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Cortisol Detox und Cortisol Face: Ärzte warnen vor neuem Trend


Cortisol-Detox
Ärzte warnen: "Dieser Trend ist gefährlich"


14.03.2025 - 11:58 UhrLesedauer: 2 Min.
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Angeblicher Effekt eines erhöhten Cortisolspiegels: In den sozialen Medien kursiert der Begriff "Cortisol Face", bezogen auf rundliche Gesichter. (Quelle: Juanmonino/getty-images-bilder)
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Influencer werben im Netz für Cortisol-Detox – eine Schwächung des Stresshormons. Dies sei etwa gut gegen Übergewicht. Doch Mediziner widersprechen.

Ein umstrittener, neuer Trend: In sozialen Netzwerken bewerben Influencer die sogenannte "Cortisolentgiftung" als Methode gegen Bauchfett, Müdigkeit und Hautalterung. Doch Experten warnen: Das Hormon sollte keinesfalls gesenkt werden. Was genau dahintersteckt.

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Cortisol: Ein lebensnotwendiges Hormon

Das Hormon Cortisol ist entscheidend für den Energiestoffwechsel und die Stressbewältigung. Im Normalfall reguliert der Körper die Cortisolproduktion selbst: Morgens ist der Spiegel höher, nachts sinkt er. Zusätzlich steigt er bei akutem Stress an.

Einige Influencer behaupten auf Plattformen wie TikTok, dass eine Senkung des Cortisolspiegels Müdigkeit, Haarausfall oder gar Gewichtszunahme verhindern könne. Um das zu unterstützen, empfehlen sie spezielle Ernährungsweisen, Entspannungstechniken und fragwürdige Tests aus dem Internet. Doch Experten sind sich einig: "Cortisol-Detox" ist unnötig und biologisch gar nicht möglich.

"Dieser Trend ist gefährlich, weil er völlig verkennt, dass es sich bei Cortisol um ein lebensnotwendiges Hormon handelt, das den Körper überhaupt erst leistungsfähig macht", erklärte Birgit Harbeck von der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) dem Deutschen Ärzteblatt.

Selbsttests im Internet: unzuverlässig und irreführend

Besonders kritisch sehen Mediziner die kostenpflichtigen Cortisoltests, die in sozialen Medien beworben werden. Sie versprechen, den Hormonspiegel unkompliziert zu messen, liefern aber oft ungenaue Ergebnisse. "Diese Tests sind nicht valide und führen dazu, dass wir immer mehr verunsicherte Patienten sehen, die glauben, sie hätten einen Cortisolüberschuss", so Harbeck.

Wichtig zu wissen

Der Cortisolspiegel unterliegt tageszeitlichen Schwankungen. Eine einmalige Messung ist daher kaum aussagekräftig.

Ein zu hoher Cortisolspiegel ist in der Medizin vor allem als Symptom einer schweren Erkrankung bekannt: Das sogenannte Cushing-Syndrom entsteht meist durch eine langfristige Cortisontherapie oder hormonelle Störungen. Betroffene entwickeln eine sogenannte Stammfettsucht und oft ein rundes Gesicht, das in sozialen Medien als "Cortisol-Face" bezeichnet wird. "Diese Erkrankung hat nichts mit den natürlichen Schwankungen des Cortisolspiegels zu tun", betonte Harbeck.

Stressabbau ja, aber richtig

Viele der Empfehlungen, die Influencer im Zusammenhang mit "Cortisol-Detox" geben, sind grundsätzlich nicht falsch: Bewegung, gesunde Ernährung und Entspannungstechniken wie Meditation können helfen, Stress zu reduzieren. "Aber das bedeutet nicht, dass man das Hormon Cortisol entgiften oder entfernen sollte", so Harbeck. Denn ohne Cortisol wäre der Mensch nicht lebensfähig.

Fazit

Die "Cortisolentgiftung" ist eine medizinisch haltlose Erfindung, die eher zur Verunsicherung als zur tatsächlichen Gesundheitsförderung beiträgt. Wer das Gefühl hat, unter chronischem Stress zu leiden, sollte sich nicht auf dubiose Internettrends verlassen, sondern sich an einen Arzt wenden.

Verwendete Quellen
  • flexikon.doccheck.com: "Cortisol"
  • helios-gesundheit.de: "Stresshormon Cortisol: Das sollten Sie wissen"
Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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