Auswertung der Versicherungen Diese Autos werden am häufigsten in Deutschland gestohlen
Die Zahl der Autodiebstähle ist im vergangenen Jahr bundesweit deutlich angestiegen. Auf diese Autos haben es die Kriminellen vor allem abgesehen.
Die Zahl der Autodiebstähle in Deutschland ist im vergangenen Jahr nach Angaben der Versicherungswirtschaft um fast 20 Prozent gestiegen. Bundesweit seien 14.585 kaskoversicherte Fahrzeuge gestohlen worden, teilte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft mit. "Der wirtschaftliche Gesamtschaden durch die Autodiebe wuchs auf mehr als 310 Millionen Euro."
Das sind die beliebtesten Autos bei Dieben
Bei den Kriminellen hoch im Kurs stehen derzeit insbesondere Modelle von Toyota. Auf der Liste der zehn am häufigsten gestohlenen Modellreihen sind die Japaner mit fünf Modellen vertreten, gleich drei liegen an der Spitze: ein Modell des Toyota Land Cruisers und Varianten der Lexus NX und Lexus UX.
Hier die Top 15 laut GDV (Stand: 11. September 2024):
Auto | Diebstähle pro 10.000 kasoversicherte Pkw | Schaden pro Diebstahl in € |
---|---|---|
Toyota Land Cruiser 4. Generation | 160 | 55.962 |
Lexus NX | 157 | 31.997 |
Lexus UX | 136 | 25.965 |
Range Rover Sport 2. Generation | 121 | 59.625 |
Kia Stinger | 110 | 28.999 |
Toyota RAV4 5. Generation | 91 | 29.554 |
Hyundai Santa Fe 4. Generation | 90 | 31.319 |
Jeep Grand Cherokee 4. Generation | 87 | 31.458 |
Range Rover 3. Generation | 68 | 65.072 |
Toyota Prius+ | 66 | 16.966 |
Kia Niro 2. Generation | 62 | 31.044 |
Kia EV6 | 60 | 39.643 |
Mitsubishi Outlander 3. Generation | 49 | 25.254 |
Hyundai Ioniq5 | 47 | 42.165 |
Kia Sorento 3. Generation | 46 | 26.870 |
- Lesen Sie hier: So schützen Sie sich vor Autodiebstählen
Diese Marken sind bei Dieben beliebt
Hier muss man zwischen den absoluten Zahlen (also den tatsächlich gestohlenen Autos) und der Quote unterscheiden, die sich am Anteil der Diebstähle pro 10.000 Autos bemisst. Bei den absoluten Zahlen liegt VW mit 1.810 gestohlenen Fahrzeugen vorn, gefolgt von Toyota und Lexus. Geht es nach der Quote, liegen Land Rover und Chrysler (mit Jeep) vorn, dahinter Ford (US-Fahrzeuge des Herstellers wie der F-150), Toyota/Lexus, Porsche, Mazda, Kia, Mitsubishi, die Fahrzeuge von Peugeot und Citroën sowie Hyundai.
Die am häufigsten gestohlenen Autos nach Marke (absolute Zahlen laut GDV, Stand 11. September 2024):
Marke | Anzahl | Veränderung gegenüber 2022 in % |
---|---|---|
Volkswagen | 1.810 | -7,4 |
Toyota (inkl. Lexus) | 1.475 | 115 |
Audi | 1-377 | -2,1 |
Mercedes-Benz | 1,287 | 13,3 |
BMW (inkl. Mini) | 1.171 | 8,3 |
Hyundai | 887 | 41,9 |
Ford | 840 | 34,8 |
Kia | 724 | 155,8 |
Mazda | 696 | 27,2 |
Renault | 684 | 17,3 |
Mitsubishi | 422 | 37,5 |
Fiat (inkl. Alfa Romeo, Lancia) | 391 | 2,4 |
Opel | 353 | 8,3 |
Porsche | 335 | 78,2 |
Nissan | 317 | 36,1 |
Berlin ist Hauptstadt der Autodiebe
Im Vergleich der Bundesländer und Großstädte in Deutschland ist das Risiko in Berlin am größten, dass Diebe zuschlagen. "Berlin ist und bleibt die Hauptstadt der Autodiebe, rein rechnerisch verschwindet hier alle zwei Stunden ein Auto", sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Jörg Asmussen. "Inzwischen findet fast jeder dritte Autodiebstahl bundesweit in Berlin statt."
2023 seien in der Hauptstadt 4.266 kaskoversicherte Pkw entwendet worden, gut 46 Prozent mehr als im Vorjahr. Zum Vergleich: In Hamburg wurden 853 Autos gestohlen, in Nordrhein-Westfalen 2.915 und in Mecklenburg-Vorpommern 181. In Bayern waren es den Angaben zufolge 596 Fahrzeuge, in Baden-Württemberg 574. Im Süden Deutschlands sei die Diebstahlgefahr deutlich geringer. Dennoch stiegen auch dort die Zahlen: "In Bayern wurden knapp 600 Autos gestohlen, 2022 waren es noch rund 400", so Asmussen.
Das ist das GDV-Ranking der Bundesländer für 2023 (Stand: 11.9.2024):
Bundesland | Diebstahlquote pro 10.000 m2 | Anzahl Diebstähle | Veränderung zu 2022 in % | Schaden pro Diebstahl in € |
---|---|---|---|---|
Berlin | 42 | 4.266 | 45,9 | 22.484 |
Hamburg | 13 | 853 | -3,1 | 23.706 |
Brandenburg | 11 | 1.325 | 20,7 | 23.160 |
Sachsen | 4 | 652 | 24,2 | 19.017 |
Sachsen-Anhalt | 4 | 375 | -3,8 | 21.465 |
Bremen | 4 | 110 | 1,9 | 20.439 |
Nordrhein-Westfalen | 3 | 2.915 | 12,2 | 19.815 |
Schleswig-Holstein | 3 | 490 | 3,2 | 20.697 |
Niedersachsen | 2 | 960 | 1,3 | 22.822 |
Hessen | 2 | 707 | 8,1 | 24.400 |
Mecklenburg-Vorpommern | 2 | 181 | -16,2 | 17.362 |
Saarland | 2 | 86 | 2,4 | 14.783 |
Thüringen | 1 | 150 | 5,6 | 16.893 |
Rheinland-Pfalz | 1 | 277 | 12,6 | 17.388 |
Baden-Württemberg | 1 | 574 | 7,9 | 17,429 |
Bayern | 1 | 596 | 44,3 | 20.466 |
Gesamt | 4 | 14.585 | 18,8 | 21.403 |
Dem Verband zufolge erhöhte sich für Betroffene der Schaden. "Im Durchschnitt zahlten die Versicherer für jeden Diebstahl fast 21.400 Euro, rund sechs Prozent mehr als im Vorjahr", sagte Asmussen.
Bereits 2022 war die Zahl der Autodiebstähle gestiegen – nach einem Rückgang während der Corona-Pandemie.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- Pressemitteilung des GDV