Für werdende Eltern Neue Website erleichtert Suche nach Geburtsklinik
Bonn (dpa/tmn) - Ein neues Online-Tool will werdende Eltern bei der Auswahl ihrer Geburtsklinik unterstützen. Die kostenlose Plattform "Kreisssaal-Navi.de" listet umliegende Krankenhäuser auf, die bestimmte Kriterien der Nutzerin oder des Nutzers erfüllen. Datenbasis sind alle 649 Geburtskliniken Deutschlands.
Ausgangspunkt ist die Eingabe der Postleitzahl. Dann legt man fest, wie weit das Krankenhaus maximal entfernt sein soll. Anschließend fragt das Tool kurz sieben weitere Punkte ab.
Bestimmte Fachärzte 24 Stunden vor Ort?
Gefragt wird zum Beispiel, ob es einem wichtig ist, dass rund um die Uhr eine Narkoseärztin oder ein Narkosearzt anwesend ist, die oder der eine schmerzlindernde PDA (Periduralanästhesie) machen könnte. Oder, ob im selben Haus auch eine Kinderklinik ist.
Das Durchklicken dauert nur wenige Minuten. Danach listet die Plattform die Krankenhäuser, die die Ansprüche erfüllen, in einer übersichtlichen Tabelle auf.
Sie kann eine erste Orientierung geben, auf deren Basis man sich genauer informiert. Meist bieten die Kliniken Infoveranstaltungen für werdende Eltern an, in denen sie ihr Angebot erläutern. Jedoch sind wegen der Pandemie Kreißsaal-Führungen momentan oft nicht möglich.
Frage nach Kreißsaal-Ausstattung zweitrangig
Eltern fragten in Geburtskliniken häufig nach zweitrangigen Dingen, sagt Maike Manz, Hebamme und leitende Oberärztin der Geburtshilfe am Klinikum Darmstadt. Zum Beispiel zur Ausstattung der Kreißsäle oder ob es Familienzimmer gebe.
Das liege daran, so Manz, "dass Eltern verständlicherweise davon ausgehen, dass in einem Krankenhaus immer das nötige Personal vor Ort ist." Das sei jedoch nicht der Fall. "Eltern sollten unbedingt danach fragen, welches Personal ständig im Haus ist, bevor sie sich für eine Klinik entscheiden", rät sie.
Alle Geburtskliniken angeschrieben
DasKreisssaal-Naviist ein Rechercheobjekt des Science Media Center (SMC), einer unabhängigen, gemeinnützigen Organisation zur Wissenschaftskommunikation, und zwölf deutschen Regionalmedien.
Allen Geburtskliniken bundesweit wurde demnach ein Fragenkatalog geschickt. 54 Prozent haben geantwortet. Außerdem wurden öffentlich zugängliche Daten analysiert. Es handle sich bei einem erheblichen Teil der Infos um Eigenangaben der Kliniken, erklärt das SMC. Man habe diese aber so gut wie möglich auf Plausibilität geprüft.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.