Auch Union und St. Pauli siegen Torwart-Wahnsinn in Bochum: Riemann wird zum Helden
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Drei Vorabendspiele gingen am Mittwoch in die Verlängerung. Während Union Berlin und der FC St. Pauli nach 120 Minuten als Sieger feststanden, musste der VfL Bochum ins Elfmeterschießen – und sorgte für pure Emotionen.
Bundesliga-Rückkehrer VfL Bochum hat seinen Aufwärtstrend dank Manuel Riemann auch im DFB-Pokal fortgesetzt. Nach zwei Punktspielsiegen in gut einer Woche zogen die Westfalen durch ein 5:4 im Nervenkrimi vom Punkt gegen den kriselnden Ligakonkurrenten FC Augsburg ins Achtelfinale ein. Der erst in der 119. Minute eingewechselte Torhüter Riemann verwandelte den entscheidenden Elfmeter, zuvor hatte der Augsburger Arne Maier über das Tor geschossen. Nach der regulären Spielzeit und der Verlängerung stand es 2:2 (2:2, 1:0).
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Die Schwaben, in der Bundesliga nach nur einem Dreier in den ersten neun Partien auf dem Relegationsplatz, kamen zum sechsten Mal in den vergangenen acht Jahren nicht über die zweite Runde hinaus.
So lief das Spiel
Milos Pantovic brachte den VfL mit einem Doppelpack (12./53.) in Führung. Reece Oxford (55.) und Ruben Vargas (58.) sorgten innerhalb von drei Minuten für den Ausgleich. Riemann, der in der Liga schon zwei Elfmeter in dieser Saison abgewehrt hatte, sicherte Bochum den dritten Sieg innerhalb von zwölf Tagen als erfolgreicher Schütze. Für den FCA wird der Herbst immer ungemütlicher: Nach fünf Pflichtspielen in Folge ohne Sieg gerät auch Trainer Markus Weinzierl in Erklärungsnot.
Union und St. Pauli im Nachsitzen
Union Berlin hat derweil seine Pflichtaufgabe bei Waldhof Mannheim erst im Nachsitzen gelöst. Der Bundesliga-Fünfte gewann nach Verlängerung 3:1 (1:1, 1:1) beim Drittliga-Fünften und ist ins Achtelfinale des DFB-Pokals eingezogen.
Doppelpacker Kevin Behrens (18./118.) und Taiwo Awoniyi (94.) trafen für die Köpenicker, die am Samstag den Rekordmeister aus München empfangen. Die Mannheimer, von internen Querelen geplagt, verpassten trotz der Führung durch Alexander Rossipal (4.) eine Überraschung wie in der 1. Runde. Im Sommer war Eintracht Frankfurt in der Kurpfalz gescheitert.
Der FC St. Pauli konnte erstmals seit der Saison 2005/06 wieder ins Achtelfinale des DFB-Pokals einziehen. Der Tabellenführer der 2. Bundesliga setzte sich am Mittwochabend beim Ligakonkurrenten Dynamo Dresden 3:2 nach Verlängerung durch.
Nach 90 packenden Minuten stand es vor 16.000 Zuschauern im Rudolf-Harbig-Stadion 2:2 (0:0). Leart Pacarada (63. Minute), Maximilian Dittgen (72.) und Christopher Buchtmann (101.) erzielten die Tore für die Hamburger. Christoph Daferner (66.) und Philipp Ziereis (73./Eigentor) glichen jeweils für Dresden aus.
Stuttgart scheitert am 1. FC Köln
Super-Joker Anthony Modeste hat am späten Abend zudem den 1. FC Köln in einem engen Pokalfight beim VfB Stuttgart mit seinem nächsten Doppelpack ins Achtelfinale geschossen. Die Geißbock-Elf rang lange Zeit gleichwertige Schwaben im 100. Pflichtspiel-Duell beider Klubs dank des brandgefährlichen Franzosen mit 2:0 (0:0) nieder. Modeste traf wenige Sekunden nach seiner Einwechslung zur Führung (72.) und sorgte auch für die Entscheidung (77.).
Hansa Rostock hat paralle den SSV Jahn Regensburg überrumpelt und ist erstmals seit 2009 ins Achtelfinale des Pokals eingezogen. Die auf den letzten Drücker nochmal zurückgekehrte Mannschaft von Trainer Jens Härtel bezwang die Oberpfälzer am Mittwochabend im dichten Nebel mit 4:2 im Elfmeterschießen. Nach packenden 120 Minuten hatte es 3:3 (2:3, 2:2, 1:0) gestanden. Rostock verspielte zwischenzeitlich sogar eine 2:0-Führung.
Hannover 96 hat durch einen 3:0 (1:0)-Erfolg gegen Fortuna Düsseldorf das Achtelfinale das erreicht. Im Aufeinandertreffen der Zweitligisten reichte den Niedersachsen am Mittwochabend drei gute Spielzüge, um die Rheinländer zu bezwingen. Sebastian Kerk (30. Minute) und Maximilian Beier mit einem späten Doppelschlag (90.+2/90.+5) schossen vor 11 300 Zuschauern die Treffer für die zuletzt kriselnde Mannschaft von Trainer Jan Zimmermann. Die lange Zeit enttäuschende Fortuna wurde erst spät aktiver und schied verdient aus.
- Mit Material der Nachrichtenagetnur SID