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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Das steckt im Superfood So gesund ist der Granatapfel wirklich
Von Beschwerden in den Wechseljahren bis hin zu Prostatakrebs: Granatäpfel sollen ein Heilmittel gegen viele Krankheiten sein. Doch stimmt das wirklich?
Granatäpfel haben den Ruf eines Superfoods: Die Frucht soll viele gesundheitliche Vorteile haben. Was viele nicht wissen: Die Punica granatum, so der wissenschaftliche Name, ist zwar schon seit Jahrtausenden für ihre Heilkräfte bekannt, verlässliche Studienergebnisse sind aber noch rar.
Gesunde Inhaltsstoffe: Das steckt im Granatapfel
Granatäpfel sind voller sekundärer Pflanzenstoffe, besonders viel Polyphenol ist in der Frucht zu finden. Solche sekundären Pflanzenstoffe haben selbst keinen Nährwert im herkömmlichen Sinne, können aber viele gesundheitsfördernde Eigenschaften aufweisen. Polyphenol etwa hat eine stark antioxidative Wirkung und hilft damit gegen die sogenannten freien Radikalen.
In Granatapfelstücken stecken zudem die Substanzen Quercetin, Rutin und Anthocyan sowie Ellagsäure und Punicinsäure. Auch wertvolle Vitamine und Mineralstoffe sind in der Frucht enthalten. Nennenswert sind die Vitamine K, C und B6 sowie die Mineralstoffe Kalium, Kalzium, Phosphor, Magnesium und Eisen. Darüber hinaus kommen in der Frucht die Spurenelemente Jod, Zink, Kupfer und Mangan vor.
Nährstoffe pro 100 g Granatapfel | |
---|---|
Kalorien | 74 |
Kohlenhydrate | 16 g |
Eiweiß | 0,7 g |
Ballaststoffe | 2 g |
Fett | 0,6 g |
Wie gesund ist die Frucht wirklich?
Behauptungen, Granatäpfel seien eine Wunderwaffe gegen allerlei Krankheiten, sollten Sie aber kritisch sehen. Herz-Kreislauf-Probleme, Diabetes, Beschwerden in den Wechseljahren und Prostatakrebs sollen mit den Wirkstoffen des Granatapfels geheilt werden können. Obwohl einige Untersuchungen eine mögliche positive Wirkung der Frucht auf diese Beschwerden aufzeigen, stehen groß angelegte klinische Studien mit Menschen zu diesen möglichen Einsatzfeldern noch aus. Granatäpfel enthalten Antioxidantien, die Schadstoffe abwehren sollen.
Zudem werden der Frucht vom Granatapfelbaum folgende Vorteile nachgesagt:
- Der Granatapfel ist seit Alters her wegen seiner zahlreichen kleinen Körner ein Symbol für Fruchtbarkeit und soll die Libido steigern.
- Die Frucht soll den Appetit anregen und verdauungsfördernd wirken.
- Auch in Shampoo und Duschgel befinden sich manchmal Granatapfelextrakte. Denn durch ihren Anteil an Antioxidantien, Mineralien und Nährstoffen sollen sie hautpflegend und feuchtigkeitsspendend wirken.
Granatapfel: Herkunft
Ursprünglich stammt der Granatapfel aus Persien. Hauptsaison ist zwischen September und Dezember. Anders als Bananen reift die Paradiesfrucht, wie sie auch genannt wird, während Transport und Lagerung nicht nach.
Den angeblich 621 Kernen – lateinisch 'granae' oder 'granatus' – verdankt die Frucht aus der Familie der Weiderichgewächse ihren Namen. Sie findet sich in der Bezeichnung der spanischen Provinz und Stadt Granada wieder, die intensive rote Farbe gab dem Schmuckstein Granat den Namen.
So schneidet und öffnet man einen Granatapfel
Leider macht es einem der Granatapfel schwer, an seine Kerne zu gelangen. Dazu kommt, dass sich die roten Spritzer aus der Frucht nur schwer wieder aus der Kleidung entfernen lassen. Ein Granatapfel lässt sich am besten zerlegen, indem er mit einem Messer in der Breite einmal rundherum ein paar Millimeter eingeschnitten und die Frucht dann auseinandergebrochen wird. Danach die weißen Häute entfernen und die kleinen roten Fruchtkerne herauslösen. Mit diesen Tipps schneiden und entkernen Sie Granatäpfel mühelos.
