Den Sommer verlängern Sieben Buchtipps aus der t-online-Redaktion
Der Sommer ist fast vorbei. Die Erinnerungen an den letzten Urlaub sind aber noch frisch. Wir haben uns in der Redaktion umgehört und nach Buchtipps gefragt, mit denen Sie sich noch mal an den Strand oder in die Berge träumen können.
Ob ein packender Krimi, eine interessante Biografie oder das Sachbuch, das uns gerade richtig fesselt: Bücher gibt es für jeden Geschmack. Wir zeigen Geschichten von starken Frauen in Frankreich, Sommerpartys in Malibu, Erzählungen von Großstädten, Freundschaften und Küstenorten.
"Das letzte Restaurant in Paris" von Lily Graham
Das sagt Laura Helbig, Redakteurin aus dem Ratgeber-Ressort: "Das letzte Restaurant in Paris" von Lily Graham versetzt den Leser in eine schöne Vergangenheit, die erfüllt ist vom Duft blühenden Lavendels und französischer Hausmannsküche – und in eine traurige Vergangenheit im besetzten Frankreich während des Zweiten Weltkriegs. Vor allem aber ist es die Geschichte einer starken Frau, die alles aufgibt und sich allein gegen die deutschen Besatzer zur Wehr setzt. Eine Mischung aus berührendem Generationenroman und Inglourious Basterds.
Strandlektüre: "Malibu Rising" von Taylor Jenkins Reid
Das sagt Larissa Ratschkowski, Redakteurin aus der Kaufberatung: "Malibu Rising" von Taylor Jenkins Reid erzählt von der Party des Sommers im August 1983. Jeder, der etwas auf sich hält, will bei Surferin Nina Rivas alljährlicher Party dabei sein. Sie und ihre Geschwister sind eine Quelle der Faszination in Malibu und auf der ganzen Welt – besonders als Kinder des legendären Sängers Mick Riva. Die Party gerät außer Kontrolle und die Riva-Villa geht in Flammen auf, aber vorher kommen noch ein paar unerwartete Geheimnisse ans Licht. Das Setting macht den Roman zur perfekten Strandlektüre mit Tiefgang und einer bewegenden Familiengeschichte.
Die Geschichte Israels: "Maror" von Lavie Tidhar
Das sagt Philipp Michaelis, Bereichsleiter Aktuelles: "Maror" von Lavie Tidhar will als episodischer Thriller noir beschreiben, wie Israel in den vergangenen 40 Jahren zu dem Land geworden ist, das es heute ist. In der Hitze des Nahen Ostens, hinter den Fassaden der alten Stätten und überlagert vom Duft der Gewürze und dem Gestank brennender Barrikaden treffen korrupte Polizisten auf ehrgeizige Politiker, Mafiabosse auf arabische Flüchtlinge und Holocaust-Überlebende auf skrupellose Geschäftemacher.
Jeder sucht nach seinem Platz in einer Nation, die schneller wachsen muss als jede andere vor ihr, und nicht jeder kämpft mit lauteren Mitteln um diesen Platz. Spoiler: Fast niemand tut das. Reale Geschehnisse sind oft der Schauplatz der Episoden, reale Personen tauchen als Cameos auf und treiben sie voran, aber kaum einer der vielen Fäden, die die Geschichte lose zusammenhalten, ist wirklich rot. Einzig der vornamenlose Polizist Cohen taucht an allen Ecken und Enden auf und ist mal Retter, mal Killer, mal Wohltäter und mal Teufel in Menschengestalt.
Der Bestseller: "Ein wenig Leben" von Hanya Yanagihara
Das sagt Jan Moritz Behrens, Concept Manager aus der Vermarktung: "Ein wenig Leben" von Hanya Yanagihara erzählt auf knapp 1.000 Seiten die Geschichte einer Freundschaft zwischen vier Männern über mehrere Dekaden hinweg im pulsierenden Leben der Großstadt New York.
Im Zentrum der Geschichte steht Jude St. Francis, ein ebenso sensibler und sinnlicher wie von inneren Dämonen erfüllter Mensch, der die Beziehung zu seinen Freunden im Laufe der Zeit auf immer härtere Proben stellt. Hanya Yanagihara zieht den Lesenden in einen Sog der Gefühle, denn zwischen Lachen und Weinen, Schock und Glückseligkeit liegen in diesem Buch mitunter nur wenige Seiten. Die dichte Erzählweise, die Drastik der Beschreibung und unfassbare Dringlichkeit der Gefühlswelten lassen einem beim Lesen schier den Atem anhalten.
Zum Nachdenken und Träumen: "Der Mann mit den Facettenaugen" von Ming-Yi Wu
Das sagt Ronald Heck, Video-Redakteur: Wer diesen Sommer in eine Welt voller Abenteuer, Natur und ein bisschen Fantastik eintauschen möchte, für den ist "Der Mann mit den Facettenaugen" des taiwanesischen Autors Wu Ming-Yi genau das Richtige. Der Roman entführt auf die fiktive Pazifikinsel Wayo Wayo, die vom steigenden Meeresspiegel bedroht wird, und nach Taiwan, an dessen Küste eine Tsunami-Müllwelle angespült wird.
Die Protagonisten sind Alice, die einen schweren Schicksalsschlag verkraften muss, und Atile’i, ein gestrandeter Junge. Gemeinsam entdecken sie nicht nur die Schönheit, sondern auch die Zerbrechlichkeit der Welt. Ming-Yis poetischer Stil und seine Beobachtungsgabe machen den Roman zu einer Lektüre, die zum Nachdenken und Träumen anregt. Perfekt für warme Sommertage – ein Buch, das Abenteuer, Umweltbewusstsein und die Magie der Natur vereint.
Ein wunderbarer Reisebericht: "Immer am Meer entlang" von Franziska Jebens
Das sagt Johann Philipp, Ressortleiter der Kaufberatung: Mehr Urlaubsgefühle geht nicht – wenn man denn auf Camping und Reisen im Van steht. In "Immer am Meer entlang" von Franziska Jebens geht es um Josi und Paul. Sie träumt seit ihrer Kindheit davon, allein mit einem alten VW Bulli an die Küsten Europas zu fahren. Er ist vom Alltag gefrustet und entscheidet sich spontan für einen Roadtrip in die gleiche Richtung. Die beiden begegnen sich zufällig auf dem Standstreifen der Autobahn und treffen sich im Verlauf der Geschichte immer wieder. Und jedes Mal an schöneren Orten.
Die Beschreibung der Orte in Europa macht Lust, sich selbst einen Van zu kaufen und direkt loszufahren. Man schmeckt das Essen, reicht die Meeresluft und spürt das Brennen vom Rauch des Lagerfeuers in den Augen. Dieses Buch bietet Sommergefühle von der ersten bis zur letzten Seite.
Buchtipp für Kinder: "Wer hat hier gepupst?"
Das sagt Mascha Krüger, Produktmanagerin bei t-online: Dieses Buch habe ich im Labyrinth Kindermuseum in Berlin entdeckt und musste direkt drin blättern. "Wer hat hier gepupst?" erklärt, und das auch noch biologisch richtig, warum einige Lebewesen pupsen (können) und andere nicht. Meine Kinder lieben es und finden es unheimlich witzig, sich über das Pupsen Gedanken zu machen. Meine Kollegen durften das Buch auch kennenlernen – denn daraus habe ich ein Quiz gemacht, welches ein super Eisbrecher für unseren Workshop war.
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