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Andreas Scheuer: Vom Verkehrsminister zum Unternehmer


Rückzug aus Bundespolitik
Was macht Ex-Verkehrsminister Scheuer heute?

Von t-online
13.12.2024 - 09:12 UhrLesedauer: 3 Min.
Andreas ScheuerVergrößern des Bildes
Andreas Scheuer (Archivbild): Der Ex-Minister hat sich aus der Politik zurückgezogen. (Quelle: Kay Nietfeld/dpa/dpa-bilder)
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Ex-Verkehrsminister Scheuer hat sich aus der Bundespolitik zurückgezogen. Doch das war nicht das Ende des politischen Ärgers. Was den CSU-Mann heute umtreibt.

Die Ampel ist am Ende, die Neuwahlen stehen bevor: Nun zittern einige Politiker um ihre Ämter. Andere hingegen sind bereits während der noch laufenden Legislaturperiode aus dem Bundestag ausgeschieden. So auch Andreas Scheuer, ehemaliger Verkehrsminister und prominentes Mitglied der CSU, der Anfang April seinen Rückzug erklärte.

Damals hielten das viele wegen des Datums zunächst für einen Aprilscherz, aber es war ernst gemeint. t-online berichtete. Mittlerweile hat sich der Ex-Minister, der vor allem wegen seiner gescheiterten Pkw-Maut immer wieder in der Kritik stand, neuen Projekten zugewandt.

Gründung von Beratungsunternehmen

Nach dem Ende seiner parlamentarischen Karriere konzentrierte sich Andreas Scheuer zunächst auf den Aufbau eigener Unternehmen – gegründet hatte er diese offenbar aber schon vorher. Laut dem Portal "Business Insider" hat Scheuer bereits im Februar zwei neue Firmen angemeldet, die im Handelsregister einsehbar sind. Eine Firma soll er dabei mit seiner Frau Julia Reuss angemeldet haben. Mehrern späteren Berichten zufolge trägt die Firma den Namen Positanis Holding GmbH.

Ziel der Firma soll "das Halten von Unternehmensbeteiligungen im eigenen Namen, auf eigene Rechnung und nicht als Dienstleistung für Dritte" sowie die "Verwaltung eigenen und fremden Vermögens" sein. Scheuer soll dabei als Geschäftsführer fungieren. Er selbst soll dabei 20.000 Euro, seine Frau 5.000 Euro Gründungskapital beigesteuert haben.

Engagement bei der Mosolf Group

In dem zweiten Unternehmen, der Tancredis GmbH, soll es um die "Erbringung von Unternehmensberatungsleistungen und zugehörige Dienstleistungen" gehen. Auch diesem steht Scheuer als Geschäftsführer vor. Das Gründungskapital von mehr als 25.000 Euro soll wiederum über die neue Firma mit seiner Frau laufen.

Darüber hinaus trat Scheuer im Herbst 2023 in den Fachbeirat der Mosolf Group ein. Das Unternehmen gehört zu den führenden Dienstleistern in der Automobillogistik in Europa. Das berichtete zuerst der "Focus". Scheuer bringt hier seine Expertise aus seiner Zeit als Verkehrsminister ein.

Rückzug aus der Kommunalpolitik

Neben seinen neuen beruflichen Aufgaben hat Scheuer auch in der Kommunalpolitik einen Schlussstrich gezogen. Im Oktober 2024 legte er sein Mandat im Passauer Stadtrat nieder, dem er seit 2002 angehört hatte. Der Rückzug erfolgte nach einer kontroversen Debatte über seine Ernennung zum stellvertretenden Rechnungsprüfer des Stadtrats.

Kritiker hatten ihn aufgrund des Pkw-Maut-Debakels als ungeeignet für diese Position bezeichnet, da das gescheiterte Projekt den Bund 243 Millionen Euro kostete. Scheuer begründete seinen Schritt auf Facebook mit einer "ehrabschneidenden und vorverurteilenden Berichterstattung" und erklärte, dass er sich und seiner Familie dies nicht länger zumuten wolle. Mehr dazu lesen Sie hier.

Die Entwicklungen nach seinem politischen Karriereende zeigen, dass Scheuer weiterhin aktiv bleibt, auch wenn er sich nun auf wirtschaftliche Tätigkeiten konzentriert. Sowohl die Gründung eigener Unternehmen als auch sein Engagement bei der Mosolf Group markieren eine klare Neuorientierung. Dennoch bleibt Scheuer eine polarisierende Figur – auch abseits der politischen Bühne.

Scheuer war seit 2002 Mitglied des Bundestages und vertrat dort den Stimmkreis Passau. Von 2009 bis 2013 war er Staatssekretär im Verkehrsministerium, von Dezember 2013 bis 2018 übernahm er an der Seite des damaligen Parteichefs Horst Seehofer den Posten des CSU-Generalsekretärs. Nach der Bundestagswahl 2018 wurde er im vierten Kabinett von Angela Merkel (CDU) Bundesverkehrsminister. Wegen seiner gescheiterten Pkw-Maut galt er auch in der eigenen Partei als umstritten.

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