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Wetter in Deutschland: Gewitter über München – Straßen in Mönchengladbach überflutet


Videos zeigen heftigen Hagel
"Eisbrocken wie Gewehrsalven" – Warnung vor weiteren Unwettern

Von dpa, pdi, aj

Aktualisiert am 11.06.2019Lesedauer: 3 Min.
Die Bildkombination zeigt Blitze, eine überschwemmte Straße und Hagelkörner in Bayern.Vergrößern des Bildes
Die Bildkombination zeigt Blitze, eine überschwemmte Straße und Hagelkörner in Bayern. (Quelle: Robert Michael, Bernd März, Slavomír Kube/CTK/dpa)

In Mönchengladbach sorgt heftiger Regen für Probleme. Im Raum München gibt es ein heftiges Gewitter. Bäume werden entwurzelt. Auch für Dienstag sind in Deutschland Unwetter möglich.

Gewitter mit starken Regen- und Hagelschauern sind in der Nacht zum Dienstag vor allem über den Süden und Osten Deutschlands gezogen. In Bayern gab es laut Deutschem Wetterdienst (DWD) dazu Orkanböen von bis zu 120 Stundenkilometern und große Hagelkörner mit einem Durchmesser von bis zu sechs Zentimetern. Hier seien auch die Blitze besonders stark gewesen.

In mehreren Orten im Großraum München seien durch den Hagel Autoscheiben und Dachfenster zu Bruch gegangen, sagten Sprecher von Polizei und Feuerwehr. Häuser stünden unter Wasser. Im Stadtgebiet von München wurden rund 550 Einsätze gezählt. Zwei Menschen seien nach ersten Erkenntnissen leicht durch Hagelschlag verletzt worden.

"Eisbrocken schlugen wie Gewehrsalven ein"

Auch Augenzeugen berichteten, dass auf der Autobahn 96 nahe des Ammersees tennisballgroße Hagelkörner niedergingen und reihenweise Autos beschädigten. Bei einigen Fahrzeugen wurden Front- und Heckscheiben eingeschlagen, bei anderen Autos Seitenspiegel und Schiebedächer in Mitleidenschaft gezogen. "Eisbrocken schlugen wie Gewehrsalven auf uns ein", sagte eine Autofahrerin aus München. "Wir fuhren von der Autobahn ab, in den Orten lagen vereinzelt Dachziegel auf der Straße. Die Straßen waren grün vor lauter abgerissenen Ästen und Blättern."

Das Unwetter wirkte sich auch auf den S-Bahnverkehr in und um München aus. Es gebe erhebliche Beeinträchtigung im gesamten Netz, teilte die Bahn mit. An mehreren Stellen stürzten Bäume ins Gleis, wie eine Sprecherin der Deutschen Bahn sagte. Züge wurden zeitweise in Bahnhöfen zurückgehalten.


Stark betroffen von den Unwettern war auch Sachsen. Im Süden des Bundeslandes fielen 30 bis 50 Liter Regen pro Stunde, der DWD registrierte über Radargeräte Hagelkörner mit einem Durchmesser von bis zu vier Zentimetern. Im Erzgebirgskreis meldete die Polizei mehrere überflutete Straße. Diese seien zwischenzeitlich nicht passierbar gewesen, hieß es bei der zuständigen Polizeidirektion in Chemnitz.

Am Montagabend regnete es in Mönchengladbach so sehr, dass Straßen überflutet wurden und Keller voll liefen, wie die Feuerwehr mitteilte. Innerhalb von zwei Stunden seien die Einsatzkräfte allein im Stadtteil Giesenkirchen 25 Mal wetterbedingt ausgerückt.

Wegen des Regens kam es außerdem in einer Baugrube zu einem "massiven Wassereinbruch". Eine Wasserleitung wurde dabei beschädigt, weshalb ein Gehweg unterspült wurde und Teile eines angrenzenden Gebäudes durch das Wasser freigelegt wurden. Der Wasseraustritt aus der Leitung konnte aber gestoppt werden.

Weniger schlimm war laut Deutschem Wetterdienst die Lage in weiten Teilen Norddeutschlands. Im Kreis Oldenburg und Bremen gab es jedoch auch größere Regenmengen. Auch in Nordrhein-Westfalen war es im Vergleich zu Ost und Süd eher ruhig. In Mönchengladbach liefen allerdings Straßen über und Keller voll.

Großer Waldbrand gelöscht

Ähnlich wie am Montag kann es auch am Dienstag laut DWD zu Unwettern kommen, vor allem in einem Streifen vom östlichen Alpenrand bis zur Ostsee. Der bundesweit große Temperaturunterschied bleibt: Die Temperaturen liegen im Südosten und Osten voraussichtlich zwischen 25 und 32 Grad, während es in der Mitte und im Norden Deutschlands mit 21 bis 25 Grad merklich kühler sein dürfte. Im Westen und Südwesten werden sogar nur 16 bis 20 Grad erwartet.


Gelöscht ist der große Waldbrand auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz nahe Jüterbog in Brandenburg: Die sogenannte Großschadenslage wurde aufgehoben, wie der Landkreis Teltow-Fläming am Sonntagabend mitteilte. Seit Tagen hatten die Einsatzkräfte gegen die Flammen des Großbrandes gekämpft.

Leseraufruf: Keller stehen unter Wasser, Bäume wurden entwurzelt und riesige Hagelkörner haben Autoscheiben durchschlagen: Das Unwetter hat in weiten Teilen Deutschlands erheblichen Schaden angerichtet. t-online.de möchte von Ihnen wissen, welche Erlebnisse Sie mit dem Unwetter hatten. Wie schützen Sie Ihren Garten? Wie sichern Sie Ihr Auto und Ihr Haus vor möglichen Sturmschäden? Schicken Sie uns eine E-Mail an leseraufruf@t-online.de. Eine Auswahl der Geschichten und Bilder werden wir mit Nennung des Namens bei t-online.de veröffentlichen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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