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Krebs-Fälle steigen an: Alarmierender Trend bei Menschen unter 50 Jahren


Fälle steigen drastisch
Krebsstudie zeigt beunruhigenden Trend

Von t-online, mk

Aktualisiert am 12.09.2023Lesedauer: 3 Min.
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Krankschwester und Arzt mit einem Röntgenbild: Warum wird bei immer mehr Menschen unter 50 Krebs diagnostiziert? (Symbolfoto) (Quelle: IMAGO/xivan_kuprevichx)

Weltweit erkranken und sterben immer mehr jüngere Menschen an Krebs, und der Trend dürfte sich fortsetzen. Forscher rätseln über die Ursachen des Phänomens.

Es ist ein Phänomen, das Mediziner schon länger beschäftigt und jetzt von erschreckenden neuen Zahlen bestätigt wird: Seit Jahrzehnten erkranken und sterben weltweit immer mehr Menschen unter 50 Jahren an Krebs – und dieser Trend dürfte sich fortsetzen. Das ist das Ergebnis einer weltweit angelegten Studie, die nun im Fachmagazin "BMJ Oncology" erschienen ist.

Demnach sind die Krebsfälle bei Menschen im Alter von unter 50 Jahren seit 1990 um fast 80 Prozent gestiegen, von 1,82 Millionen auf 3,26 Millionen. Die Zahl der Todesfälle durch Krebs in dieser Altersgruppe ist der Studie zufolge um 27 Prozent auf mehr als eine Million gestiegen. "Und unsere Daten deuten darauf hin, dass die Fallzahlen bis 2030 um weitere 31 Prozent steigen und die der Todesfälle um weitere 21 Prozent", schreibt das schottisch-chinesische Forscherteam.

Frühere Studien hatten das Phänomen nur auf regionaler und nationaler Ebene betrachtet. Die Autoren dieser neuen Studie haben nun Daten aus 204 Ländern zu 29 Krebsarten ausgewertet – ihnen zufolge handelt es sich um die erste globale Untersuchung dieser Art. Betrachtet wurden die Fall- und Todeszahlen bei Krebspatienten zwischen 14 und 49 Jahren im Zeitraum von 1990 bis 2019.

Diese Tumore führen besonders häufig zum Tod

Die meisten Todesfälle in dieser Altersgruppe sind den Forschern zufolge auf Brustkrebs zurückzuführen, gefolgt von Luftröhren-, Lungen- und Bronchial- sowie Magen- und Darmkrebs. Besonders betroffen sind laut der Studie Menschen im Alter zwischen 40 und 49 Jahren.

Den größten Zuwachs bei den Fallzahlen sehen die Forscher bei Tumorerkrankungen der Luftröhre und der Prostata. Ein Rückgang sei nur bei den Fallzahlen von Leberkrebs zu erkennen.

Rätseln über Ursachen

Für die steigenden Fallzahlen gibt es jedoch nicht nur einen Grund. Zum Teil seien sie auf eine verbesserte Früherkennung zurückführen, heißt es in der Studie. So habe die US-Krebsgesellschaft beispielsweise empfohlen, dass sich Frauen schon ab 45 statt ab 50 Jahren regelmäßig auf Brustkrebs untersuchen lassen.

Eine verbesserte Früherkennung allein könne aber nicht den starken Anstieg der Fallzahlen und noch weniger der Todesfälle erklären, so die Forscher. Sie vermuten, dass auch eine ungesunde Lebensweise und soziale Faktoren eine Rolle spielen.

"Müssen Ursachen genauer erforschen"

"Die größten Risikofaktoren für Menschen unter 50 Jahren, an Krebs zu erkranken, sind eine riskante Ernährung mit viel rotem Fleisch und viel Salz sowie Alkohol- und Tabakkonsum", schreiben die Studienautoren. Auch genetische Faktoren sowie Bewegungsmangel, Übergewicht und hohe Blutzuckerwerte könnten eine Rolle spielen.

Den größten Zuwachs bei den Fallzahlen fanden die Forscher in Nordamerika, Westeuropa und in Südostasien. In Ländern mit niedrigem und mittleren Einkommen würden zudem Frauen immer häufiger an Krebs erkranken, heißt es.

So alarmierend diese Zahlen wirken, Krebs sei dennoch weiterhin eine Krankheit, die vorrangig in späteren Jahren auftritt, sagte die Krebsforscherin Claire Knight, die selbst nicht an der Studie beteiligt war, dem "Guardian". "Die Mehrheit der neuen Krebsfälle weltweit wird bei Menschen über 50 Jahren festgestellt", so Knight. "Wir müssen die Ursachen für Krebs bei Menschen unter 50 Jahren noch genauer erforschen, zum Beispiel, welche junge Frauen ein besonderes Risiko für Brustkrebs haben."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • bmjoncology.bmj.com: "Global trends in incidence, death, burden and risk factors of early-onset cancer from 1990 to 2019" (englisch)
  • theguardian.com: "Cancer cases in under-50s worldwide up nearly 80% in three decades, study finds" (englisch)
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