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Australien: Frau serviert giftige Pilze – drei Tote, Mordprozess gestartet


Prozess in Australien
Giftiges Pilzgericht serviert: Mordprozess beginnt

Von t-online, lea

29.04.2025 - 15:53 UhrLesedauer: 2 Min.
Anwälte betreten das Gericht: Der Mordprozess gegen Erin Patterson beginnt und sorgt für weltweites Aufsehen.Vergrößern des Bildes
Anwälte betreten das Gericht: Der Mordprozess gegen Erin Patterson beginnt und sorgt für weltweites Aufsehen. (Quelle: James Ross/dpa)
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In Australien serviert eine Frau ein Mittagessen mit Pilzen – danach sind drei Personen tot. Nun beginnt der Mordprozess in dem Fall.

Knapp zwei Jahre nach dem Giftpilz-Tod von drei Menschen in Australien, hat der Mordprozess gegen Erin Patterson begonnen. Im australischen Leongatha, unweit von Melbourne, lud Patterson im Juli 2023 ihre Ex-Schwiegereltern und ein befreundetes Ehepaar zum Lunch ein. Serviert wurde Beef Wellington – Rinderfilet in Blätterteig, verfeinert mit Pilzen. Doch das vermeintliche Festessen endete in einer Katastrophe: Drei Gäste starben, der vierte überlebte schwer verletzt und musste monatelang im Krankenhaus behandelt werden.

Später fanden Ermittler heraus: Im Essen waren hochgiftige Knollenblätterpilze verarbeitet. Experten warnen, dass eine Vergiftung durch diese Pilzart extrem schmerzhaft verläuft und oft tödlich endet.

Nun steht Patterson vor dem Obersten Gericht in Morwell, wo eine Jury aus zwölf Personen über ihre Schuld oder Unschuld entscheiden wird. Drei weitere Juroren fungieren als Ersatz. Die 50-Jährige bestreitet die Vorwürfe und beteuert nach wie vor ihre Unschuld.

Sie soll ihre Familie absichtlich vergiftet haben

Laut Anklage soll Patterson ihre Ex-Schwiegereltern, Don und Gail Patterson, sowie ein weiteres Ehepaar, Heather Wilkinson und Ian Wilkinson, absichtlich mit Beef Wellington vergiftet haben, dem sie die tödlichen "Death Cap"-Pilze beimischte. Nur Ian Wilkinson überlebte schwer verletzt.

Ursprünglich wurde Patterson auch beschuldigt, ihren Ehemann, von dem sie getrennt war, bei dem Essen töten zu wollen. Dieser Anklagepunkt wurde inzwischen fallen gelassen, teilte der zuständige Richter, Christopher Beale beim Prozessauftakt mit. Die Geschworenen sollten diese Anklagepunkte nicht in ihre Überlegungen einbeziehen.

Fall sorgt weltweit für Aufmerksamkeit

Aufgrund der medialen Aufmerksamkeit die der Fall erregt, wurden die Geschworenen angewiesen, Medienberichte darüber zu ignorieren. Der Sender ABC begleitet den Prozess sogar mit einem eigenen Podcast namens "Mushroom Case Daily" (deutsch etwa: Pilz-Prozess täglich). Nach einem Bericht des australischen Senders ABC dürfte das Verfahren voraussichtlich fünf bis sechs Wochen dauern.

So tödlich ist der Grüne Knollenblätterpilz

Bereits 50 Gramm eines Grünen Knollenblätterpilzes können tödlich sein, warnen Experten. Der Grund: Die lebergiftigen Amatoxine im Pilz führen ohne schnelle Behandlung zu einem Versagen mehrerer Organe, wie die Deutsche Gesellschaft für Mykologie erklärt. Besonders tückisch: Erste Symptome wie heftiges Erbrechen und Durchfall setzen oft ein, wenn der Körper schon schwer geschädigt ist. Wird nicht rechtzeitig behandelt, tritt der Tod meist zwischen dem dritten und zehnten Tag ein – im hepatischen Koma oder durch Multiorganversagen.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa

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