Ergebnis nach zwei Jahren Wie viel Geld spart man tatsächlich mit einem Balkonkraftwerk?
Wie viel Energie produziert eine Mini-Solaranlage – und wie viel Geld spart man am Ende? Der Selbstversuch und die Auswertung nach rund zwei Jahren mit einem Balkonkraftwerk.
Eine Mini-Solaranlage ist ein simples Mittel, um selbst Strom zu erzeugen und ihn direkt zu verbrauchen. Die Anlagen sind gefragt. Denn die kleinen Solarmodule können einfach an die Steckdose angeschlossen werden.
Wichtige Voraussetzung: Die Panels dürfen nur eine maximale Leistung von 600 Watt erzeugen. Liegt der Wert darüber, muss ein Elektriker zur Installation kommen. Redakteur Peter schraubt sich die Anlage an das Gartenhäuschen und testet, wie viel Strom er spart. Er schreibt für das Portal GIGA.de.
Hinweis: Dieser Artikel erschien zuerst bei GIGA.de. GIGA gehört wie t-online zur Ströer Content Group.
Wie viel Energie produziert das Balkonkraftwerk im Test?
Insgesamt 816 kWh Strom erzeugte die Anlage in rund zwei Jahren. Bei genauer Auflistung sind die maue Ausbeute im Winter und die Spitzen im Sommer zu erkennen. 647 kWh verbrauchte Peter vom selbst erzeugten Strom. 169 kWh blieben ungenutzt und wurden dem Netzbetreiber geschenkt. "Wenn mehr produziert wird, gibt es keine Vergütung dafür", erklärt er.
Darf sich jeder auf seinem Balkon ein Balkonkraftwerk installieren? Bevor man mit dem Einbau beginnt, sollten Mieter den Vermieter kontaktieren. Denn obwohl der Wohnungsbesitzer eine solche Maßnahme nicht grundsätzlich verbieten kann, hat er bei baulichen Änderungen das Recht, Einspruch zu erheben. Zudem muss die Anlage vor der Montage beim Energieversorger angemeldet werden.
Mini-Solaranlage hat sich im besten Fall bereits nach acht Jahren rentiert
Nun zum Preischeck: Eine kWh kostete im Jahr 2022 in diesem Beispiel ungefähr 30 Cent. Ab 2023 sind es circa 40 Cent. In den Jahren 2021 und 2022 liegt die Ersparnis bei 167,70 Euro. Im Jahr 2023 (Stand Mai) bisher bei 35,20 Euro. Insgesamt liegt die Ersparnis damit bei 202,90 Euro in 23 Monaten.
Dagegen rechnen muss man jedoch die Kosten für die Anlage: 800 Euro hat sie gekostet (hier ein vergleichbares Modell). Nach sieben Jahren hätte sie sich abbezahlt und würde bei einer Haltbarkeit von etwa 25 Jahren noch weitere 18 Jahre kostenlos Strom produzieren. Dank weiterer Förderungen ab 2023 kann es sogar noch schneller gehen, bis sich die Anlage amortisiert hat.
Hinweis zur Kostenaufstellung: Die Daten und Berechnungen sind nur speziell für diesen Fall gültig und können je nach Ort der Aufstellungen und individueller Leistung unterschiedlich ausfallen.
Mehr Gewinn im Jahr 2023
Durch die steigenden Strompreise rentiert sich eine Anlage aktuell noch früher. Bei 40 Cent pro Kilowattstunde lassen sich so 140 Euro sparen. Das Balkonkraftwerk ist schon nach weniger als sechs Jahren rentabel.
Weitere gute Nachricht: Seit 2023 ist die Umsatzsteuer auf Balkonkraftwerke entfallen. Die Anschaffungskosten fallen geringer aus. Eine 600-Euro-Anlage kann sich in diesem Fall bereits nach vier Jahren lohnen. Und wenn noch zusätzlich eine örtliche Förderung hinzukommt, kann sich die Investition bereits nach einem Jahr amortisieren.
Das Fazit zum Test
Wird der Balkon nun zur Geldmaschine? Nur, wenn die richtigen Voraussetzungen erfüllt sind. Es ist äußerst wichtig, das Balkonkraftwerk korrekt zu installieren. Je mehr Sonnenlicht es einfangt und die Energie anschließend auch tatsächlich genutzt wird, desto profitabler ist so eine Anlage. Selbst bei nicht ganz optimalen Bedingungen zeigt der Test, dass sich ein Balkonkraftwerk lohnen kann. "Man benötigt lediglich den richtigen Ort dafür", erklärt Peter.
Interessiert an einem Balkonkraftwerk? Neben dem richtigen Aufstellungsort gibt es noch weitere Punkte, die Sie beachten sollten. Wir beantworten im Folgenden die wichtigsten Fragen.
Wissenswertes zu Balkonkraftwerken und der Installation
Mieter sollten vor dem Einbau Rücksprache mit dem Wohnungsbesitzer halten
Grundsätzlich ist es Eigentümern nicht gestattet, Mietern die Nutzung eines Balkonkraftwerkes zu verbieten. Dennoch ist es empfehlenswert, vor dem Einbau Kontakt mit dem Wohnungsinhaber aufzunehmen, da für die Installation bauliche Veränderungen notwendig sein können. Beispielsweise, wenn die Solarmodule an der Fassade befestigt werden.
Worauf sollte man beim Kauf eines Balkonkraftwerks achten?
Beim Kauf eines Balkonkraftwerks sollte man unter anderem auf die Größe und den Verbrauch achten, die für die jeweilige Anwendung benötigt werden. Man sollte sich auch über die technischen Details informieren und sicherstellen, dass die Komponenten des Kraftwerks den geltenden Sicherheitsstandards entsprechen.
Wie viel Leistung darf die Solaranlage haben?
Derzeit ist die vom Gesetz vorgeschriebene Leistungsgrenze für die Einspeisung von Balkonkraftwerken auf 600 Watt festgelegt. Die Solarmodule können jedoch mehr Leistung aufweisen, um auch bei bedecktem Himmel eine maximale Stromausbeute zu erhalten. Der Wechselrichter darf jedoch nur maximal 600 Watt ins Netz abgeben.
Welche weiteren Kompomenten benötigt man zur Installation?
Um eine Mini-Solaranlage über eine normale Schuko-Steckdose betreiben zu können, muss der Wechselrichter über einen sogenannten NA-Schutz verfügen. Das ist auch eine essenzielle Voraussetzung, die man beim Energieversorger für die Anmeldung erfüllen muss.
Was passiert mit dem Strom, der nicht verbraucht wird?
Unter optimalen Bedingungen kann ein Balkonkraftwerk mehr Energie erzeugen, als verbraucht wird. Der überschüssige Strom wird dann automatisch ins öffentliche Netz eingespeist. Jedoch erhalten private Inhaber von Mini-Solaranlagen kein Geld vom Netzbetreiber für den selbst produzierten Strom.
Wo kann man eine Mini-Solaranlage installieren?
Ein Balkonkraftwerk kann normalerweise an der Außenseite des Gebäudes installiert werden, das es versorgen soll. Dazu kann es auf dem Dach, an einer Wand, an einem Mast oder auf einem Rahmen montiert werden.
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