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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Tipps vom Experten Angeln auf Raubfische: Die richtige Ausstattung für einen erfolgreichen Fang
Das Angeln von Hecht, Zander, Barsch und Co. stellt sowohl Angeleinsteiger als auch versierte Angler vor interessante Herausforderungen. Neben dem Grundwissen über die Zielfischarten ist auch die Ausrüstung beim Raubfischangeln von Bedeutung. Unser Angel-Experte Eric Korczakowski gibt Tipps zur Grundausstattung fürs Kunstköderangeln auf Raubfische.
Das Kunstköderangeln auf Raubfische ist ein komplexes und in weiten Teilen spezialisiertes Gebiet, das unter der jungen Anglerschaft seit geraumer Zeit einen wahren Höhenflug erlebt. So groß die Artenvielfalt der Raubfische ist, so facettenreich sind auch die Möglichkeiten, diese Fische mit künstlichen Ködern an den Haken zu bekommen. Ob als Angler im Salz- oder Süßwasser, am heimischen See auf Hecht und Zander oder an der Ostsee auf Dorsch und Hering – die Orte sind ebenso vielfältig wie die Artenvielfalt. Auch das stylishe Streetfishing an den Flüssen der Großstädte oder das Fliegenfischen auf Salmoniden von der Ostsee bis zum Voralpenland ist möglich. Das gezielte Angeln auf den größten Raubfisch unserer Breiten, den Wels, stellt dabei eine spezielle Form dar.
Wie beim Friedfischangeln ist auch beim Kunstköderangeln auf Raubfische das richtige Equipment das A und O. t-online hat einen Angel-Experten zurate gezogen: Eric Korczakowski gibt Tipps, welche Angelausrüstung für das Raubfischangeln am besten geeignet ist.
Die Rute: Shimano Technium Predator
Eric Korczakowski: "Die Wahl der passenden Angelrute für Raubfische ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Es sollte beispielsweise auf die Art des Zielfischs, die Köderart und -größe, die Körpergröße des Anglers und/oder den Einsatzzweck, wie zum Beispiel Ufer- oder Bootsangeln, geachtet werden.
Eine zweiteilige Wurfrute mit einer Länge von rund 180 bis 270 Zentimeter und einem Wurfgewicht von 10 bis 60 Gramm ist für den Einstieg eine gute Wahl. Die Technium Ax Predator Rute von Shimano ist schnell und kraftvoll. Dank hochmoduliertem XT100 Kohlefaserblank ist die Angelrute gut ausbalanciert und besonders feinfühlig mit einer guten Rückmeldung in das Handgelenk.
Die Rute eignet sich vor allem für das Spinnangeln auf Barsch, Zander und Hecht. Sie ist sowohl für das Ufer- als auch das Bootsangeln geeignet."
Die Rolle: Shimano Frontbremsrolle Stradic C3000 Fl
Eric Korczakowski: "Zur Grundausstattung für das Raubfischangeln darf die passende Angelrolle für die Rute nicht fehlen. Zur Auswahl stehen eine Multi- und eine Stationärrolle, wobei Letztere für den Einsteiger aufgrund des einfacheren Handlings deutlich besser geeignet ist. Eine Stationärrolle im Größenbereich von 1.000 bis 4.000 ist dafür zu empfehlen.
Die Stradic C3000 Fl von Shimano ist eine Stationärrolle, die mit einer Frontbremse ausgestattet ist. Das Bremssystem besteht aus Scheiben, die durch Druck der Bremsschraube aufeinanderdrücken. Die Rolle ist mit dem MicroModule II Getriebe und SilentDrive optimiert. Sie sorgen für ein leiseres und geschmeidigeres Laufverhalten. Die kleinen Größen (1.000 bis 2.500) sind mit Filz-Bremsscheiben und die größeren Größen (3.000 bis 5.000) mit besonders belastbaren Cross-Carbon-Bremsscheiben versehen."
Die Schnur: Shimano Kairiki 4
Eric Korczakowski: "Die Rolle sollte mit einer Schnur bespult werden. Zur Auswahl stehen mono- und multifile Schnüre. Für das Spinnangeln auf Raubfische ist geflochtene Schnur zu favorisieren. Diese lässt nahezu keine Dehnung zu und ermöglicht permanenten Kontakt zum Köder. Ein Anbiss wird dadurch direkt und ohne Verzögerungen durch die Schnur über die Rute bis in die Hand des Anglers übertragen. Das ist vor allem beim Raubfischangeln mit Kunstködern wichtig, da die Bisse oft zaghaft und in die Gegenrichtung zum Köder erfolgen, der Anhieb auch ohne Verzögerung bis hinunter zum Haken sitzen muss.
