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Corona-Ausbruch in Deutschland: RKI meldet offenbar oft zu niedrige Zahlen


"Spiegel"-Bericht
RKI meldet offenbar oft zu niedrige Zahlen

Von t-online, TiK

Aktualisiert am 22.10.2020Lesedauer: 1 Min.
Das RKI liegt oft daneben: Prof. Dr. Lothar H. Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts (Symbolbild).Vergrößern des Bildes
Das RKI liegt oft daneben: Prof. Dr. Lothar H. Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts (Symbolbild). (Quelle: imago-images-bilder)

Regelmäßig veröffentlicht das Robert Koch-Institut die Fallzahlen des Coronavirus in Deutschland. Nun zeigt sich nach Recherchen des "Spiegel": Etliche Werte sind zu niedrig berechnet worden.

Die Pressekonferenzen von Lothar Wieler werden im ganzen Land verfolgt: Wann immer der Präsident des Robert Koch-Instituts vor der blauen Wand Platz nimmt, verkündet er wichtige Zahlen. Sie sollen belegen, wie weit sich die Corona-Pandemie in Deutschland schon ausgebreitet hat. Einige dieser Werte stimmen aber wohl gar nicht, wie eine Recherche des "Spiegel" ergibt.

Demnach beruhen offenbar mindestens 30 Prozent der Angaben auf unvollständigen Daten. Im Zeitraum vom 31. August bis zum 12. Oktober sei ein Tag pro Woche bei den Zählungen nicht mitgerechnet worden. Somit wurden nur sechs statt sieben Tage in die Sieben-Tage-Inzidenz eingerechnet. Jedoch werde dies vom RKI nicht korrigiert, sondern in der Kalkulation für die fehlenden Tage der Wert von Null angenommen.

Als Folge wurden laut "Spiegel" teilweise über Wochen hinweg immer wieder zu niedrige Werte angegeben. Das ist besonders brisant, weil die Sieben-Tage-Inzidenz derzeit als Richtwert für die Verschärfung der Corona-Regeln gilt.

Über das Bundesland hinaus seien zudem die Werte verschiedener Kommunen nicht vergleichbar. Dem Magazin bestätigte das Robert Koch-Institut auf Anfrage, dass die Zahlen im RKI-Dashboard und den täglichen Lageberichten von den realen Werten abweichen würden. Schuld sei der "Übermittlungsverzug". Das RKI würde jedoch die ihm "am aktuellsten zur Verfügung stehenden Daten" verwenden.

Verwendete Quellen
  • Vorab-Meldung des "Spiegel"
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