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Was ist Weichteilrheuma? Symptome, Definition, Ernährung


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Symptome an den Weichteilen
Was ist Weichteilrheuma – und was hilft?


28.11.2021Lesedauer: 6 Min.
Frau mit Schmerzen im Nacken: Fibromyalgie kann auch die Rückenmuskulatur betreffen.Vergrößern des Bildes
Frau mit Schmerzen im Nacken: Fibromyalgie kann auch die Rückenmuskulatur betreffen. (Quelle: fizkes/getty-images-bilder)
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Früher wurde die Fibromyalgie "Weichteilrheuma" genannt. Heute steht der Begriff für verschiedene Krankheiten, die Symptome an den Weichteilen verursachen. Welche sind das? Und inwiefern kann die Ernährung helfen?

Gehen, Laufen, Springen, aufrechtes Stehen und Sitzen: All diese Fähigkeiten verdankt der Mensch seinem Bewegungsapparat. Dieser besteht aus harten und weichen Anteilen. Das harte Skelett dient als Stützgewebe. Zu den Weichteilen zählen die Muskeln, Sehnen, Bänder sowie das Binde- und Fettgewebe.

Verschiedene Erkrankungen können Schmerzen im Bereich der Weichteile hervorrufen und deren Funktion beeinträchtigen. Manchmal ist dann auch von Weichteilrheuma oder Weichteilrheumatismus die Rede.

Was ist Weichteilrheuma?

Weichteilrheuma und Weichteilrheumatismus sind keine medizinisch anerkannten Fachbegriffe für ein eindeutig definiertes Krankheitsbild. Vielmehr sind es veraltete Bezeichnungen, die zwei verschiedene Bedeutungen haben können:

  • Früher wurde das Fibromyalgie-Syndrom Weichteilrheuma genannt, inzwischen ist das nicht mehr üblich.
  • Heute wird Weichteilrheuma meist als Sammelbegriff für verschiedene Erkrankungen definiert, die Beschwerden im Bereich der Weichteile verursachen.

In der Fachsprache kommen die Bezeichnungen Weichteilrheuma und Weichteilrheumatismus so gut wie nicht mehr vor. Der Klarheit zuliebe verwenden Ärztinnen und Ärzte stattdessen lieber die genaue Bezeichnung der Krankheit, um die es im konkreten Fall geht.

Weichteilrheuma und Fibromyalgie

Lange Zeit wurde das Fibromyalgie-Syndrom (oder kurz Fibromyalgie) in der Umgangssprache auch als Weichteilrheuma bezeichnet. Diesen Namen verdankte die Erkrankung ihrem Hauptsymptom: chronische Muskelschmerzen. Die Muskeln zählen zu den Weichteilen und Rheuma bedeutet so viel wie "fließender Schmerz". (Das altgriechische Wort rheuma heißt "Strömung" oder "Fluss".)

Der Begriff Weichteilrheuma ist also, wenn man ihn als Beschreibung für die Beschwerden bei Fibromyalgie begreift, nicht falsch. Dennoch wird er heute kaum noch verwendet, weil er ungenau ist und in die Irre führt: Erstens sind bei der Fibromyalgie nicht alle Weichteile betroffen, sondern die Schmerzen treten im Bereich der Muskeln auf.

Zweitens geht eine Fibromyalgie nicht nur mit Schmerzen einher, sondern noch mit weiteren Symptomen wie etwa Schlafstörungen und Erschöpfung. Drittens gibt es noch andere Erkrankungen, die Schmerzen im Bereich der Weichteile verursachen können.

Welche Symptome sind typisch für Weichteilrheuma?

Weichteilrheuma ist keine eigenständige Erkrankung, die sich an bestimmten Symptomen erkennen ließe. Wenn überhaupt wird der Begriff heute als Sammelbezeichnung für verschiedene Krankheiten verwendet, die Schmerzen im Bereich der Weichteile mit sich bringen.

Bekannte Beispiele sind das Fibromyalgie-Syndrom und entzündliche Erkrankungen der Muskeln, Sehnen und Sehnenscheiden, Schleimbeutel sowie des Unterhautfettgewebes. Wo im Körper und in welchen Situationen die Schmerzen auftreten, wie sie sich anfühlen und ob sie mit weiteren Symptomen einhergehen, hängt von der jeweiligen Krankheit und deren Ursache ab.

