Ansteckung mit Ringelröteln Wie lange Infizierte zu Hause bleiben sollten
Bei einer Ringelröteln-Infektion gilt: Erkrankte sollten zu Hause bleiben, bis sie nicht mehr ansteckend sind. Wie lange das dauert, erfahren Sie hier.
Menschen, die sich mit den Ringelröteln angesteckt haben, wissen zunächst oft gar nichts davon, denn die ersten Anzeichen sind eher unspezifisch. Dazu zählen beispielsweise grippeähnliche Symptome. Deshalb bleiben Ringelröteln zu Beginn häufig unerkannt. Der typische schmetterlingsförmige Ausschlag im Gesicht entsteht bei vielen Betroffenen, in der Regel Kinder unter zehn Jahren, erst mehrere Tage bis zu zwei Wochen nach der Ansteckung.
Ab wann Ringelröteln ansteckend sind
Ringelröteln werden durch das Parvovirus B19 ausgelöst. Bis nach der Ansteckung erste Symptome auftreten, vergehen etwa 7 bis 14 Tage. In dieser sogenannten Inkubationszeit sind Betroffene oft schon ansteckend. Ab wann genau, hängt davon ab, wie viele der Virenpartikel des Parvovirus B19 sich im Blut befinden.
Je nachdem, wie effektiv das Immunsystem das Virus abwehren kann, schwankt diese Menge. Bei den meisten Infizierten befinden sich bereits eine Woche vor bis eine Woche nach Beginn der Erkrankung so viele Virenpartikel im Blut, dass sie eindeutig nachweisbar sind. Fachleute bezeichnen die Person in dem Fall als infektiös.
Ringelröteln: Wie lange ist man ansteckend?
Eine genaue Zeitspanne, in der infizierte Personen ansteckend sind, lässt sich nicht eindeutig festlegen. Die Infektiosität besteht solange, wie eine bestimmte Menge an Virenpartikeln im Blut nachweisbar ist. Das lässt sich mithilfe eines Ringelröteln-Tests genau feststellen.
Sobald der für Ringelröteln typische Hautausschlag auftritt, gelten Erkrankte als nicht mehr ansteckend. Das kann schon einige Tage bis zu einer Woche nach Krankheitsbeginn sein oder aber später.
Wichtig zu wissen
Bei Erwachsenen lässt sich der Zeitpunkt, ab wann sie nicht mehr ansteckend sind, ohne genauere Untersuchungen nur schwer bestimmen. Der Grund: Sie bekommen meist keinen Ausschlag. Ärzte und Ärztinnen raten Erwachsenen und vor allem Schwangeren daher zu einem Ringelröteln-Test.
Wie lange mit Ringelröteln zu Hause bleiben?
Fachleute empfehlen Erkrankten, Einrichtungen wie Kitas und Schulen oder zum Beispiel Pflegeeinrichtungen für die Dauer der Erkrankung nicht zu betreten. Grund dafür ist, dass die Ringelröteln hoch ansteckend sind und sich relativ schnell verbreiten – insbesondere dort, wo Menschen in sehr engem Kontakt miteinander stehen. Durch eine Kontaktreduktion lässt sich das Risiko senken, dass sich gefährdete Personen wie Menschen mit einem geschwächten Immunsystem oder Schwangere mit dem Virus anstecken.
Eine gesetzliche Vorschrift, ab wann und wie lange Personen mit Ringelröteln zu Hause bleiben sollten, gibt es jedoch nicht. Für ansteckende Viruserkrankungen gilt in der Regel, dass eine infizierte Person, die deutliche Krankheitszeichen aufweist, den Kontakt zu Gesunden meidet und möglichst bis zum Abklingen der Symptome zu Hause bleibt. Wie lange das ist, entscheidet also jeder selbst.
Kinder mit einer Ringelröteln-Infektion dürfen beispielsweise weiterhin zur Schule gehen oder die Kita besuchen, solange sie körperlich fit sind.
Wichtig zu wissen
Für alle Infektionskrankheiten gilt, dass infizierte Personen eine Erkrankung der Arbeitsstätte melden müssen. Sind Kinder infiziert, die eine Einrichtung wie Kita oder Schule besuchen, müssen die Eltern oder Erziehungsberechtigten die Einrichtung über die Erkrankung informieren. So können rechtzeitig die nötigen Vorkehrungen getroffen werden, um einer weiteren Verbreitung des Virus vorzubeugen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Herold, G.: "Innere Medizin". Selbstverlag, Köln 2022
- "Ringelröteln (Erythema infectiosum)". Online-Information des Deutschen Grünen Kreuzes e. V. (DGK): https://dgk.de (Abrufdatum: 4.7.2022)
- "Ringelröteln (Erythema infectiosum)". Online-Information des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte e. V. (BVKJ): www.kinderaerzte-im-netz.de (Stand: 12.11.2021)
- S2k-Leitlinie der Gesellschaft für Virologie e. V. (GfV): "Labordiagnostik schwangerschaftsrelevanter Virusinfektionen". AWMF-Leitlinien-Register Nr. 093/001 (Stand: 21.10.2021)
- "Erythema Infectiosum". Online-Informationen von StatPearls: www.statpearls.com (Stand: 9.8.2021)
- "Erythema infectiosum acutum". Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: Februar 2021)
- "Ringelröteln". Online-Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): www.infektionsschutz.de (Stand: 24.4.2018)