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Studie: Sport kann Verlauf von Demenz nicht verlangsamen


Bewegung beugt Erkrankung vor
Studie: Sport kann Verlauf von Demenz nicht verlangsamen

Von afp, t-online, jb

Aktualisiert am 07.08.2021Lesedauer: 2 Min.
Senioren beim SportVergrößern des Bildes
Senioren beim Sport: Training kann Demenz nicht aufhalten, aber einer Erkrankung vorbeugen. (Symbolbild) (Quelle: shapecharge/getty-images-bilder)
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Sport kann Demenz nicht aufhalten. Zu diesem Ergebnis kommen nun britische Wissenschaftler in einer Studie. Sollen Senioren daher lieber auf Sport verzichten?

Es gilt als sicher, dass Sport das Risiko senkt, an Alzheimer oder anderen Formen von Demenz zu erkranken. Bislang war aber umstrittenen, ob körperliche Bewegung auch das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen kann.

Dieser Frage gingen eine Forschergruppe der Oxford Universität nach. Dabei fanden Sie heraus, dass das Training zwar die körperliche Fitness von Patienten mit leichter bis mittelschwerer Demenz steigert, die Erkrankung selbst aber nicht aufhalten kann. Die Verschlechterung der kognitiven Fähigkeiten werde "nicht verlangsamt". Die Ergebnisse der Studie veröffentlichten die Wissenschaftler im Fachmagazin "British Medical Journal".

Trainingsprogramm brachte keine Besserung

An der Studie nahmen 494 Demenzpatienten aus England teil. 329 machten bei einem Trainingsprogramm mit: Sie nahmen vier Monate lang zweimal die Woche an 60- bis 90-minütigen Kursen in einem Fitnessstudio teil und sollten darüber hinaus jede Woche noch eine Stunde zu Hause trainieren.

Die Teilnehmer waren durchschnittlich 77 Jahre alt und wurden sechs und zwölf Monate nach Beginn des Programms untersucht. Die Mediziner stellten dabei fest, dass die kognitiven Fähigkeiten bei beiden Gruppen zurückgingen. In der Gruppe mit Sportprogramm waren die Werte sogar schlechter als bei den Patienten, die nicht trainierten. Die Differenz sei aber klein, weshalb die klinische Relevanz der Studienergebnisse "unsicher" sei, betonen die Forscher.

Kognitiver Verfall lässt sich schwer aufhalten

Der Experte Brendon Stubbs vom Institut für Psychiatrie am King's College in London erklärt, für die Behandlung von Alzheimerpatienten seien die Ergebnisse der Studie trotzdem "enorm wichtig". Vorangegangene kleinere Studien hätten ergeben, dass Sport die Symptome verhindern oder verbessern könne. Nun sei klar, dass die Suche nach "effektiven Lebensstil-Interventionen", die den kognitiven Verfall aufhalten könnten, fortgesetzt werden müsse.

"Die Ergebnisse stimmen mit der Stoßrichtung aktueller Forschung überein, die nahelegt, dass Demenz schwer zu modifizieren ist, wenn sie erst einmal etabliert ist", kommentiert Dr. Elizabeth Coulthard, leitende Dozentin für Demenz und Neurologie an der Universität Bristol, Großbritannien, die Studienergebnisse. "Körperliche Aktivität verspricht immer noch eine Verzögerung des Auftretens von Demenz bei Menschen mit einem Risiko für die Entwicklung der Krankheit", sagt sie gegenüber britischen Medien. "Im Großen und Ganzen gehen körperliche Aktivität und gesundes Altern Hand in Hand. Es ist jedoch eine Herausforderung, körperliche Aktivität als Intervention zur Verbesserung spezifischer Krankheitsprozesse in Angriff zu nehmen."

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leiden weltweit rund 50 Millionen Menschen an Demenz. Ungefähr zwei Drittel von ihnen haben Alzheimer. Jedes Jahr bekommen rund zehn Millionen Menschen die Diagnose Demenz.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • afp
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