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Grüne in NRW werben jetzt für Robert Habeck als "Kanzlerbabe"


Neues Wahlkampfvideo
Habeck, das "Kanzlerbabe"


Aktualisiert am 16.01.2025 - 02:23 UhrLesedauer: 3 Min.
Robert Habeck / KüstentourVergrößern des Bildes
"Kanzlerbabe" Robert Habeck: Die Grünen nutzen die sozialen Medien, um junge Wähler zu mobilisieren. (Quelle: Reto Klar/imago)
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Kurz vor der Bundestagswahl wollen die Parteien auch in den sozialen Medien bei Wählern punkten. Ein neues Video der Grünen aus NRW zeigt ihren Kanzlerkandidaten nun als "Kanzlerbabe".

Der Wahlkampf in Deutschland ist in der heißen Phase, und die Parteien nutzen vor allem auch die sozialen Medien, um ihre Botschaften ans Volk zu bringen. Allen voran die Grünen mit ihrem Kanzlerkandidaten Robert Habeck, der kurz nach dem Ampelbruch ein Comeback in den Netzwerken feierte und seine Verkündung der Kanzlerkandidatur auf Instagram und TikTok inszenierte. Die Grünen wissen also, dass sich auf diesen Plattformen massiv um Stimmen werben lässt.

Auch ihr Zielmarkt scheint klar abgesteckt zu sein: die junge Wählerschaft. Bei einem neuen Video auf dem Instagramkanal der Grünen in NRW stellt nun sich jedoch die Frage, ob dessen Inhalt eine Parodie von Influencer-Klischees oder doch unfreiwillig komisch ist.

In dem neuen Video, das vor zwei Tagen online ging, schwärmt eine junge Grüne in pinkfarbener Plüschweste vom "Kanzlerbabe" Habeck. Bevor sie anfängt zu sprechen, zieht sie sich erst mal vor der Kamera den Lippenstift nach. Dann sagt sie: "Und los geht's mit unserem Kandidatencheck. Natürlich fangen wir an mit unserem Kanzlerbabe: Robert Habeck".

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Dann ein Schnitt und schnelle Einblendung von Habeck in verschiedenen Posen, die offenbar seine vielen Seiten zeigen sollen. Als Erstes ist eine Nahaufnahme seines Gesichts zu sehen, in der Sonne mit einer schwarzen Sonnenbrille, dann ein Porträt von ihm im George-Clooney-Stil, lässig, im schwarzen Smoking, mit Handy am Ohr. Dann ein Foto auf einer Grünen-Veranstaltung. Die junge Frau im Video erzählt, wofür Habeck alles steht: soziale Gerechtigkeit, bessere Bildungschancen und so weiter.

Er sei der Mann, der sogar mit einem Pullover Schlagzeilen macht, heißt es, während im Video nun ein Hashtag eingeblendet wird. Dabei nimmt das Video der Grünen Bezug auf einen Kommentar der "Welt" vom vergangenen Dezember. In dem Artikel arbeitet sich die Autorin an einem Wollpullover ab, den Habeck bei einem Küchengespräch in einem YouTube-Video trug. "Dieses Strick-Desaster disqualifiziert Habeck endgültig als jemand, der für Fortschritt steht", hieß es in dem Kommentar und "Es verweist auf eine Art von Distanz, die sich nur leisten kann, wer glaubt, mit einem Stück Fairtrade-Wolle die Welt zu erklären. Wer Habeck je für modern hielt, muss das spätestens jetzt revidieren".

Habecks Strickpullover – "Richtig cute"

Das sehen die NRW-Grünen anders, denn in ihrem Wahlkampfvideo wird nun ein Hashtag eingeblendet, der auf einen Trend bei TikTok verweist – #meninwomenfields: "Männer in Frauenfeldern". Mit dem Hashtag prangern Männer in den sozialen Medien unhöfliches oder unangemessenes Verhalten von Frauen an. Der Trend basiert auf einer spielerischen Umkehrung, denn zunächst hatten Frauen unter einem ähnlichen Hashtag irreführendes männliches Verhalten parodiert.

Die Dame im Video erklärt sich den Kommentar der "Welt" zum Habeck-Pulli also so: "Als die 'Welt' beschloss, wir pushen jetzt richtig Sexismus gegen Menners". Eine Kampagne der Zeitung gegen Männer also, in der Habeck eine zentrale Rolle spiele. Dann folgt ihre Meinung: "Ich bin ehrlich, ich fand den Pulli richtig cute", so die Frau im Grünen-Video – und sie gerät weiter ins Schwärmen: "Er hat promoviert, hat Bücher geschrieben, war Minister und stellvertretender Ministerpräsident, Parteichef und Vizekanzler – he can do it all", sagt sie: Er kann also alles.

Das Video zum Kandidatencheck endet dann mit der wenig überraschenden Empfehlung an die Zuschauer: Wählt am 23. Februar Grün. Und bei den Grünen-Unterstützern kommt das gut an: "Mega cute, my favourite", schreibt einer in den Kommentaren zum Video. Die Grünen aus München kommentieren: "Lieben wir".

Wahlkampf-Aktion in München sorgte für Aufregung

Schon zuvor hatten die Grünen bereits mit einer ungewöhnlichen Wahlkampf-Aktion auf sich aufmerksam gemacht. So sorgten sie mit einer "Guerilla"-Kampagne in München für Aufregung: eine Projektion mit einem Porträt von Habeck auf dem Siegestor. Die Polizei beendete die Wahlwerbung an dem Bauwerk, weil die Verantwortlichen vor Ort keine Genehmigung der Stadt vorweisen konnten. Hier lesen Sie mehr.

In Umfragen lagen die Grünen zuletzt bei 13 bis 14 Prozent. Habeck hat jedoch in einer Umfrage der vergangenen Woche in der Wählergunst gleichgezogen mit Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU). Auf die Frage, wen man von den vier Kanzlerkandidaten am liebsten als Bundeskanzler oder -kanzlerin sehen würde, sprachen sich im ZDF-"Politbarometer" vom 10. Januar 27 Prozent (+2) der Befragten für Habeck aus, ebenfalls 27 Prozent für Merz (-2). Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) kam demnach auf 14 Prozent (-2) und landete damit hinter AfD-Kandidatin Alice Weidel (15 Prozent, -1). Die restlichen Befragten antworteten "Weiß nicht".

Verwendete Quellen

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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