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Der FC Bayern ist verdient Meister – und das ist ein Problem


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Bundesliga
Bayern hat den Titel verdient – und das ist ein Problem

MeinungEin Kommentar von Luis Reiß

Aktualisiert am 20.05.2019Lesedauer: 2 Min.
Kapitän Manuel Neuer reckt die Meisterschale in die Höhe – und gibt den Startschuss für die große Titelparty im Stadion.Vergrößern des Bildes
Kapitän Manuel Neuer reckt die Meisterschale in die Höhe – und gibt den Startschuss für die große Titelparty im Stadion. (Quelle: GEPA Pictures/imago-images-bilder)
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Trotz der schlechtesten Saison seit Jahren mit vielen Problemen auf und neben dem Platz kann kein Klub den FC Bayern schlagen. An der Langeweile in der Bundesliga ist auch das Versagen der anderen Klubs schuld.

Trotz zwischenzeitlich neun Punkten Rückstand und der schlechtesten Hinrunde seit Jahren: Der FC Bayern hat es wieder geschafft. Zum siebten Mal hintereinander sind die Münchner Deutscher Meister – mit zwei Punkten Vorsprung auf den BVB und zwölf Punkten auf RB Leipzig.

Dass es trotz aller Probleme zum Titel in der Bundesliga gereicht hat, sollte für die gesamte Liga ein Alarmsignal sein. Die Konkurrenz hat einmal mehr versagt.

Ein kurzer Blick zurück: An der Säbener Straße hadern sie seit Monaten, vor allem Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge, mit der teilweise inspirationslosen Spielweise. Der Umbruch weg von den brillanten Weltstars Ribéry und Robben ist noch nicht gemeistert. Besonders das Aus im Achtelfinale der Champions League hat verdeutlicht, dass diese Bayern aktuell nicht zur Weltspitze zählen. Trainer Kovac wackelte.

Vor einigen Jahren wäre es eine klassische Saison für einen Überraschungsmeister gewesen wie beispielsweise den VfL Wolfsburg 2009. Wer weiß, ob die Chance Bayern zu schlagen in den nächsten Jahren noch einmal so groß sein wird?

Ajax Amsterdam als Vorbild

Ausnutzen konnte das am Ende kein Konkurrent. Ganz im Gegenteil: Die international nicht mehr erstklassigen Bayern haben sich den Titel mit einer starken Rückrunde verdient. Borussia Dortmund war das einzige Team, das sie zumindest vorübergehend ärgern konnte. Viele andere stapelten von Beginn an tief und hatten schon nach dem ersten Spieltag aufgegeben. Oder wie kann es sein, dass Hoffenheims Coach Julian Nagelsmann im vergangenen Sommer als einziger den Titel als Ziel ausgerufen hat?

Zu ihrer Verteidigung führen die Klubs meistens an, dass die Münchner dem Rest der Liga wirtschaftlich enteilt sind. Das ist richtig – und wird sich durch Reformen wie die geplante Uefa Super League noch dramatisch verschärfen. Doch Mannschaften wie Ajax Amsterdam oder in Ansätzen Eintracht Frankfurt haben gezeigt, was auch mit vergleichsweise geringen Mitteln möglich ist, wenn die Giganten schwächeln.

Schlechtes Management in Bundesliga

Was es dafür braucht? Eine klare Spielidee, eine kluge Transferpolitik und einen Trainer, der die Spielidee mit einer konkreten Taktik füllt – und zwar über mehrere Jahre. Diese drei Zutaten für Erfolg sind leider weiterhin nur bei sehr wenigen Bundesliga-Klubs vorhanden. Durch falsche Entscheidungen haben sich Vereine mit hervorragender Infrastruktur wie Schalke, Stuttgart, Köln oder auch der HSV selbst um langfristigen Erfolg gebracht.


Wenn jetzt also wieder über die Langeweile in der Bundesliga geklagt wird, sollten die Verantwortlichen der Bundesliga nicht vergessen, wer daran Schuld ist: sie selbst.

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