Im Straßenverkehr abgesichert Was lohnt sich mehr: Vollkasko oder Teilkasko?
Wer sein Auto liebt, will es gut versichert wissen. Eine Kaskoversicherung ist daher für viel ein Muss. Doch was lohnt sich mehr – Vollkasko oder Teilkasko?
Ein unachtsamer Moment, eine plötzliche Änderung der Situation im Straßenverkehr oder einfach Pech – zu einem Unfall oder Schaden am eigenen Auto kann es schneller kommen, als einem lieb ist. Mit der richtigen Kaskoversicherung muss sich der Versicherungsnehmer in der Regel nicht weiter um die Schadensregulierung kümmern und zahlt lediglich die vereinbarte Selbstbeteiligung. Doch in welchen Fällen gilt das und für wen lohnt sich Voll- oder Teilkasko? Ein Überblick und die beliebtesten Anbieter im Check.
Die beliebtesten Anbieter für Voll- und Teilkaskoversicherungen
Aus der Vielzahl der Anbieter den richtigen Tarif für das eigene Fahrzeug zu finden, ist einfacher als man denkt. Grundsätzlich helfen Filtermöglichkeiten und Vergleichsportale bei der Suche nach dem Anbieter mit dem besten Tarif für die eigenen Bedürfnisse. Hier sind drei Tarife großer Versicherungsgesellschaften um zu verdeutlichen, worauf beim Vergleich zu achten ist.
Kfz-Versicherung von AXA: Überdurchschnittlich gutes Beitragsniveau laut Stiftung Warentest
Der Tarif AXA easy mobil online hat im Finanztest der Stiftung Warentest Ende 2022 mit einem deutlich besseren Beitragsniveau abgeschnitten als der Durchschnitt. Unabhängig vom konkreten Versicherungsangebot besteht bei AXA die Möglichkeit, den eigenen Versicherungstarif mit einem Baukastensystem individuell anzupassen. Positiv: Auch im Teilkasko-Tarif ist bis zu 24 Monate lang eine Neupreisentschädigung mit dem Baustein "Fahrzeugwert Top" möglich.
Optional sind beispielsweise Rabattschutz oder Mobilitätsgarantie. Günstiger wird es für alle, die einen geschützten Stellplatz für ihr Fahrzeug haben oder eine höhere Selbstbeteiligung festlegen. Außerdem reduzieren sich die Kosten, wenn Sie den Beitrag jährlich zahlen.
Vielfacher Testsieger: DA Direkt Kfz-Versicherung
Die Da Direkt gehört zu den führenden Versicherungsunternehmen in Deutschland und punktet auf verschiedenen Vergleichsportalen wie Check24 mit positiven Kundenbewertungen. Angeboten werden verschiedene Tarifpakete mit unterschiedlich kombinierbaren Zusatzleistungen. Die Mallorca-Police ist bereits im Basis-Paket enthalten, und die Versicherungspakete "Basis", "Komfort" sowie "Komfort Plus" weisen eine bessere Bewertung bezüglich des Beitragsniveaus auf als der Durchschnitt (Stiftung Warentest 12/2022).
Vollkasko oder Teilkasko – was lohnt sich für wen?
Ob eine Kaskoversicherung sinnvoll ist oder die obligatorische Haftpflichtversicherung für das eigene Auto ausreicht, hängt vom Wert und Alter des Fahrzeugs ab. Vor allem teure Neuwagen verlieren in den ersten Jahren erheblich an Wert. Mögliche Schäden sollten anfangs idealerweise durch eine Vollkaskoversicherung abgedeckt werden. Hat das Fahrzeug nach einigen Jahren den größten Wertverlust hinter sich, können Versicherungsnehmer problemlos in die Teilkasko wechseln und sich über günstigere Prämien freuen.
Wichtige Fragen zu Kaskoversicherungen
Welche Versicherungen muss man als Autohalter abschließen?
Unfälle und Beschädigungen von Fahrzeugen sind im Straßenverkehr an der Tagesordnung. Im besten Fall bleibt es bei Blechschäden, doch nicht immer kommen alle Beteiligten glimpflich davon. Wer ein Auto im Straßenverkehr bewegen will, braucht deshalb zwingend eine Haftpflichtversicherung. Verursacht man selbst einen Schaden bei einem anderen Verkehrsteilnehmer, sorgt die Haftpflichtversicherung dafür, dass dieser reguliert wird.
Damit niemand auf einem Schaden am eigenen Fahrzeug sitzen bleibt, gibt es Kaskoversicherungen. Sie sichern das eigene Fahrzeug ab und minimieren so das finanzielle Risiko. Eine Vollkaskoversicherung deckt mehr ab als eine Teilkaskoversicherung und lohnt sich daher vor allem für teure oder neue Autos.
Worauf sollte beim Abschluss einer Kaskoversicherung geachtet werden?
