Frischer Wind aus Ingolstadt Das sind die neuen Audi-Modelle für 2025
Audis neues Modellportfolio für 2025 bringt frischen Wind in die Fahrzeugreihen der Ingolstädter Premiummarke. Das sind die Neuheiten im kommenden Jahr.
Bei Audi läuft es aktuell nicht rund. Der Betriebsgewinn brach im dritten Quartal angesichts schlechter Konjunktur und Umstrukturierungen um 91 Prozent auf 106 Millionen Euro ein. Das Konsumklima ist rauer geworden, in Europa und China toben Preiskämpfe – und der Ausbau der Elektromobilität ist ins Stocken geraten. Noch dazu hatte Audi lange mit einem Modernisierungsstau zu kämpfen – es gab fast drei Jahre keine neuen Modelle. Erst in diesem Jahr kamen die ersten neuen Modelle, 2025 soll es in diesem Bereich wieder vorwärtsgehen. Das sind die wichtigsten Neuheiten für 2025 und die folgenden Jahre:
Neue Namen für die Modellreihen
Audi hat die Namen neu sortiert: Elektrische Baureihen bekommen eine gerade Ziffer, Verbrenner eine ungerade. Heißt: Aus den klassischen Erfolgsmodellen A4 und A6 werden künftig A5 und A7. SUV-Modelle behalten das Q vorne, sportliche Versionen ein S davor.
A5 (Ende 2024)
Mit der Baureihe A5 (intern B10) setzt Audi nicht nur seine neue Nomenklatur um, sondern streicht teilweise auch die für viele unverständlichen Zahlen, die die unterschiedlichen Motorisierungen beziffern. Selbst unter Werksangehörigen herrscht oft Ratlosigkeit, was genau hinter 35 TFSI, 40 TDI oder 50 TFSI steckt.
Der A5 ist Audis erstes Modell, das auf der technischen Plattform PPC (Premium Platform Combustion) fußt, einer Weiterentwicklung des Baukastens MLB evo. Dadurch sind unter anderem neue elektrifizierte Antriebe möglich, wie beispielsweise der Mildhybrid MHEV plus. Ebenso sein Debüt im A5 hat der Plug-in-Hybrid in zwei Leistungsstufen in Kombination mit Vierzylinder und V6-Motor. Die elektrische Reichweite gibt Audi mit über 100 Kilometern an. Die Preise starten bei 45.200 Euro.
A6 e-tron
Anfang des Jahres fährt auch der rein elektrische A6 (lesen Sie hier alle Details) zu den Händlern. Der erste Elektro-Audi in diesem Segment soll moderne Optik mit der Audi-Tradition der oberen Mittelklasse verbinden. Die Limousine namens Sportback bietet ein Kofferraumvolumen von 502 bis 1.330 Litern, der Avant bis zu 1.422 Litern. Limousine und Kombi können bis zu 2,1 Tonnen schwere Anhänger ziehen, die Reichweiten liegen bei mindestens 627 Kilometern. Im Innenraum dominiert das Digitale. Ein geschwungenes OLED-Display dient als Schaltzentrale. Der neue Fahrassistent nutzt Kartendaten und Informationen anderer Autos, um den Fahrer zu unterstützen.
Der A6 e-tron Sportback kostet in der Basis mit 210 kW/286 PS Dauerleistung ab 62.900 Euro. Der Performance (367 PS) kostet ab 75.600 Euro. Der Quattro (Allrad, 428 PS) kostet ab 79.900 Euro, der S6 e-tron (503 PS) ab 99.500 Euro.
Q5, SQ5 und Sportback
Im Januar kommt das Mittelklasse-SUV Q5 zu den Händlern. Im Portfolio von Audi zählt es zu den erfolgreichsten Modellen. Kein SUV im Premium-Mittelklasse-Segment verkauft sich weltweit besser. Allein in Deutschland haben die Ingolstädter seit dem Debüt 2008 rund 350.000 Einheiten abgesetzt. Der neue Q5 steht ebenfalls auf der neuen technischen Plattform PPC und ist ein moderat auf 4,72 Meter gewachsenes SUV. Die dritte Q5-Generation wirkt sportlicher als ihre Vorgänger und ist ab Herbst auch wieder in der Coupéversion Sportback erhältlich. Im Inneren erwartet die Reisenden die "digitale Bühne", ein Panoramadisplay im Curved Design und in OLED-Technologie, das aus dem 11,9 Zoll großen Zentralinstrument und dem 14,5 Zoll großen Multimedia-Display besteht. Auf Wunsch gibt es für die Beifahrerseite ein weiteres, 10,9 Zoll großes Display.
