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Torsten Frings: Ex-Nationalspieler legt Thomas Müller USA-Wechsel ans Herz


Frings über den Fall Müller
"Die Antwort kennen wir nun"


25.04.2025 - 09:45 UhrLesedauer: 3 Min.
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Hat sein Lachen nicht verloren, auch wenn der Abschied naht: Bayerns Vereinslegende Thomas Müller. (Quelle: IMAGO/Bernd Feil/M.i.S./imago)
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Über kaum etwas wird in Fußball-Deutschland so ausführlich diskutiert wie über die Zukunft von Thomas Müller. Ex-Nationalspieler Torsten Frings hat aus eigener Erfahrung eine Empfehlung für den Noch-Bayern-Star.

Der Traum vom Champions-League-Finale "dahoam" ist ausgeträumt, die Meisterschaft ist praktisch eingetütet. Auch wenn er sich bis vor Kurzem noch dagegen gewehrt hat – spätestens jetzt hat die Abschiedstournee von Thomas Müller beim FC Bayern begonnen. Noch viermal Bundesliga und eine Klub-WM, dann heißt es für den Weltmeister nach einem Vierteljahrhundert beim Rekordmeister: "Servus München".

Darüber, welcher der erste andere Verein in Müllers Profilaufbahn werden wird, ranken sich dieser Tage die Spekulationen. Klar ist, dass der 35-Jährige noch mindestens eine Saison weiterspielen möchte.

Am liebsten hätte er das bei "seinem" FC Bayern getan, doch diesem Wunsch verweigerte Bayerns Klubführung die Zustimmung. Zur Enttäuschung Müllers. Für viele Beobachter ein mindestens unglückliches Ende für einen derart verdienten Spieler, der über mehr als ein Jahrzehnt das Gesicht des Vereins war und das viel beschworene "Mia san mia" verkörperte wie kein Zweiter.

Frings: "Fußball ist trotz aller Verdienste ein Business"

"Auch im Fall von Thomas Müller zeigt sich, dass der Fußball trotz aller Verdienste eines Profis am Ende ein Business ist", meint Torsten Frings im Exklusivgespräch mit t-online. Über Bayerns Entscheidung, Müller keine Vertragsverlängerung angeboten zu haben, sagt der Vizeweltmeister von 2002: "Bei Bayern wird man sich gefragt haben, ob es noch gerechtfertigt ist, dass ein Spieler in dem Alter noch so viel Geld verdient. Die Antwort kennen wir nun, allerdings kenne ich die Hintergründe nicht."

Mit kolportierten 17 Millionen Euro zählt Müller zu den absoluten Spitzenverdienern an der Säbener Straße. Bei Trainer Vincent Kompany, der in die Entscheidung zur Trennung involviert war, musste er in dieser Saison meistens mit der Rolle des Jokers vorliebnehmen. Bei 47 Pflichtspielen stand Müller im Kader, aber nur 14-mal in der Startelf.

Spiele

Ob es sportlich dennoch die richtige Entscheidung war, lässt Frings einmal dahingestellt: "Müller ist immer noch saugefährlich", so der 48 Jahre alte Ex-Profi, der 2005 mit Bayern die Meisterschaft und den DFB-Pokal gewann.

Zuletzt gab es Berichte, die AC Florenz habe gesteigertes Interesse an einer Verpflichtung Müllers. Laut der "Bild"-Zeitung ist dieses aber nur einseitig, für Müller soll Florenz keine Option sein. Ein Wechsel nach Nordamerika in die Major League Soccer (MLS) dagegen schon. Auch wenn der Weltmeister von 2014 dem interessierten FC Cincinnati ebenfalls abgesagt haben soll. Der Los Angeles FC, ein Partnerklub des FC Bayern, soll sich aber um Müller bemühen.

Frings über Nordamerika: "Der Lifestyle dort ist schon ziemlich cool"

Frings, der zwischen 2011 und 2013 für den FC Toronto in der besten Liga Nordamerikas spielte, glaubt: "Die MLS ist sicher eine gute Alternative für Müller, wo sich auch gutes Geld verdienen lässt. Die Liga war zu meiner Zeit noch nicht so gut wie jetzt, mit großen Namen wie Lionel Messi, Marco Reus oder Luis Suárez. Fußballerisch würde ihm das sicher Spaß machen."

Was Frings während seiner Zeit dort besonders zu schätzen gelernt hat: "Der Lifestyle dort ist schon ziemlich cool, es geht alles etwas entspannter zu. Es interessiert sich auf der Straße niemand für dich, du hast deine absolute Ruhe und kannst den Fußball vollkommen genießen. Die Privatsphäre wird respektiert und man muss keine Angst haben, dass man medial zerrissen wird nach einer Niederlage."

Ähnlich wie Müller war Frings ein Kind der Bundesliga (402 Partien), spielte bis zu seinem Nordamerika-Abenteuer, das er mit Mitte 30 wagte, ausschließlich in Deutschland. Heute ist es eine Erfahrung, die er nicht missen möchte: "Ich würde jedem Spieler dazu raten, in seiner Karriere Erfahrungen im Ausland zu sammeln, wenn er die Möglichkeit dazu hat. Es bringt einen in der Persönlichkeitsentwicklung unheimlich voran und erweitert den Horizont."

Es war ein Schritt, den er womöglich schon eher hätte gehen können. "Klar fragt man sich im Nachhinein, ob man das nicht vielleicht schon etwas früher hätte machen sollen. Aber das ist alles hypothetisch und ich bin völlig fein mit dem Verlauf meiner Karriere", so der langjährige Bremer.

Gilt das auch für Müller? Frings: "Was man bei ihm nicht vergessen darf, ist: Er hat immer beim besten Verein in Deutschland gespielt, war dort stets Führungsspieler und Leistungsträger. Da kommen dann einfach auch nicht so viele andere Klubs im Ausland infrage."

Nun, zum Ende seiner Karriere, ist die Lage anders. Die Interessenten sind zahlreich, und Müllers Ziel ist nicht mehr ausschließlich ein europäischer Topklub. Nicht ganz freiwillig wird die Klub-WM in den Vereinigten Staaten zu seiner Abschiedsveranstaltung im Bayern-Trikot. Die nahe Zukunft Müllers heißt also auf jeden Fall USA. Und die fernere vielleicht auch.

Verwendete Quellen
  • Telefongespräch mit Torsten Frings
  • transfermarkt.de: Profil von Thomas Müller

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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