Wer sich entschließt, neben der Haftpflichtversicherung auch eine Kaskoversicherung abzuschließen, sollte beim Abschluss vor allem auf den Deckungsumfang achten. Einige Tarife bieten über den Standard hinaus sinnvolle Ergänzungen, auf die nach Möglichkeit nicht verzichtet werden sollte. Dazu gehört zum Beispio die Übernahme grob fahrlässig verursachter Schäden.
- Grobe Fahrlässigkeit: Darunter fallen zum Beispiel das Überfahren einer roten Ampel, überhöhte Geschwindigkeit oder die Benutzung eines Mobiltelefons während der Fahrt. Nicht versichert sind dagegen Fahren unter Alkohol- oder Drogeneinfluss sowie grob fahrlässig verursachter Diebstahl, etwa wenn Wertgegenstände offen und sichtbar im Fahrzeug zurückgelassen werden.
- E-Auto-Besonderheiten: Insbesondere bei Elektroautos ist auch die Absicherung von Folgeschäden nach Marderbissen sinnvoll. Anders als bei Verbrennern müssen hier wegen der empfindlichen Elektronik teilweise ganze Kabelstränge ausgetauscht werden, was im Verhältnis deutlich höhere Kosten verursacht.
- Schäden und Tiere: Diese Kategorie enthält auch die erweiterte Wildschadenabdeckung. Damit sind nicht nur Unfälle mit Haarwild versichert, sondern auch unbeabsichtigte Zusammenstöße mit anderen Tieren wie Kühen und Pferden (zum Beispiel auf Landstraßen).
Beim Abschluss einer Vollkaskoversicherung lohnt es sich auch, auf die Dauer der Neuwertentschädigung zu achten. Das ist der Zeitraum, in dem bei einem Totalschaden der Neuwert als Entschädigung gezahlt wird. Bis zum Beginn der Zeitwertentschädigung (Entschädigung des aktuellen Fahrzeugwertes) sollten bestenfalls 24 Monate vergehen.
Was deckt eine Teilkaskoversicherung ab?
Welche Schäden eine Teilkaskoversicherung abdeckt, hängt vom jeweiligen Versicherungstarif ab. Es gibt jedoch einige Schadensgruppen, die üblicherweise in Teilkaskotarifen enthalten sind. Eine Übersicht:
- Fahrzeugschäden rund um Diebstahl, Raub und Unterschlagung (zum Beispiel eingeschlagene Fenster)
- Schäden, die durch Feuer und Explosionen entstehen
- Beschädigungen am Fahrzeug, die durch einen Unfall mit Haarwild entstehen
- Fahrzeugschäden, die durch Unwetter entstehen (häufig sind beispielsweise Schäden an der Karosserie durch Hagelschlag)
- durch Marder verursachte Schäden (üblicherweise an Kabeln oder Schläuchen)
- Kabelschäden durch Kurzschlüsse
- Glasbruch
Welche Kosten werden im Schadensfall von einer Vollkaskoversicherung übernommen?
Die Teilkaskoversicherung übernimmt die Kosten in verschiedenen Schadenfällen. Wer darüber hinaus eine noch bessere Absicherung wünscht, ist mit der Vollkaskoversicherung gut beraten. Im Gegensatz zur Teilkasko werden hier auch selbst verursachte Schäden übernommen. So wird ein selbst verschuldeter Unfall nicht zur Kostenfalle.
Gegen die Zerstörungswut und mutwillige Beschädigung durch Vandalen kann sich der Fahrzeughalter zwar nicht schützen. Mit einer Vollkaskoversicherung werden Vandalismusschäden zumindest ersetzt. Bei einer Teilkaskoversicherung bleibt der Fahrzeughalter auf dem Schaden sitzen.
Was sind die Vorteile einer Vollkaskoversicherung?
Die Vollkaskoversicherung kostet in den meisten Fällen mehr als die Teilkaskoversicherung, sie deckt aber auch mehr ab. Am ehesten lohnt sie sich für teure Autos oder Neuwagen. Die Vorteile der Vollkaskoversicherung im Überblick:
- Selbstverschuldete Schäden und Vandalismusschäden werden ersetzt.
- In den ersten Monaten wird der Neupreis und nicht nur der Zeitwert ersetzt.
- Durch den Schadensfreiheitsrabatt wird die Versicherung jedes Jahr günstiger, wenn kein Schaden entstanden ist
Wann lohnt sich der Wechsel zur Teilkaskoversicherung?
Wann sich der Wechsel von der Vollkasko- zur Teilkaskoversicherung lohnt, ist letztlich eine Kosten-Nutzen-Rechnung. Bei Neuwagen ist der Wertverlust vor allem in den ersten Jahren erheblich. Danach sinkt der Wert des Fahrzeugs langsamer. In der Teilkaskoversicherung wird bei einem Totalschaden nur der Zeitwert ersetzt. Ein Wechsel lohnt sich also, wenn sich Zeitwert und Wiederbeschaffungswert annähern und keine große Differenz mehr aufweisen. Dies ist bei vielen Fahrzeugen ab einem Alter von etwa drei bis fünf Jahren der Fall.
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