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Darmkrebs: Aspirin soll Risiko senken | Harvard-Studie


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Harvard-Forscher finden heraus
Alltägliches Medikament schützt wohl vor Darmkrebs


Aktualisiert am 02.11.2024Lesedauer: 2 Min.
Nicht risikofrei: Vielen Medikamenten wird eine Schutzwirkung gegen Krebs nachgesagt.Vergrößern des Bildes
Nicht risikofrei: Vielen Medikamenten wird eine Schutzwirkung gegen Krebs nachgesagt. (Quelle: fizkes/getty-images-bilder)
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Wissenschaftler haben ein Mittel gefunden, das das Darmkrebsrisiko deutlich senkt. Es handelt sich um ein Medikament, das in jeder Apotheke erhältlich ist.

Forscher der renommierten Harvard-Universität berichten aktuell von einer neuen Erkenntnis: Ein Medikament, das viele in ihrer Hausapotheke aufbewahren und wahrscheinlich schon mindestens einmal genommen haben, könnte das Risiko einer Krebserkrankung deutlich reduzieren. Es handelt sich dabei um das altbekannte Schmerzmittel Aspirin. Doch Vorsicht: Täglich eine Tablette zu schlucken, wird trotzdem nicht empfohlen.

Studie mit 100.000 Probanden: Schützt Aspirin vor Krebs?

Wie die amerikanischen Forscher herausfanden, könnte sich der Wirkstoff Acetylsalicylsäure, kurz ASS, insbesondere bei der Vorbeugung vom Dickdarmkrebs als nützlich erweisen. Im Rahmen einer Studie hatten sie über 30 Jahre hinweg den Gesundheitsverlauf von mehr als 100.000 Menschen beobachtet, die am Massachusetts General Hospital ihre Daten hinterlassen hatten.

Das Team konzentrierte sich dabei auf diejenigen, die risikobehaftete Lebensstilfaktoren (erhöhter Body-Mass-Index, Rauchen, Alkoholkonsum, geringe körperliche Aktivität und eine unausgewogene Ernährung) aufwiesen und regelmäßig Aspirin einnahmen und verglichen diese mit Probanden, die auf das Schmerzmittel verzichteten.

Aspirin

Der bekannte Aspirin-Wirkstoff Acetylsalicylsäure ist wohl jedem bekannt. Er wird meist zur Linderung von Kopfschmerzen oder bei Fieber eingenommen. In niedrigen Dosen wird das Schmerzmittel auch bei bestimmten Herz-Kreislauf-Erkrankungen verordnet.

Krebsrisiko um mehr als 30 Prozent gesenkt

Das Ergebnis: Jene Gruppe, die regelmäßig Aspirin einnahm, war seltener an Krebs erkrankt. Ihre Zehn-Jahres-Inzidenz lag bei 1,98 Prozent, während Personen, die kein Aspirin einnahmen, 2,95 Prozent erreichten. Das bedeutet, dass das Krebsrisiko der Aspirin-Gruppe um etwa 32 Prozent reduziert war. Bei Dickdarmkrebs errechneten die Forscher sogar eine Risikoreduktion von 37,6 Prozent – bei den Personen, die einen sehr ungesunden Lebensstil pflegten.

Zur Erklärung

Als "regelmäßige Einnahme" definierten die Forscher zweimal wöchentlich eine Dosis von 325 Milligramm oder täglich eine niedrigere Dosis von 81 Milligramm ASS.

"Unsere Ergebnisse zeigen, dass Aspirin das deutlich erhöhte Risiko bei Patienten mit mehreren Risikofaktoren für Dickdarmkrebs proportional senken kann. Im Gegensatz dazu haben Menschen mit einem gesünderen Lebensstil ein geringeres Grundrisiko für Dickdarmkrebs, und daher war ihr Nutzen durch Aspirin immer noch offensichtlich, wenn auch weniger ausgeprägt", sagte Studienautor Daniel Sikavi in einer Pressemitteilung.

Die Mechanismen dahinter sind laut Forscherteam komplex. Aspirin sei dafür bekannt, entzündungsfördernde Proteine zu hemmen und somit möglicherweise auch Tumoren vorzubeugen. "Aspirin könnte zusätzlich die Signalwege blockieren, welche zu einem unkontrollierten Zellwachstum führen", erklärte Mitautor Andrew Chan.

Warum Aspirin dennoch kein Wundermittel gegen Krebs ist

Bereits vor einigen Jahren wurde dem Aspirin-Wirkstoff schon eine Wirkung gegen Krebs zugesprochen. Mehrere Studien hatten auf einen Schutz durch das Schmerzmittel hingedeutet. Allerdings, und das betonen auch die Studienautoren aus Harvard, bedeuten die Ergebnisse nicht, dass jeder fortan täglich Aspirin einnehmen sollte. Schon gar nicht ohne ärztliche Rücksprache.

Zum einen könnten erhebliche Nebenwirkungen bei einer Langzeiteinnahme auftauchen, etwa Blutungen im Magen-Darm-Trakt. Hinzu komme, dass die Ergebnisse noch in weiteren Studien überprüft werden sollten. Deshalb sind in Deutschland Aspirin und verwandte Medikamente bisher auch nicht zur Krebsvorbeugung zugelassen.

Um sich vor Krebs zu schützen, ist es stattdessen ratsam, die beeinflussbaren Risikofaktoren zu reduzieren. Dazu gehören Übergewicht vermeiden, sich täglich bewegen, nicht rauchen, wenig Alkohol trinken, krebserregende Stoffe und UV-Strahlung meiden und Früherkennungsangebote (bei Darmkrebs vor allem die Darmspiegelung) nutzen. Damit ließe sich laut Experten ein Großteil der Krebsneuerkrankungen heutzutage vermeiden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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