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Keine Angst vor dem Coronavirus: Wie Sie Covid-19 begegnen sollten


Meinung
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Keine Angst!
Wie Sie dem Coronavirus begegnen sollten

MeinungEine Kolumne von Ulrike Scheuermann

Aktualisiert am 01.03.2020Lesedauer: 3 Min.
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Coronavirus: Hier sehen Sie drei Tipps, wie Sie sich vor einer Ansteckung schützen können. (Quelle: t-online)

Wie können wir mit der Angst und Sorge, die sich wegen des Coronoavirus ausbreitet, umgehen, ohne überzureagieren oder zu verharmlosen? Unsere Psychologin Ulrike Scheuermann zeigt, welche Umgangsweisen bei einer Krisensituation aus psychologischer Sicht sinnvoll für Sie sind.

In einer Krise geht es erst einmal um pragmatische Stabilisierung der Situation. Das heißt: sich selbst und andere schützen.

(Zu) viele Informationen können die Wahrnehmung verzerren

Plötzlich hört, liest, sieht man überall Meldungen und Meinungen über das Coronavirus. Ein "Zuviel" kann zu einer Aufmerksamkeitsverzerrung ("Attentional Bias") führen und tritt besonders stark bei Menschen auf, die ohnehin zu Ängstlichkeit neigen. Sie verarbeiten schlimme Nachrichten, indem sie ihre Konzentration verstärkt darauf richten und sich nicht davon ablenken können.

Die Folgen von Überreaktionen

Angst ist auch ein wichtiger Überlebensmechanismus und kann zu sinnvollen Vorsichtsmaßnahmen führen. Sie kann aber auch zu Überreaktionen verleiten – und zwar in zwei unterschiedliche Richtungen. Entweder Hysterie und Panik – dann steht man unter Dauerstress, hat Schlafstörungen, ist gereizt und schwächt sein Immunsystem.

Oder: Verdrängung und Verharmlosung: Dann vermutet man vielleicht einen Coup der Pharmaindustrie, vertraut auf krude Tipps wie "Knoblauch gegen Coronavirus" und schützt in der Folge weder sich noch andere.

Das Bauchgefühl fällt bei Panik als Gefahrenmelder aus

Wenn unser Angstpegel zu hoch ist, funktioniert das Bauchgefühl nicht mehr als Gefahrenmelder unseres Unterbewusstseins. Denn nur, wenn wir nicht in Panik verfallen, können wir auf diese vom Unterbewusstsein gespeiste Intuition hören. Das hilft uns ganz wesentlich bei komplexen und auch gefährlichen Situationen und ist dem gedanklichen Abwägen weit überlegen.

Angstverdrängung führt zu Verharmlosung

Angst durch Verdrängung in den Griff zu bekommen, funktioniert nicht. Dieses Verhalten ruft Verharmlosung hervor: "Alles halb so wild. Ist doch wieder nur so ein gefundenes Fressen für die Medien". Dann werden auch Schutzmaßnahmen gegen Ansteckung als nebensächlich abgetan. Man macht einfach weiter wie bisher.

Was können Sie also tun?

1. Die Balance wahren

Nach den Zahlen des Robert Koch-Instituts erkranken während einer saisonalen Grippewelle in Deutschland zwischen zwei und 14 Millionen Menschen an Influenza, bisweilen auch mehr. Die Zahl der Todesfälle schwankt bei den einzelnen Grippewellen stark, von mehreren hundert bis über 20.000. Daran haben wir uns gewöhnt, das heißt, diese Nachrichten haben nicht mehr eine so hohe Relevanz für uns. Während das Coronavirus neu und fremd ist und damit mehr Aufmerksamkeit erregt.

2. Unsicherheit akzeptieren

Es gibt immer unsichere und unwägbare Situationen im Leben, das ist eine Tatsache. Wenn Sie dies akzeptieren, können Sie damit besser umgehen, anstatt Ihre Energie ins Angst-Verdrängen zu investieren. Sicherheit ist eine Illusion.

3. Schutzmaßnahmen treffen

Oft wissen wir, was uns schützen kann, sind jedoch so mit unserem Schreck beschäftigt, dass wir das Naheliegende nicht tun. Konzentrieren Sie sich besser auf sinnvolle Vorsichtsmaßnahmen, die momentan überall zu finden sind:

  • Waschen Sie sich häufig die Hände
  • Halten Sie die Husten- und Nies-Etikette ein (in die Armbeuge husten beispielsweise).
  • Bei einem Verdacht auf eine Covid-19-Erkrankung melden Sie sich telefonisch (!) beim Arzt, oder unter der Telefonnummer: 116 117 (ärztlicher Bereitschaftsdienst). Dann können Sie sich auf das Virus bei einem Hausbesuch testen lassen.
  • Im Ernstfall vermeiden Sie den Kontakt zwischen Gesunden und Kranken.

Wenn Sie diese Maßnahmen umsetzen, schützen Sie sich selbst und andere und erfüllen einen wichtigen Grundsatz des sorgsamen Miteinanders.

Ulrike Scheuermann ist Diplom-Psychologin und Bestsellerautorin. Seit 25 Jahren hilft sie Menschen dabei, gut für sich zu sorgen. Ihre Self-Care-Programme finden in ihrer Akademie in Berlin statt.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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