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Corona-Ausbruch: Nächste Panne beim RKI – Zahlen in Deutschland wohl höher


Datenlücken bei Hotspots
Nächste Panne beim RKI – Corona-Zahlen wohl höher

Von dpa, pdi

Aktualisiert am 24.10.2020Lesedauer: 2 Min.
Passanten tragen auf dem Marktplatz in Halle Mund- und Nasenschutz: In der Innenstadt von Halle gilt eine Maskenpflicht.Vergrößern des Bildes
Passanten tragen auf dem Marktplatz in Halle Mund- und Nasenschutz: In der Innenstadt von Halle gilt eine Maskenpflicht. (Quelle: dpa)

Die Corona-Infektionszahlen explodieren, die Spielräume der Politik zur Eindämmung der Pandemie werden kleiner. Nun wurde eine technische Störung am Robert Koch-Institut bei Übermittlung der Zahlen bekannt.

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Freitag mindestens 11.242 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Diese Zahl ist vergleichbar mit dem Rekordwert von 11.287 Fällen vom Vortag und liegt deutlich über den 7.334 gemeldeten Neuinfektionen vom Freitag vergangener Woche.

Allerdings kann die aktuelle Gesamtzahl noch höher liegen. Wegen einer technischen Störung am Robert Koch-Institut ist es am Donnerstag zeitweise zu Datenlücken bei der Übermittlung von Infektionszahlen aus den Bundesländern gekommen. Durch einen Ausfall eines Webservers beim RKI am Donnerstagnachmittag seien knapp drei Stunden bis 17.30 Uhr Übermittlungen von den Gesundheitsämtern zu den zuständigen Landesbehörden und von denen zum RKI gestört gewesen, teilte RKI-Sprecherin Susanne Glasmacher am Freitag mit. Anschließend habe der Server aber wieder funktioniert.

Corona-Hotspots in Nordrhein-Westfalen betroffen

Die fehlenden Daten würden am Freitag automatisch im Laufe des Tages mit übermittelt und erscheinen dann am Samstag in der Publikation. "Wie groß die Datenlücke ist, kann sich erst dann zeigen", ergänzte Glasmacher. Betroffen von der Panne waren zum Beispiel Corona-Hotspots in Nordrhein-Westfalen.

Die Gesamtzahlen der Infektionen liegen generell über denen vom Frühjahr. Sie sind aber nur bedingt vergleichbar, weil mittlerweile wesentlich mehr getestet wird – und damit auch mehr Infektionen entdeckt werden. Experten zufolge sind die neu gemeldeten Infektionen wegen der Zeit zwischen Ansteckung, Test, Ergebnis und Meldung ein Hinweis darauf, wie stark das Virus vor etwa einer Woche in der Gesellschaft unterwegs war. Deshalb dauere es auch, bis sich politische Maßnahmen in den Meldezahlen niederschlagen könnten.

Statistik nicht vollständig

Auch die Zahlen von Freitagmorgen für die gesamte Pandemie sind aufgrund der technischen Panne wahrscheinlich unvollständig. Nach diesen Angaben hatte das RKI 403.291 Menschen in Deutschland verzeichnet, die nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert sind oder waren (Stand: 23. Oktober, 0 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion lag demnach bei 9.954. Das waren 49 mehr als am Vortag. Nach Schätzungen des RKI gab es bis Freitagmorgen etwa 310.200 Genesene.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche lag nach RKI-Angaben vom Freitag im bundesweiten Durchschnitt bei 60,3. Zwei Tage zuvor betrug diese Inzidenz noch 51,3.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag in Deutschland laut RKI-Lagebericht vom Donnerstag bei 1,11 (Vortag: 1,09). Das bedeutet, dass zehn Infizierte etwa elf weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Zudem gibt das RKI in seinem Lagebericht ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Der Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen liegt dieser Wert nun bei 1,23 (Vortag: 1,17). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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