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Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.Frühes Aus im DFB-Pokal Die zweite Blamage des FC Bayern folgte nach dem Spiel
Der FC Bayern verliert in Saarbrücken und scheidet aus dem DFB-Pokal aus. Dabei enttäuschen viele Spieler nicht nur während der 90 Minuten, sondern auch danach.
Als Thomas Müller in der 16. Minute das 1:0 für den FC Bayern schoss, schien alles den erwarteten Lauf zu nehmen. Der 1. FC Saarbrücken, in der Tabelle der 3. Liga auf Rang 15 zu finden, würde gegen den übermächtigen Rekordmeister chancenlos ausscheiden. Da waren sich die meisten Fans sicher.
Doch was folgte, war das genaue Gegenteil: Ein sich aufbäumender Underdog, der erst in der Nachspielzeit der ersten Hälfte das 1:1 erzielte und in der Nachspielzeit der zweiten Hälfte mit dem 2:1 die Sensation perfekt machte. Eine Schmach für den Pokalprimus.
Wissen die Spieler ihre Fans noch zu schätzen?
Das Aus des FC Bayern beim Drittligisten aus dem Saarland war nicht die einzige Blamage an diesem Abend. Denn auch das Verhalten einiger Spieler war des Vereins nicht würdig. Mehr als 2.000 Bayern-Fans unterstützten die Mannschaft im Saarbrücker Ludwigsparkstadion, nahmen dafür die mehr als fünf Stunden Auto- oder Zugfahrt an einem Mittwoch auf sich. Viele von ihnen mussten sich Urlaub nehmen, um beim Spiel sein zu können, investierten Zeit und Geld für ihren Klub.
Und dann entschieden sich lediglich sechs Profispieler und zwei der mitgereisten Jugendspieler, sich nach dem Spiel bei eben jenen Fans für die Unterstützung zu bedanken. Thomas Müller, Joshua Kimmich, Leroy Sané, Mathys Tel, Bouna Sarr und Frans Krätzig waren die Profis, die zum Gästeblock gingen, sich für die Leistung entschuldigten und mit den Fans austauschten.
Der Rest marschierte in die Kabine. Wo war Kapitän Manuel Neuer? Wo waren erfahrene Führungsspieler wie Kingsley Coman oder Serge Gnabry? Den Spielern muss bewusst sein, dass es eine Sache des Respekts ist, auch im Falle einer Niederlage zumindest kurz den Gang in die Kurve zu machen. Klar, nach einer Blamage beim Drittligisten ist dieser Gang umso schwerer. Aber die Fans sind das Herzstück eines jeden Vereins.
Zum Glück haben das immerhin ein paar Spieler verstanden. Allen voran Thomas Müller, der in der ARD seine Mitspieler in die Pflicht nahm: "Unsere Fans sind zu Recht sauer. Unabhängig vom Ergebnis müssen wir da ein anderes Gesicht zeigen. Da müssen wir ihnen den nötigen Respekt entgegenbringen, wenn die hier auswärts den Block vollmachen. Im Fußball kann man auch mal ein Spiel verlieren. Aber – und da muss ich den Fans recht geben – es geht nicht, dass nur drei, vier Spieler am Ende von sich aus verstehen, den Support zu respektieren. (...) Es geht darum, den Respekt zu zeigen."
Recht hat er.
- Eigene Beobachtungen
- Übertragung in der ARD