Symptome des Fibromyalgie-Syndroms

Ein charakteristisches Symptom der Fibromyalgie sind Schmerzen in Muskeln und Sehnenansätzen, oft am Rücken und in den Gliedmaßen. Viele Betroffene beschreiben diese Schmerzen als "diffus", andere erinnern sie eher an starken Muskelkater. Die Schmerzen können mal stärker und mal schwächer ausgeprägt sein.

Typisch für die Fibromyalgie ist, dass gemeinsam mit den Schmerzen noch andere Symptome auftreten. Deshalb wird die Fibromyalgie als Syndrom bezeichnet. Die Erkrankten leiden häufig unter Schlafstörungen, Erschöpfung und Müdigkeit sowie Konzentrationsproblemen.

Symptome anderer Arten von Weichteilrheuma

Ein bekanntes Beispiel für eine schmerzhafte Erkrankung der Weichteile ist die Sehnenscheidenentzündung, die sich etwa bei anstrengenden und länger andauernden Tätigkeiten wie Gartenarbeit, Renovierungsarbeiten oder auch beim Sport entwickeln kann. Das erste Symptom sind meist Schmerzen, häufig an der Hand, im Arm oder auch im Fuß. Zudem kann das betroffene Gelenk anschwellen, gerötet sein und sich warm anfühlen.

Eine ebenfalls recht verbreitete Weichteilerkrankung ist die Schleimbeutelentzündung. Schleimbeutel sind mit Flüssigkeit gefüllte Polster aus Bindegewebe, die wie schützende Kissen zwischen Haut und Knochen liegen, vor allem in der Nähe von Gelenken wie dem Ellenbogen. Wenn sie sich entzünden, etwa durch zu starken Druck oder eine Erschütterung, füllen sie sich mit Flüssigkeit. Die typischen Symptome sind dann eine Schwellung und Schmerzen, die sich bei Bewegung und bei Berührungen verstärken.

Auch die Muskulatur zählt zu den Weichteilen – somit lassen sich auch schmerzhafte Muskelerkrankungen dem Überbegriff Weichteilrheuma zuordnen. Es gibt viele Arten von Muskelerkrankungen, die unterschiedliche Symptome mit sich bringen. Die meisten dieser Krankheiten gehen mit Schmerzen in der Muskulatur einher. Fachleute sprechen auch von Myalgie.

Ein Beispiel für eine chronische Muskelerkrankung ist die alkoholische Myopathie, die bei vielen alkoholabhängigen Menschen auftritt. Zu Schmerzen führt sie für gewöhnlich nur nach einem Alkoholexzess, also dann, wenn die oder der Betroffene deutlich mehr Alkohol konsumiert hat als sonst. Die anderen Symptome sind weniger auffällig und entwickeln sich allmählich: Die erkrankte Person wird immer schwächer, weil ihre Muskeln an Masse verlieren und ihre Muskelkraft immer weiter nachlässt.

Welche Ernährung hilft bei Weichteilrheuma?

Ob und inwieweit die Ernährung bei Weichteilrheuma helfen kann, hängt von der genauen Erkrankung ab. Aus welchen Maßnahmen sich die Therapie zusammensetzt und ob darin auch die Ernährung eine Rolle spielt, ist von Krankheit zu Krankheit unterschiedlich.

Einige Erkrankungen der Weichteile gehen mit Entzündungen einher. Betroffene erhalten daher mitunter den Rat, sich "entzündungshemmend zu ernähren", um die Heilung zu beschleunigen.

Wie genau solch eine Ernährung gestaltet sein sollte, dazu finden sich im Internet und in Ratgeberbüchern zahlreiche Tipps. Meist geht es vor allem um den Verzicht auf Lebensmittel, die Entzündungen im Körper fördern können, zum Beispiel Zucker und Fleisch. Dafür sollten mehr gesunde Nahrungsmittel auf dem Speiseplan stehen, die angeblich entzündungshemmende Stoffe enthalten, etwa fettreicher Fisch, Nüsse sowie Gemüse und Obst.

Das ist nicht aus der Luft gegriffen. Untersuchungen legen nahe, dass eine zucker- und fleischlastige Ernährung Entzündungen begünstigt. Wer viel Fleisch und Zucker zu sich nimmt, hat Studien zufolge tatsächlich oft höhere Entzündungswerte im Blut als Menschen, bei denen oft pflanzliche Lebensmittel und gesunde Fette auf den Tisch kommen.

