einzelnen Platzierungen einiges getan, aber viele Firmen, darunter Ib Vogt, FlatexDegiro, Miltenyi Biotec, P, Roland Berger und Simon-Kucher, waren auch schon im vergangenen Jahr unter den beliebtesten Mittelständlern.
Zur Methodik: Für das Ranking hat LinkedIn ein Bewertungssystem aus acht Faktoren erstellt: Entwicklungsmöglichkeiten, Kompetenzwachstum, Unternehmensstabilität, externe Jobaussichten, Unternehmensaffinität, Geschlechterverteilung, Bildungsgrad der Mitarbeiter sowie Arbeitgeberrelevanz im betreffenden Land. Die dafür erforderlichen Daten stammen jeweils aus den LinkedIn Talent Insights, der eigenen Plattform von LinkedIn zur Bündelung von Unternehmensdaten.
Als mittelständische Unternehmen werden für das Ranking Unternehmen mit Hauptsitz in Deutschland und mindestens 250 Mitarbeitern in Deutschland und maximal 5.000 Mitarbeiter weltweit haben. Ausgeschlossen sind Personal- und Recruiting-Agenturen, Bildungseinrichtungen sowie Behörden. Ebenso ausgeschlossen sind LinkedIn, die Muttergesellschaft Microsoft und Tochtergesellschaften. Ebenfalls nicht berücksichtigt werden Unternehmen, die im Betrachtungszeitraum zehn oder mehr Prozent der Belegschaft durch Fluktuation oder eigene Kündigungen verloren haben.
- Anfrage Barbara Wittmann (LinkedIn)
- Auswertung LinkedIn