Zum Start gibt einen Zweiliter-Turbobenziner oder einen gleich großen Diesel, die beide 150 PS leisten. Außerdem ist direkt zu Beginn auch ein besonders kräftiger SQ5 mit einem drei Liter großen V6-Benziner mit 367 PS erhältlich. Unterstützt werden sie vom neuen Mildhybrid-System mit 48-Volt-Bordnetz und zusätzlichen 18 kW/24 PS beim Anfahren und beim Rangieren oder im Stadtverkehr. Allradantrieb gibt es beim Diesel und beim SQ5 serienmäßig, beim Benziner optional. Später werden zwei Plug-in-Hybride nachgereicht, die laut Audi rein elektrisch rund 100 Kilometer weit fahren können. Die Preise starten bei mindestens 52.300 Euro.
Q6 e-tron Sportback
Das E-SUV Q6 e-tron kommt künftig auch in der Schrägheckversion Sportback (mehr lesen Sie hier). Länge und Breite bleiben beim Sportback gegenüber dem klassischen SUV unverändert bei 4,77 Meter beziehungsweise 1,97 Meter. Das ablassende Heck lässt den Luftwiderstand auf einen cW-Wert von 0,26 sinken, was eine Reichweite von bis zu 656 Kilometern ermöglicht. Wie in allen neuen Modellen gibt es einen Innenraum mit vielen Displays und einen bis zu 1.373 Liter großen Kofferraum – 150 Liter weniger als im herkömmlichen Q6.
Die Einstiegsvariante des elektrischen Sportback fährt mit 185 kW/252 PS und einer 83 kWh (netto 75,8 kWh) großen Hochvoltbatterie vor. Der Q6 Sportback e-tron Quattro bietet eine Systemleistung von 285 kW (387 PS), und die stärkste Version, der SQ6 Sportback e-tron, bringt es mit den beiden E-Maschinen an Vorder- und Hinterachse auf eine Systemleistung von 360 kW (489 PS). Mit einem Einstiegspreis von 65.900 Euro ist der Q6 Sportback e-tron 2.400 Euro teurer als ein herkömmlicher Q6.
A7
Ebenso auf PPC-Plattform steht der kommende A7 (ehemals A6). In den Topversionen wird aller Voraussicht nach der bisherige Vierliter-Achtzylinder (EA825) ausgemustert. Er weicht einem mindestens ebenso starken Dreiliter-V6 mit dem Entwicklungs-Code EA839 evo. Im Sommer 2025 hat zunächst der A7 Avant seinen Marktstart, wenige Wochen später rollt die Limousine (Sportback) zu den Händlern.
Q3 und Q3 Sportback
Ende 2025 ist dann der neue Q3 dran. Er steht weiterhin auf dem Baukasten MQB evo für quer installierte Motoren. Unter der Haube arbeiten ausschließlich Vierzylinder-Aggregate. Anfang 2026 soll dann die Sportback-Variante ihren Serienstart haben.
Ab 2026: Q7 und Q4 e-tron
Ebenfalls 2026 ist mit der nächsten, mittlerweile dritten Generation des Q7 zu rechnen. Die Antriebe (elektrifizierte Diesel und Benziner sowie Plug-in-Hybride) dürften jenen im A7 gleichen.
Und schließlich steht für 2026 noch die Neuauflage des Elektromodells Q4 e-tron auf dem Produktplan, weiterhin basierend auf dem VW-eigenen Elektro-Baukasten MEB. Die Evo-Version sieht mehr Reichweite und eine höhere Ladeleistung vor. Zu hören ist, dass Audi bei dieser Baureihe nur die SUV-Variante weiterführt. Auf das Coupé-Derivat Sportback will man beim Q4 e-tron zukünftig verzichten.
Möglich ab 2027: Q9, A3-Nachfolger, A8 e-tron
2027 könnte endlich das viel diskutierte Super-SUV Q9 auf die Straße kommen. Es dürfte in der Geschichte von Audi das letzte ganz neue Modell sein, das noch einen Verbrennungsmotor unter der Haube hat. Gedacht ist der Q9 vorwiegend für die Märkte China und USA, als Pendant zum BMW X7 und Mercedes-Maybach GLS.
Auch im Kompaktsegment tut sich was. Für 2027 steht ein elektrisches Pendant zum A3 auf Basis des weiterentwickelten MEB (Evo II) auf dem Plan. Unklar ist, ob Audi sich bei diesem Modell wirklich auf den Namen seines legendären Aluminium-Kleinwagens A2 festlegen wird. Passen würde es. Der A2 gilt als "Fortschritt-durch-Technik"-Ikone. An dieser "Erblast" müsste sich das neue Elektromodell messen lassen.
Rein elektrisch dürfte es etwa zeitgleich mit dem A8 e-tron weitergehen, der dann vermutlich nicht mehr den Zusatz e-tron tragen und wohl auch nicht auf der neuen SSP (Scalable System Platform) stehen wird. Sie kommt später als geplant. Denkbar wäre hier eine Lösung mit einem chinesischen Partner, denn Audi hat vor, in China schon bald eigenständige Elektromodelle (ohne die vier Ringe im Grill) auf den Markt zu bringen.
- Archivmaterial
- Mit Material der Nachrichtenagentur SP-X