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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Stiftung Warentest Drei LTE-Router fallen im Test mit Sicherheitslücken durch
Blitzschnelles Surfen über Mobilfunk kennen wir vor allem vom Smartphone, doch mit einem LTE-Router nutzen Sie das Netz auch für Laptop und Co. Die Stiftung Warentest hat die mobilen Hotspots untersucht und bei einigen eklatante Sicherheitsmängel entdeckt.
Serien streamen, an virtuellen Meetings teilnehmen oder einfach im Internet surfen: Mit einem LTE-Router brauchen Sie dafür keinen DSL-Anschluss. Wie beim Smartphone wird dafür eine SIM-Karte eines Mobilfunkanbieters benötigt. Die mobilen Hotspots sind vor allem unterwegs praktisch, können aber auch zu Hause ihre Internetverbindung via WLAN an Notebook, Tablet und Co. weitergeben. Doch wie gut funktioniert das wirklich?
Die Stiftung Warentest hat für die "test"-Ausgabe 06/2023 mobile Hotspots mit und ohne Akku von Herstellern wie Netgear, Huawei, AVM und TP-Link unter die Lupe genommen und dabei zum Teil gravierende Sicherheitslücken entdeckt. Wir stellen die Ergebnisse des LTE-Router-Tests genauer vor.
LTE-Router im Test: So prüft die Stiftung Warentest
Insgesamt 14 LTE-Router haben die Prüfer der Stiftung Warentest unter die Lupe genommen, davon acht Modelle mit Akku und sechs mit Netzbetrieb. Zu den Testprodukten gehören unter anderem Geräte von bekannten Herstellern wie ZTE, Huawei, Netgear, AVM oder TP-Link.
Besonders wichtig ist den Testern die Datenübertragung, und zwar sowohl im Mobilfunk (LTE) als auch im WLAN oder via LAN. Daneben fließen die Handhabung der Router sowie ihr Akku beziehungsweise ihr Stromverbrauch in die Bewertung mit ein. Auch auf den Basisschutz persönlicher Daten achtet die Stiftung Warentest.
Die Ergebnisse des LTE-Router-Tests im Überblick
Die Testergebnisse sind durchwachsen. Nur sechs von 14 LTE-Routern erreichen im Test "gute" Gesamtnoten. Wenigstens drei Geräte von Huawei, Netgear und TP-Link sind noch "befriedigend", das Testprodukt von Tenda "ausreichend". Allerdings fallen drei LTE-Router von D-Link, Asus und TP-Link aufgrund eklatanter Sicherheitsmängel mit "mangelhaft" komplett durch.
Die Mängel werden behoben
Die Stiftung Warentest hat die Hersteller der durchgefallenen Geräte über die Sicherheitslücken informiert. D-Link und TP-Link haben bereits reagiert und ein Software-Update geliefert, welches die Lücken schließen soll. Auch Asus hat eine schnellstmögliche Aktualisierung angekündigt.
Unter den guten Routern befinden sich zwei Modelle mit Akku: Testsieger wird bei diesen Geräten der LTE-Router von ZTE mit dem "test"-Qualitätsurteil "gut (2,0)". Auf dem zweiten Platz landet mit der Note "gut (2,2)" das Testgerät von Acer.
Noch besser schneiden die LTE-Router mit Netzteil ab. Ganz vorn liegt hier mit der AVM Fritz!Box 6850 der Marktführer. Der Testsieger erhält die Gesamtnote "gut (1,6)". Den zweiten Rang teilen sich Router von O2 und ZTE (beide "gut (1,9)"). Und auch ein Modell von Vodafone erzielt ein "gutes" Testergebnis (2,5).
Alle Ergebnisse des LTE-Router-Tests der Stiftung Warentest lesen Sie in der "test"-Ausgabe 06/2023.
Die besten LTE-Router mit Akku
Sie möchten im Urlaub nicht auf WLAN verzichten oder brauchen das Internet auf Dienstreisen? Dann ist ein mobiler Hotspot mit Akku ideal. Er verbindet sich mit dem Mobilfunknetz und andere Endgeräte via WLAN mit dem Internet – egal, wo Sie gerade sind. Acht solcher Geräte hat die Stiftung Warentest geprüft. Das sind die beiden Spitzenreiter:
Der Testsieger mit Akku: HyperMobile von ZTE
Das Testergebnis: Mit dem "test"-Qualitätsurteil "gut (2,0)" ist der LTE-Router von ZTE das beste Modell mit Akku. Er überträgt Daten vor allem via Mobilfunk und WLAN sehr gut und überzeugt auch in den Prüfpunkten Handhabung und Akkuleistung. Nur beim Basisschutz persönlicher Daten machen die Prüfer wie bei fast allen Modellen kleine Abstriche.
