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AUDI E Concept: Audi entwickelt E-Autos in China und verzichtet auf Ringe


Radikaler Schritt
Neuer China-Audi verzichtet auf die vier Ringe

Von t-online, ccn

08.11.2024Lesedauer: 3 Min.
Aus China, für China: Das AUDI E Concept der neuen Submarke bricht mit vielen Designtraditionen.Vergrößern des Bildes
Aus China, für China: Das AUDI E Concept der neuen Submarke bricht mit vielen Designtraditionen. (Quelle: Audi)
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Audi bricht in China mit einer Tradition: Ein neues Elektroauto-Konzept tritt ohne die bekannten vier Ringe auf. Was dahintersteckt.

Audi hat in China ein neues Elektroauto präsentiert und bricht mit einer jahrzehntealten Tradition: Das neue Konzeptfahrzeug namens AUDI E Concept fährt ohne die typischen Audi-Ringe vor, die bisher weltweit das Markenzeichen des Herstellers waren. Stattdessen setzt Audi auf eine zurückhaltendere Gestaltung und einen beleuchteten "AUDI"-Schriftzug.

Dahinter steckt eine zunächst skurril anmutende organisatorische Änderung: Audi gründet eine neue Marke eigens für den chinesischen Markt und nennt sie "AUDI", eben in Versalien geschrieben. Doch dieser Schritt ist Teil einer strategischen Neuausrichtung, um den anspruchsvollen, aber zunehmend eigenständigen Geschmack der chinesischen Kundschaft zu treffen.

Angepasstes Design und deutlich digitaler

Das AUDI E Concept ist ein 4,87 Meter langer Sportback auf einer neuen Elektro-Plattform. Zwei E-Motoren liefern zusammen 570 kW (775 PS). Ein 100-kWh-Akku soll mehr als 700 Kilometer Reichweite nach chinesischem Messstandard ermöglichen und ermöglicht mit einer 800-Volt-Architektur das Schnellladen von 370 Kilometern Reichweite in zehn Minuten.

Speziell für China sind Assistenzsysteme eingebaut, die das Fahren in den vollen Städten und auf den Schnellstraßen des Landes erleichtern sollen. Auf die Bedürfnisse abgestimmt ist auch der Innenraum mit großem, geschwungenem Touchdisplay und einem KI-Assistenten. Das Serienmodell soll 2025 auf den Markt kommen.

Audi ohne vier Ringe – warum?

Mit dem Verzicht auf das typische Emblem der vier ineinandergreifenden Ringe will Audi dem Wunsch vieler chinesischer Käufer nach mehr Individualität und lokaler Identität entgegenkommen. In Kooperation mit dem chinesischen Partner SAIC wurde das neue Modell speziell für den chinesischen Markt entwickelt – angeleitet von der Erkenntnis, dass die Ansprüche der Kundschaft in China nicht eins zu eins mit den europäischen Modellen übereinstimmen. Zudem spart Audi mit der Entwicklung in China Kosten und Zeit – 30 Prozent Zeitersparnis sind laut Audi bis zu einer Markteinführung möglich.

Audi fährt damit zweigleisig: Die klassischen Modelle mit vier Ringen werden vom Produktionspartner FAW im Norden Chinas produziert, die Modelle mit "AUDI"-Schriftzug von SAIC. Drei E-Fahrzeuge sind zunächst geplant. Auch wenn die vier Ringe wegfallen, sollen gewisse Markenwerte nicht unter die Räder kommen: Entwicklungsleiter Fermin Soneira war langjähriger Leiter der elektrisch angetriebenen Baureihen bei Audi und ist seit 25 Jahren im Volkswagen-Konzern.

Chinas Elektroautomarkt wächst rasant

Das Potenzial auf dem chinesischen Automarkt ist groß: Der weltweit größte Markt hat im Oktober 2024 ein kräftiges Wachstum verzeichnet. Nach Angaben des Branchenverbands PCA stiegen die Pkw-Verkäufe im Vergleich zum Vorjahresmonat um 16 Prozent auf 2,36 Millionen Fahrzeuge. Besonders stark ist der Anstieg bei den Elektrofahrzeugen, deren Verkäufe um rund zwei Drittel auf 1,28 Millionen Einheiten kletterten. Angetrieben wurde dieser Boom durch staatliche Kaufanreize, die Elektroautos noch attraktiver machen und die Umstellung auf nachhaltige Mobilität fördern sollen.

Für deutsche Automobilhersteller wie Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz ist China ein wichtiger Markt – zugleich stellt er sie aber auch vor Herausforderungen. Während in früheren Jahren das Premiumsegment nahezu garantierte Wachstumszahlen versprach, sitzt das Geld bei chinesischen Kunden angesichts der derzeit schwierigen Wirtschaftslage nicht mehr so locker. Deutsche Autos sind zu teuer und technisch in den Augen der chinesischen Kunden altbacken, schreibt die "Frankfurter Allgemeine".

Hinzu kommt eine wachsende Konkurrenz durch chinesische Elektroauto-Hersteller, die mit innovativen Technologien und vor allem erschwinglichen Preisen auftrumpfen. Bei Audi ist der Betriebsgewinn im dritten Quartal um 91 Prozent eingebrochen – auch wegen schwächelnder Verkäufe in China. Audi und andere deutsche Premiumhersteller stehen vor der Aufgabe, in einem zunehmend gesättigten Markt ihre Markenwerte zu behaupten.

Transparenzhinweis
Verwendete Quellen
  • Audi-Pressemitteilung
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