Die aufwendige Trennung der Kerne von der harten Schale ist notwendig: Verzehren Sie die Schale, kann es zu Beschwerden wie Erbrechen, Schwindel und Kreislaufstörungen kommen. Die Kerne und das rote Fruchtfleisch sind aber für den Rohverzehr bestimmt.
Granatapfel kaufen
Granatäpfel sowie schon fertig geschälte Granatapfelstücke gibt es vorwiegend im Winter in Supermärkten zu kaufen. Ob ein Granatapfel reif ist, merken Sie an seinem Gewicht: Eine reife Frucht liegt schwer in der Hand.
Bei Granatäpfeln gibt es zwei Typen: einen mit gelb-pinker Schale, der härteres Fruchtfleisch hat, und einen burgunderroten mit weicheren Kernen. Wollen Sie die Frucht frisch essen, sollten Sie Letzteren kaufen.
Granatapfel zubereiten
Am besten schmeckt die Frucht in Verbindung mit anderen Lebensmitteln. Granatapfelkerne passen sehr gut zu einem Obstsalat und schmecken außerdem zu Speiseeis, Joghurt, Quark oder Pudding. Sie können damit aber auch Soßen von Wildgerichten verfeinern.
Empfehlenswert ist auch die Herstellung von Granatapfelsaft. Hierfür schneiden Sie die Frucht quer auf und pressen sie vorsichtig wie eine Zitrone aus. Daraus lassen sich zum Beispiel Gelee oder Sirup herstellen. Für das Auspressen des Saftes können Sie auch eine handelsübliche Zitronenpresse verwenden.
Ein Tipp, falls Ihnen der Granatapfelsaft zu bitter ist: Mit der Zugabe von etwas Zitronensaft und Ingwer wird der Saft würziger und frischer.
Eine Frucht ergibt etwa eine halbe Tasse Saft. Mit Zucker aufgekocht entsteht daraus Granatapfelsirup, bekannt als Grenadine. Diese ist Bestandteil von Cocktails wie Tequila Sunrise und von Longdrinks.
Granatapfel richtig lagern
Dank seiner dicken, ledrigen Außenhaut ist der Granatapfel einfach zu transportieren und zu lagern. Sie können ihn zu Hause bei Zimmertemperatur mehrere Tage aufbewahren.
Gekühlt bei circa sechs Grad und 90 Prozent relativer Luftfeuchte ist er auch mehrere Wochen haltbar. Die Schale schrumpft in dieser Zeit zwar, das Fruchtfleisch und die fächerförmig angeordneten Samenkerne im Inneren bleiben aber frisch.
Rezept: Sektmousse mit Granatapfelkernen
Brenn- und Nährwerte pro Portion:
Brennwert: 360 kcal
Eiweiß: 11 g
Kohlenhydrate: 24 g
Fett: 19 g
Zutaten für vier Portionen:
- 6 Blatt weiße Gelatine
- 4 frische Eier
- 75 g Zucker
- 200 ml Sekt
- 1 EL Zitronensaft
- 150 ml Sahne
- 1 Granatapfel
Zubereitung:
- Weichen Sie die Gelatine in kaltem Wasser ein. Trennen Sie die Eier und stellen Sie das Eiweiß kalt. Schlagen Sie Eigelb und Zucker mit dem Handrührer acht bis zehn Minuten cremig. Rühren Sie dann den Sekt bis auf drei Esslöffel und den Zitronensaft nach und nach ein.
- Drücken Sie die Gelatine aus und lösen Sie sie in einem kleinen Topf mit dem restlichen Sekt bei sehr schwacher Hitze unter Rühren auf. Nehmen Sie den Topf sofort vom Herd. Rühren Sie erst zwei bis drei Esslöffel Sektcreme in die Gelatine und rühren Sie dann die Gelatinemischung unter die übrige Sektcreme.
- Stellen Sie das Ganze etwa 30 Minuten kalt, bis die Creme zu gelieren beginnt. Schlagen Sie Eiweiß und Sahne getrennt steif. Heben Sie zuerst die Sahne und dann den Eischnee unter die gelierende Creme und stellen Sie alles zugedeckt mindestens eine Stunde kalt.
- Halbieren Sie den Granatapfel und lösen Sie die Kerne heraus. Stechen Sie die Creme löffelweise ab und richten Sie sie in Dessertschälchen an.
Servieren Sie die Sektmousse mit den Granatapfelkernen bestreut.
- Pharmacological Research
- Nutrition Reviews
- Eigene Recherche