Technische Daten auf einen Blick:
- Mobilfunk: 5G, LTE, UMTS
- WLAN-Standard: WiFi 6 (5 GHz & 2,4 GHz)
- Übertragungsraten: max. 3,43 Gbit/s (5G)/max. 1.775 Gbit/s (WLAN)
- Anschlüsse: 1x LAN (RJ45), 2x Antenne (TS-9), 1x USB-C
- SIM-Karten-Slot: Nano-SIM (4FF)
- Akku: 4.500 mAh, bis zu 510 min Arbeitszeit, austauschbar
Produktdetails: Mit dem LTE-Router von ZTE surfen Sie flexibel, wo Sie wollen. Dank Akkubetrieb sind Sie wie beim Smartphone nicht auf eine Steckdose angewiesen. Bis zu 350 Stunden hält der Akku im Stand-by durch. Die Bedienung erfolgt entweder am 2,4 Zoll großen Touchscreens des Geräts oder per verbundenem Smartphone, Laptop oder Tablet. Bis zu 30 Geräte können Sie gleichzeitig mit dem Router koppeln. Da er ohne SIM-Lock kommt, können Sie den Mobilfunkanbieter frei wählen.
Zweitbester mit Akku: LTE-Router von Acer
Das Testergebnis: Mit der Gesamtnote "gut (2,2)" liegt der Acer-Router nur knapp hinter dem Testsieger. Seine Datenübertragung ist im Mobilfunknetz am besten, klappt aber auch über WLAN und LAN gut. Sein Akku ist sogar besser als der des Testsiegers, Handhabung und Datenschutz dafür etwas schlechter.
Technische Daten auf einen Blick:
- Mobilfunk: 5G, LTE
- WLAN-Standard: WiFi 6 (5 GHz & 2,4 GHz)
- Übertragungsraten: k.A.
- Anschlüsse: 1x LAN, 1x USB-A 3.2 Gen 1
- SIM-Karten-Slot: Nano-SIM oder virtuelle SIM
- Akku: 6.500 mAh
Produktdetails: Sogar bis zu 32 Geräte parallel können Sie mit dem LTE-Router von Acer verbinden. Auch mit ihm können Sie mit Ihrem Laptop entweder über das 5G-Netz oder WLAN ins Internet gelangen. Er kann unterwegs praktischerweise auch als Powerbank zum Aufladen Ihrer Mobilgeräte genutzt werden. Sein starker Akku hat eine lange Laufzeit und die Bedienung des Geräts einfach. Es ist ebenfalls SIM-Lock-frei und kann mit SIM-Karten verschiedenen Mobilfunkanbieter genutzt werden.
Die besten LTE-Router mit Netzteil
LTE-Router ohne Akku sind vor allem für den stationären Einsatz geeignet. Wer zu Hause keinen Festnetzanschluss hat oder dieser zu langsam oder störanfällig ist, kann zu einem mobilen Hotspot mit Netzstecker greifen. Sechs solcher Router hat die Stiftung Warentest untersucht, das sind die besten zwei:
Der Testsieger mit Netzteil: Fritz!Box von AVM
Das Testergebnis: Wie zu erwarten, landet auch ein AVM-Router unter den Testsiegern. Die Fritz!Box mit Netzteil erhält die beste Gesamtnote im Test: "gut (1,6)". Das Gerät erhält für die Datenübertragung und die Handhabung "gute", für den geringen Stromverbrauch und den Basisschutz persönlicher Daten sogar "sehr gute" Noten. Vor allem der hervorragende Datenschutz unterscheidet ihn von allen anderen LTE-Routern im Test.
Technische Daten auf einen Blick:
- Mobilfunk: 5G, LTE, UMTS/HSPA+
- WLAN-Standard: WiFi 5 (5 GHz & 2,4 GHz)
- Übertragungsraten: max. 1.300 MBit/s (5G)/max. 866 MBit/s (5 GHz)
- Anschlüsse: 4x Gigabit-LAN, 1x analog, 1x DECT, 1x USB 3.0
- SIM-Karten-Slot: Mini-SIM
- Akku: entfällt
Produktdetails: Die Fritz!Box bringt das schnelle 5G-Mobilfunk-Internet mit bis zu 1.300 MBit/s ins kabellose Heimnetz. Sie verbindet dort Computer, Smartphones, Drucker und Co. ganz einfach mit dem Router. Dank Dual-WLAN und Mesh funkt sie parallel in den Frequenzbändern 2,4 GHz und 5 GHz. So werden breitbandintensive Anwendungen parallel auf mehreren WLAN-Geräten nutzbar.
Weitere Vorteile der Fritz!Box sind das Multi-User-MIMO, die integrierte Telefonanlage und DECT-Station. So ist der LTE-Router die Lösung für alle Telefon- und Internetbedürfnisse. Auch ein Mediaserver ist an Bord. Wie die anderen LTE-Router ist das AVM-Modell für SIM-Karten verschiedenster Mobilfunkanbieter geeignet.
Zweitbester mit Netzteil: HyperBox von ZTE
Das Testergebnis: Auf dem geteilten zweiten Rang unter den LTE-Routern mit Netzbetrieb landet mit der Note "gut (1,9)" ein weiteres Gerät von ZTE. Wie die Fritz!Box erhält das Modell ausschließlich "gute" und "sehr gute" Teilnoten. Bei der Datenübertragung und dem Stromverbrauch gehört es zu den besten Geräten im Test.