Ob eine "Anti-Entzündungs-Diät" wirklich zur Heilung entzündlicher Erkrankung beitragen kann, lässt sich daraus aber noch lange nicht ableiten. Unklar ist vor allem, ob der Einfluss der Ernährung groß genug ist, um etwas gegen krankhafte entzündliche Prozesse ausrichten zu können, und wenn ja, bei welchen Erkrankungen.

Um das zu klären, müsste die Wirkung der Ernährung in großen klinischen Studien mit Patientinnen und Patienten getestet werden – so, wie es bei Medikamenten üblich ist. Solche Studien wurden aber bisher nicht durchgeführt, zumindest nicht für die Erkrankungen, die gemeinhin zum Weichteilrheuma gezählt werden.

Das heißt: Wer es mit einer entzündungshemmenden Ernährung probieren möchte, macht vermutlich nichts falsch. Ein maßvoller Verzehr von Zucker und Fleisch kommt dem Körper ohnehin zugute. Auch eine überwiegend pflanzliche Kost mit reichlich Gemüse, Obst, Nüssen und gelegentlich fettreichem Fisch ist empfehlenswert. Eine Heilwirkung ist davon aber nach aktuellem Kenntnisstand nicht zu erwarten. Wichtiger – und notwendig – ist in jedem Fall die gezielte Therapie der Erkrankung.

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Ernährung bei Fibromyalgie

Früher war mit Weichteilrheuma oft das Fibromyalgie-Syndrom gemeint. Die Erkrankung geht mit Schmerzen und anderen Beschwerden einher, die die Betroffenen oft sehr belasten und in ihrem Alltag beeinträchtigen, zumal Medikamente und andere Maßnahmen nicht immer ausreichend helfen. Daher wünschen sich viele Erkrankte, selbst etwas dagegen tun zu können, etwa über die Ernährung.

Eventuell kann es für die Betroffenen hilfreich sein, darauf zu achten, wie sich bestimmte Lebensmittel – oder auch Mahlzeiten zu bestimmten Uhrzeiten – auf ihre Beschwerden auswirken.

Hier einige Anregungen:

  • Gehen Sie maßvoll mit Alkohol um, weil dieser den Schlaf stört und Erschöpfung verstärken kann.
  • Nehmen Sie keine allzu großen Mahlzeiten zu sich. Tagsüber können diese müde machen und am Abend liegen sie unter Umständen so schwer im Magen, dass Ihr Schlaf darunter leidet.
  • Essen Sie anstelle von Süßigkeiten lieber Snacks, die den Blutzuckerspiegel langsam ansteigen lassen – zum Beispiel Müsli oder Vollkornbrot. Zuckrige Lebensmittel verschaffen Ihnen zwar einen schnellen Energieschub, der jedoch nicht lange anhält.

All das sind keine strengen Regeln, sondern Vorschläge, die niemandem die Freude am Essen verleiden sollen. Wenn sie helfen, dann nur, indem sie vor zusätzlicher Erschöpfung, Schlafstörungen und Müdigkeit bewahren, nicht durch eine therapeutische Wirkung.

Im Internet und in der Ratgeberliteratur wird Betroffenen auch eine entzündungshemmende Ernährung ans Herz gelegt. Das ist allerdings irreführend: Eine Fibromyalgie ist keine entzündliche Erkrankung, also ist zu bezweifeln, dass sie sich durch antientzündliche Maßnahmen lindern lässt.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von Deximed: https://deximed.de (Abrufdatum: 26.11.2021)
  • Online-Informationen von Amboss: www.amboss.com (Abrufdatum: 26.11.2021)
  • Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Abrufdatum: 26.11.2021)
  • Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Abrufdatum: 26.11.2021)
  • Online-Informationen der Deutschen Rheuma-Liga: www.rheuma-liga.de (Abrufdatum: 26.11.2021)
  • Dinu, M., et al.: Mediterranean diet and multiple health outcomes: an umbrella review of meta-analyses of observational studies and randomised trials. European Journal of Clinical Nutrition, Vol. 72, Iss. 1, pp. 30-43 (Januar 2018)
  • Biesalski, H., et al.: Ernährungsmedizin. Thieme, Stuttgart 2017
  • Johnson G, H., et al.: The Effect of Dietary Linoleic Acid on Markers of Inflammation in Healthy Persons: A Systematic Review of Randomized Controlled Trials. Journal of the Academy of Nutrition and Dietetics, Vol. 112, Iss. 7, pp. 1029-1041 (Juli 2012)
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