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Wien: Mutmaßlicher Missbrauch einer 12-Jährigen – 17 Verdächtige


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17 Jugendliche unter Verdacht
Missbrauch einer Zwölfjährigen in Wien: Mutter äußert sich


Aktualisiert am 20.03.2024Lesedauer: 2 Min.
Monatelanges Martyrium (Archivbild): Eine 12-Jährige in Wien wurde monatelang von mehreren Tätern missbraucht.Vergrößern des Bildes
Monatelanges Martyrium (Archivbild): Eine 12-Jährige wurde in Wien über Monate von mehreren Tätern missbraucht. (Quelle: IMAGO/Zoonar.com/Smilla72!/imago-images-bilder)

Monatelang soll ein Mädchen aus Wien von Jugendlichen missbraucht und vergewaltigt worden sein. Nun gibt die Mutter Einblicke in das "Martyrium" ihrer Tochter.

Die Polizei verhörte 17 Verdächtige, nahm sie bislang jedoch nicht fest. Gegen einen der Jugendlichen werde wegen mutmaßlicher Vergewaltigung ermittelt, gegen den Rest wegen mutmaßlichen schweren sexuellen Missbrauchs einer Unmündigen, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien.

Die Mutter des heute 13-jährigen Mädchens hat sich zur Tat nun im österreichischen Fernsehen geäußert. Mehr als fünf Monate lang sei das Martyrium des Kindes gegangen. Das Mädchen sei beinahe täglich von den 13 bis 19 Jahre alten Jugendlichen missbraucht worden. Die Eltern geben an, nichts von der Situation mitbekommen zu haben. Die Mutter sagt: "Ich kann immer noch nicht ganz realisieren, was geschehen ist. Es fühlt sich an wie im falschen Film."

Die Mutter gab an, sie habe gedacht, dass sich ihre Tochter in der Schule oder dem Nachmittagsunterricht befand. Wie hoch die Fehlzeiten des Mädchens in der Schule waren, habe sie monatelang nicht erfahren. Die Tochter hatte sich ihren Eltern nicht anvertraut, die Schule meldete sich offenbar ebenfalls nicht.

"Sie ist voller Scham"

Die Mutter sagte dazu: "Sie hatte panische Angst, es war ihr wahnsinnig unangenehm. Diese Täter, diese Gruppe haben sie natürlich überall so hingestellt als Mädchen, das alles tut. Haben Gerüchte über sie verbreitet bei Klassenkameraden." Deshalb gebe ihre Tochter sich eine Mitschuld, sei voller Scham. Sie hätte teilweise gar nicht begriffen, dass es sich um Vergewaltigungen gehandelt habe. Die Täter hatten sich nicht nur an ihr vergangen, sondern auch Videoaufnahmen davon gemacht und gedroht, diese zu veröffentlichen.

Die Eltern hätten bisher nur eine halbe Seite der Verhöre der Verdächtigen gelesen, um mehr Einblick in die Geschehnisse zu erhalten. Allerdings seien die Details zu schmerzhaft gewesen. "Es ist psychisch gesehen sowieso schon ein absolutes Martyrium für uns alle", sagte die Mutter im ORF. "Diese Bilder kriegst du nie wieder aus dem Kopf als Mutter." Sie könne gar nicht erahnen, welche Bilder ihre Tochter im Kopf haben muss.

Täter sind auf freiem Fuß

In einem Hotelzimmer sollen sich allein an einem einzigen Tag dreizehn Jugendliche an ihr vergangen haben. Dass alle Verdächtigen nach Verhören auf freiem Fuß sind, belastet die Familie sehr. Sie würden überlegen, aus Wien wegzuziehen, weil sie in ständiger Angst lebten, den Jugendlichen zu begegnen. Die Tochter mache keinen Schritt mehr allein nach draußen, leide an einer posttraumatischen Belastungsstörung. "Hier können wir nicht mehr frei leben", so die Mutter.

Die Verteidiger erzählen die Geschichte anders. Der Anwalt eines 15-jährigen Täters berichtet etwa, das Mädchen habe versichert, sie sei schon 14 Jahre alt: "Sie waren dreimal in der Wohnung, zwei Freunde waren dann im Schlafzimmer auch dabei. Alles geschah ohne Zwang, sie ist auf die Jungs per Snapchat und auf anderen Kanälen zugegangen." Sein Mandant schäme sich auch, weil er ihr geglaubt habe, dass sie schon 14 sei. Er habe erst ein halbes Jahr später erfahren, dass sie angab, der Sex sei ohne ihre Einwilligung geschehen.

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