Bei einer geflochtenen Schnur werden viele Einzelfasern (Dyneema-Fäden) miteinander verflochten. Die Geflecht-Technologie der Shimano Kairiki erzeugt ein dichtes Geflecht mit einer glatten und leisen Oberfläche, mit der sich große Wurfweiten erzielen lassen."
Das Vorfach: Stahl, Titan und Hardmono
Eric Korczakowski: "Der Fangerfolg beim Raubfischangeln hängt auch von der passenden Montage ab. Die Einzelkomponenten müssen aus diesem Grund optimal aufeinander abgestimmt sein. Ein stabiles Vorfach ist unabdinglich, denn Raubfische haben Zähne und Kraft, durch die das Vorfach schnell reißen kann.
Es bieten sich dem Angler drei Möglichkeiten:
Ich angle gern mit Titan-Vorfächern. Titan knickt, rostet und verdrillt nicht und ist sehr robust, was eine lange Lebensdauer mit sich bringt. Zudem weist Titan ein deutlich geringeres Gewicht als Stahl auf.
Alternativ bietet sich Hardmono an. Im Prinzip eine monofile Schnur mit großem Durchmesser. Es ist relativ steif und kann nur schwer geknotet werden. Quetschhülsen und die dazu passende Zange sind daher ratsam.
Das Stahlvorfach ist eine altbekannte Alternative. Es ist jedoch unter Wasser gut sichtbar, nur wenig flexibel und hat ein großes Eigengewicht."
Die Lieblingsköder des Angelexperten
Eric Korczakowski: "Für das Angeln auf Raubfische werden vor allem Kunstköder verwendet. Laut Definition sind Kunstköder eine Imitation verschiedener Beutetiere."
- Metallköder wie Blinker imitieren beispielsweise die taumelnden Bewegungen eines verletzten Fisches.
- Spinner täuschen umherziehende Futterfische oder deren schnelle Flucht vor.
- Der Wobbler aus Plastik oder Balsaholz führt beim Einholen taumelnde Bewegungen aus und soll einen kranken, geschwächten Beutefisch vortäuschen.
- Ein Gummifisch oder auch Shad ist ein aus Gummi oder Weichplastik hergestellter Kunstköder. Der Shad wird in hüpfenden Bewegungen über den Gewässergrund geführt. Das bezeichnet man als Jiggen bzw. Jigging (aus dem Englischen: to jig – hüpfen, wackeln).
"Für den Erfolg entscheidend ist neben der Auswahl des passenden Köders auch die richtige Führung des Kunstköders. Der Angler haucht dem Kunstköder durch Einkurbeln und Rutenbewegung Leben ein und verführt somit den Raubfisch zum Anbiss."
Eine kleine Auswahl an Ködern hat unser Angel-Experte für Sie zusammengetragen. Die Zusammenstellung enthält Blinker, Spinner, Wobbler, Jigköpfe und Shads (Gummifische) in kleinen bis maximal mittleren Größen, verschiedenen Farben und Gewichten.
Wissenswertes zum Angeln auf Raubfische
Was ist Raubfischangeln?
Die Methode des Raubfischangelns beschreibt das gezielte Angeln auf Raubfische und ist sehr beliebt. In europäischen Gewässern zählen beispielsweise der Hecht, der Zander, der Barsch, der Döbel, der Rapfen, der Aal sowie der Wels und die Forelle zu den Raubfischen.
Welche Köder eignen sich zum Raubfischangeln?
Grundsätzlich wird zwischen Natur- und Kunstködern unterschieden. Als Naturköder für Raubfische werden beispielsweise tote Köderfische verwendet, die an speziellen Montagen den Räubern angeboten werden.
Kunstköder imitieren möglichst perfekt das Beuteschema des Raubfisches. Sie lassen sich in zwei Kategorien einordnen: Hardbaits (Wobbler, Blinker und Spinner) und Softbaits (Gummifische, Twister und Creature-Baits).
Welche Angelmethoden zum Raubfischangeln gibt es?
Eine der häufigsten Angelmethoden beim Raubfischangeln ist das Spinnfischen. Beim Spinnfischen wird hauptsächlich mit Kunstködern wie Blinkern, Wobblern und Gummifischen geangelt.
Weiterhin zählt zum Beispiel das Fliegenfischen, das Schleppangeln, das Posenangeln mit Naturködern sowie das Finessfishing mit ultraleichten Ködern zu den derzeit beliebtesten Angelmethoden auf Raubfische. Je nach Zielfisch gibt es noch viele weitere Varianten, mit denen man gezielt auf Hechte, Zander, Barsch und Co angeln kann.
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