Sind es Bandenkonflikte? Explosionen in Malmö – Ermittlungen nach Drohung am Bahnhof
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Im schwedischen Malmö gibt es immer wieder Explosionen, diesmal sind Sprengsätze vor einem Wohnhaus und vor einem Nachtklub detoniert. Spuren führen zur organisierten Kriminalität.
In der schwedischen Großstadt Malmö hat es in der Nacht innerhalb kurzer Zeit gleich zwei Explosionen gegeben. Zur ersten Detonation kam es gegen 2 Uhr im Eingangsbereich eines Mehrfamilienhauses im Viertel Rosengård, eine Stunde später explodierte etwas vor einem Nachtklub im Zentrum der Stadt.
An beiden Orten entstand Sachschaden, verletzt wurde nach Angaben der Polizei niemand. Ein Bombeneinsatzkommando untersuchte den ersten Explosionsort am Morgen. Auf das Haus des Klubs, der zu dem Zeitpunkt geschlossen war, seien bereits in der Vergangenheit Sprengstoffattentate verübt worden, sagte Polizeichef Andy Roberts auf einer Pressekonferenz. Damit hänge die Detonation in der Nacht mutmaßlich zusammen.
Bandenkonflikt?
Näheres zu den Vorfällen war noch unklar. Festgenommen wurde bislang niemand. Solche Explosionen hängen in Schweden oft mit Konflikten zwischen rivalisierenden kriminellen Banden zusammen. Roberts sagte dazu, die Zahl der Explosionen in der Stadt sei gestiegen. Vor einigen Jahren seien diese noch mit Handgranaten verübt worden, mittlerweile handele es sich um Sprengstoff. Erst am Freitag war in Linköping ein Sprengsatz vor einem Mehrfamilienhaus explodiert. 20 Menschen wurden leicht verletzt.
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In Malmö hatte die Polizei am Montag im Hauptbahnhof auf einen Mann geschossen, der mit einer Bombe gedroht hatte. Der mit den Schüssen ins Bein verletzte Verdächtige hatte angegeben, Waffen und Sprengstoff bei sich zu haben. In seinen Taschen seien jedoch keine gefährlichen Gegenstände gefunden worden, sagte Roberts nun. Der aus Italien stammende Mann sei festgenommen worden. Sein Motiv sei weiterhin unklar.
- Nachrichtenagentur dpa