Remis im Abstiegskrimi Nürnberg bestraft schwache Schalker nicht
Der 1. FC Nürnberg verschießt in einer umkämpften Partie gegen Schalke einen Elfmeter, hat bei einer umstrittenen Entscheidung Pech – und schenkt am Ende die Führung her.
Ein Unentschieden, zwei Verlierer: Der 1. FC Nürnberg und Schalke 04 haben im direkten Duell wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg liegen lassen. Das "Freundschaftsspiel" der beiden Altmeister endete 1:1 (0:0) – der Club konnte auch wegen Pechvogel Hanno Behrens den Rückstand auf den VfB Stuttgart auf dem Relegationsplatz damit vorerst nur auf drei Punkte verkürzen. Bei einem Sieg der Schwaben am Samstag gegen Bayer Leverkusen geriete der Klassenverbleib der Franken zur Utopie. Königsblau wiederum besäße nur noch einen Vorsprung von drei Zählern auf den Tabellen-16.
Der Japaner Yuya Kubo (82.) hatte Nürnberg in einer turbulenten Schlussphase in Führung gebracht, drei Minuten später gelang Matija Nastasic (85.) mit seinem ersten Pflichtspieltreffer für Schalke der glückliche Ausgleich.
Behrens scheitert vom Punkt
Trotz der großen Brisanz dieser Partie sorgte die große Fanfreundschaft der beiden Klubs für eine eindrucksvolle Atmosphäre. Zum einen wiesen die besonderen Trikots im jeweiligen Design des Gegners auf das besondere Verhältnis der Vereine hin, zum anderen sorgte eine fantastischen Choreographie vor Spielbeginn für Gänsehautstimmung.
Mit dem Anpfiff war es aber mit der Freundschaft vorbei. Die Hausherren, für die Trainer Boris Schommers die selbe Startelf wie beim 1:1 in Stuttgart aufgeboten hatte, waren von Beginn an bemüht, ihre schwarze Serie zu beenden. Bereits in Hälfte eins hätten die Nürnberger in Führung gehen müssen. Die beste Möglichkeit vergab Kapitän Behrens, der in der Nachspielzeit (45.+2) per Foulelfmeter am starken Schalke-Torwart Alexander Nübel scheiterte. Der Keeper hatte den Strafstoß mit einer Attacke gegen Matheus Pereira verursacht. Behrens war bereits am 2. März beim 0:1 gegen RB Leipzig vom Punkt gescheitert.
Harte Schiri-Entscheidung gegen Nürnberg
Zuvor hatte Schalke Glück, dass Schiedsrichter Robert Kampka den vermeintlichen Führungstreffer durch Behrens offenbar wegen gestreckten Beins in Richtung Nübel die Anerkennung verweigerte. Diese Entscheidung war grenzwertig.
Bereits zuvor hätte sich der Club die Führung verdient. Zunächst wurde Mikael Ishak (9.) in letzter Sekunde abgefangen, drei Minuten später scheiterte der Schwede an Nübel. Zudem verbuchten die Franken bei einem Freistoß von Eduard Löwen (36.) eine gute Möglichkeit.
Die Königsblauen agierten nach ihren jüngsten Rückschlägen in DFB-Pokal und Liga zunächst völlig verunsichert. Durchdachte Aktionen blieben aus, Chancen gab es aufseiten der Gäste vor der Pause keine.
Nürnberg vergibt hochkarätige Chancen
Schalkes Interimstrainer Huub Stevens, der für Jeffrey Bruma, den gesperrten Suat Serdar und Breel Embolo im Gegensatz zur 1:2-Pleite gegen Frankfurt Salif Sane, Amine Harit und Steven Skrzybski von Beginn an aufgeboten hatte, registrierte nach der Pause eine Steigerung seiner Elf. Mit dem eingewechselten Breel Embolo agierten die Gäste mutiger, blieben in der Offensive aber harmlos.
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Nürnberg versteifte sich in Hälfte zwei auf Konter und hatte zunächst durch Ishak und dann Sebastian Kerk (65.), der an Nübel scheiterte, eine Doppelchance. Anschließend drückte der FCN auf den Führungstreffer, aber Ishak und Matheus Pereira vergaben zunächst weitere Hochkaräter, ehe Kubo und Nastasic doch noch für Tore sorgten.
- Nachrichtenagentur sid