Trumps Noch-Stabschef packt aus "Um ehrlich zu sein, es ist keine Mauer"
Die Diskussion um die Mauer an der Grenze zu Mexiko sorgt seit Wochen für Ärger. Jetzt hat Trumps scheidender Stabschef verraten: Um eine Mauer geht es längst nicht mehr.
Kurz vor seinem Abschied aus dem Weißen Haus hat Stabschef John Kelly sich noch einmal in die Diskussion über die von US-Präsident Donald Trump geforderte Mauer an der Grenze zu Mexiko eingeschaltet. "Um ehrlich zu sein, es ist keine Mauer", sagte Kelly in einem Interview mit der Zeitung "Los Angeles Times". "Der Präsident sagt immer noch 'Mauer'. Manchmal sagt er einfach 'Barriere' oder 'Zaun', jetzt tendiert er zu Eisengittern."
Die Idee einer festen Betonmauer sei von der Regierung früh aufgegeben worden, nachdem mit Grenzschützern über ihre Bedürfnisse gesprochen worden sei, fügte Kelly hinzu, der seinen Posten zum Jahreswechsel räumt. Die Grenzschützer hätten "feste Barrieren an einigen Stellen", aber vor allem mehr Personal und technische Mittel gefordert.
Im Weißen Haus ärgert man sich über die Diskussion
Die Präsidentenberaterin Kellyanne Conway wies die Frage, ob es um eine "Mauer" gehe oder nicht, als "blöde semantische Debatte" zurück. Im Fernsehsender Fox sagte sie am Sonntag, die Zoll- und Grenzbeamten bräuchten "bessere Technologien, feste Barrieren und Eisengitter", von denen Trump sowohl mündlich als auch im Kurzbotschaftendienst Twitter gesprochen habe.
- Trump droht auf Twitter: ''Wir bauen die Mauer oder schließen die Grenze''
- "Shutdown" an Weihnachten: Trump beharrt auf der Mauer – Stillstand hält an
- In nur einer Woche: Veteran sammelt Millionen für Trumps Mauer
Trump hatte den Bau der Mauer im Wahlkampf angekündigt und erklärt, er wolle auf diese Weise illegale Einwanderung und Kriminalität bekämpfen. Der Streit um die Mauer steht derzeit auch im Zentrum des US-Haushaltsstreits. Die oppositionellen Demokraten lehnen Trumps Milliarden-Forderung für den Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko strikt ab, was bereits zu einer Haushaltssperre und zum Stillstand in zahlreichen Bundesbehörden geführt hat.
- Nachrichtenagentur AFP