Technische Daten auf einen Blick:
- Mobilfunk: 5G, LTE, UMTS
- WLAN-Standard: WiFi 6 (5 GHz & 2,4 GHz)
- Übertragungsraten: max. 3,43 Gbit/s (5G)/max. 1.775 Gbit/s (WLAN)
- Anschlüsse: 2x LAN, 2x Antenne (TS-9), 1x USB-C (nur Service)
- SIM-Karten-Slot: Nano-SIM
- Akku: entfällt
Produktdetails: Der netzbetriebene LTE-Router von ZTE ähnelt in der Ausstattung seinem Schwestermodell mit Akku. Bis zu 30 mobile Endgeräte können mit der HyperBox verbunden werden und so ins Internet gelangen. Anders als bei der Fritz!Box ist jedoch keine Telefonfunktion vorhanden. Dafür hat das Modell eine größere WLAN-Reichweite und nutzt das modernere WiFi 6.
Unser Fazit zum LTE-Router-Test
Auch wenn nicht einmal die Hälfte der untersuchten LTE-Router gute Ergebnisse erzielen und drei sogar komplett durchfallen, können die mobilen Hotspots sehr praktisch sein. Immerhin sechs Router kann die Stiftung Warentest empfehlen. Für unterwegs eignet sich vor allem der HyperMobile von ZTE mit Akkubetrieb. Bei den stationären Modellen liegt AVM mit seiner Fritz!Box ganz vorn.
Beide Testsieger sind wie fast alle untersuchten Geräte recht teuer. Allen, die nur gelegentlich mobile Hotspots benötigen, rät die Stiftung Warentest deshalb, das Smartphone zu nutzen. Auch das Handy kann nämlich seinen Internetzugang per WLAN weitergeben.
Wissenswertes über LTE-Router
Wie funktionieren LTE-Router?
LTE-Router mit Mobilfunkmodem verbinden sich nicht wie andere Router via LAN-Kabel mit dem Internet, sondern nutzen wie Smartphones das Mobilfunknetz. Ansonsten ist die Funktionsweise jedoch dieselbe.
Benötigt wird dafür eine SIM-Karte von einem Mobilfunkanbieter mit entsprechendem Vertrag. Über WLAN geben die LTE-Router ihre Internetverbindung dann an Endgeräte wie Tablets, Handys oder Laptops weiter.
Worauf kommt es bei LTE-Routern an?
Wie bei allen technischen Geräten ist im Alltag neben der richtigen Ausstattung eine einfache Bedienung entscheidend. Viele LTE-Router verfügen über Displays und LEDs, welche eine intuitive und leichte Steuerung ermöglichen.
Vor allem aber sollten Sie bei der Wahl Ihres Mobilfunkrouters auf die technischen Spezifikationen achten. Haben Sie sich je nach Bedarf für ein Modell mit oder ohne Akku entschieden, sind vor allem folgende Punkte wichtig:
- Datenübertragungsrate: Je höher die Übertragungsrate ist, desto schneller surfen Sie im Internet.
- Anschlüsse: Achten Sie darauf, dass alle Schnittstellen vorhanden sind, die Sie benötigen.
- Sicherheit: Verschlüssungsstandards wie WPA oder WPA2 sollten eingehalten werden. Das ist in der Regel schon durch die Grundeinstellungen gegeben.
- Zusatzfunktionen: Einige LTE-Router können als DECT-Basis auch fürs Telefonieren und mit VPN-Verbindung genutzt werden.
Wie findet man den passenden Tarif für den LTE-Router?
Für den Internetzugang übers Mobilfunknetz werden wie beim Smartphone eine SIM-Karte und ein Mobilfunktarif benötigt. Welcher Tarif der richtige ist, hängt laut Stiftung Warentest vor allem davon ab, wie oft der mobile Hotspot zum Einsatz kommen soll und wie viel Datenvolumen benötigt wird.
Soll der LTE-Router zu Hause den Festnetzanschluss ersetzen, etwa weil es zum Arbeiten zu störanfällig und fürs Streaming zu langsam ist, ist ein längerfristiger Vertrag mit viel Datenvolumen sinnvoll. Flatrates gibt es den Prüfern zufolge je nach Netz für rund 50 bis 75 Euro pro Monat.
Wer den Mobilfunkrouter vor allem auf Reisen benötigt, greift besser zu einem monatlich kündbaren Tarif oder nutzt Prepaid. Das spart dauerhaft Kosten, da Sie nur zahlen, wenn Sie den LTE-Router brauchen. Über den Preis können auch Datenvolumen und Internetgeschwindigkeit angepasst werden.
Für sehr seltene Einsätze kann zudem das Smartphone verwendet werden: Es lässt sich leicht als mobiler Hotspot nutzen und sein Netz ebenfalls via WLAN mit anderen Endgeräten teilen.
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- Alle Ergebnisse des LTE-Router-Tests der Stiftung Warentest
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