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Kirchensteuer von der Steuer absetzen: So viel zahlen Sie wirklich


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Kirchensteuer: Wie teuer ist sie wirklich?


Aktualisiert am 14.08.2024Lesedauer: 2 Min.
Goldene Madonna vor der Münchener Frauenkirche (Symbolbild): Das Missbrauchsgutachten hatte im Januar für Aufsehen gesorgt.Vergrößern des Bildes
Die Türme der Münchner Frauenkirche: 5,7 Millionen zahlende Mitglieder zählt die katholische Kirche in Bayern. (Quelle: Sven Simon/imago-images-bilder)

Jeden Tag beantwortet ein Experte aus der t-online-Ratgeberredaktion eine Leserfrage rund ums Geld. Heute: Wie teuer ist die Kirchensteuer wirklich?

Sie ist wohl eine der unbeliebtesten Abgaben vieler Deutscher: die Kirchensteuer. Sie beträgt in den meisten Bundesländern neun Prozent der Einkommensteuer, in Bayern und Baden-Württemberg acht Prozent. Die Kirchensteuer ist damit eine Steuer, die eine andere Steuer als Bemessungsgrundlage hat – und sie hängt indirekt von Ihrem Verdienst ab.

Das allein klingt schon einmal kurios. Noch kurioser wird es allerdings, wenn man bedenkt, dass Sie die gezahlte Kirchensteuer wiederum von der Steuer absetzen können, und zwar als sogenannte Sonderausgaben. Das bedeutet: Ja, die Kirchensteuer mindert Ihr Netto. Allerdings vermutlich etwas weniger, als Sie bislang dachten.

Haben Sie auch eine Frage an unsere Experten?Unser Team steht Ihnen gerne für alle Fragen rund um das Thema Geld zur Seite.

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So teuer kommt Sie die Kirchensteuer zu stehen

Ein Beispiel: Verdienen Sie als Angestellter 60.000 Euro im Jahr, haben die Steuerklasse 1 und keine Kinder, beträgt Ihre Lohnsteuer etwa 9.880 Euro und die Kirchensteuer darauf knapp 890 Euro. Solche Ergebnisse lassen sich leicht aus einem Brutto-Netto-Rechner im Internet ziehen, wie ihn etwa das Verbraucherportal "Finanzfluss" anbietet.

Berechnet wird aber: die Kirchensteuer als entsprechender Prozentsatz der Lohnsteuer. Den steuermindernden Effekt berücksichtigen die Rechner in aller Regel nicht. Wie viel Sie sparen, wenn Sie die gezahlte Kirchensteuer als Sonderausgaben in der Steuererklärung geltend machen, können wir für unser Beispiel überschlagen.

Wir mindern das zu versteuernde Einkommen um die Kirchensteuer, dafür nehmen wir die Grundtabelle der Einkommensteuer zu Hilfe. Dort findet sich zu jedem zu versteuernden Einkommen die zu zahlende Einkommensteuer. Ergebnis: Wer die knapp 900 Euro Kirchensteuer als Sonderausgaben geltend macht, dürfte gut 300 Euro Steuern sparen.

 
 
 
 
 
 
 

Ersparnis individuell verschieden

Damit ist die Kirchensteuer nicht gleich null, aber im Beispiel immerhin etwa ein Drittel geringer als gedacht. Wie hoch der steuermindernde Effekt ist, kommt stets auf Ihre individuelle Situation und Ihr genaues zu versteuerndes Einkommen an. Wichtig ist, dass Sie eine Steuererklärung abgeben. Wann sich das sonst noch lohnt, lesen Sie hier.

Gut zu wissen: Kirchensteuer wird außerdem auf die Abgeltungssteuer fällig – also zum Beispiel dann, wenn Sie Aktien oder Fonds mit Gewinn verkaufen. Details und Beispiele finden Sie hier. Diese Kirchensteuer gilt allerdings nicht als Sonderausgabe. Sie zahlen sie also voll.

Verwendete Quellen
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