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Donald Trump: Amtseinführung steht bevor – Warnungen aus Russland


Bedrohungen von allen Seiten
Trumps Amtseinführung: Russland schaltet sich ein


Aktualisiert am 17.01.2025 - 09:41 UhrLesedauer: 4 Min.
Donald Trump: Der künftige US-Präsident sorgt schon vor seiner Amtseinführung für Unruhe im westlichen Bündnis.Vergrößern des Bildes
Donald Trump: Er wird am Montag erneut US-Präsident. (Quelle: Rebecca Noble/getty-images-bilder)
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Trumps Amtseinführung steht bevor, die Sicherheitsvorkehrungen sind enorm – denn es gibt viele Bedrohungen. Auch Moskau hat sich schon eingeschaltet.

Etwas mehr als vier Jahre ist es her, dass wütende Trump-Anhänger die Stufen des Kapitols stürmten, die Polizei attackierten und schließlich in das Gebäude gelangten. Nun findet am Montag an gleicher Stelle Trumps zweite Amtseinführung als US-Präsident statt.

Die Sicherheitsvorkehrungen sind enorm. Denn mehrere Ereignisse der vergangenen Wochen bereiten den Behörden Sorgen. Und Trumps eigene Anhänger sprechen in den sozialen Medien mystische Prophezeiungen aus. Sie warnen, Trump sei bei der Amtseinführung nicht sicher. Und auch aus Russland kommt eine Warnung.

Derweil zieht sich in den Tagen um die Amtseinführung ein 48 Kilometer langer Zaun durch Washington. Es ist laut der Nachrichtenagentur Reuters der längste, der je in der US-amerikanischen Hauptstadt errichtet wurde. Er ist zwei Meter hoch und so konstruiert, dass er nicht überklettert werden kann.

25.000 Polizei- und Militärangehörige im Einsatz

Die Washingtoner Innenstadt wird nahezu komplett für den Autoverkehr gesperrt, überall versperren Betonbarrieren oder Müllwagen den Weg. Zudem werden 25.000 Polizei- und Militärbeamte vor Ort sein, 4.000 Beamte werden aus anderen Landesteilen angefordert. Auch 7.800 Soldaten der Nationalgarde sind im Einsatz.

Die Behörden sind dennoch alarmiert. "Wir befinden uns in einer Umgebung mit erhöhter Bedrohung", sagte der verantwortliche Sonderagent des US Secret Service, Matt McCool. Schließlich ist die Sicherheitslage in den USA aktuell ohnehin angespannt. So gab es am Neujahrstag zwei Anschläge: Ein Armeeveteran raste in New Orleans in eine Menschenmenge und tötete 14 Menschen. Kurz darauf sprengte ein US-Soldat einen Cybertruck, in dem er saß, vor einem Trump-Hotel in Las Vegas in die Luft.

Im Wahlkampf gab es zudem bereits zwei Mordattentate auf Trump. Und auch in der vergangenen Woche gab es Vorfälle. So wurde ein Mann festgenommen, weil er versucht hatte, mit einer Machete und drei Messern ins Kapitol zu kommen. Ein anderer hatte laut Kapitolpolizei ein Auto in der Nähe in Brand gesetzt.

Keine konkreten Bedrohungen im Vorfeld

Potenzielle Täter mit "wahlbezogenen Beschwerden" könnten die Vereidigung des Präsidenten möglicherweise als "ihre letzte Gelegenheit betrachten, das Wahlergebnis durch Gewalt zu beeinflussen", schrieb eine Gruppe von Geheimdiensten und Strafverfolgungsbehörden in einer Bedrohungsanalyse, die "Politico" vorliegt.

Allerdings: Sicherheitskräfte wissen laut Reuters nichts von konkreten, koordinierten Bedrohungen bei der Amtseinführung. Sorge bereiten eher die Einzeltäter. "Die Bedrohung durch den Einzeltäter bleibt die wichtigste Rechtfertigung dafür, dass wir in der nächsten Woche in erhöhter Alarmbereitschaft bleiben", sagte Thomas Manger, Polizeichef des US-Kapitols.

Auch Warnungen aus Russland

Ominöse Warnungen vor Gefahren für Trump kommen unterdessen aus Moskau. Nikolai Patruschew, ehemaliger Chef des Inlandsgeheimdienstes FSB und Sekretär des russischen Sicherheitsrats, erklärte kürzlich: "Es ist klar, dass Trumps Position nicht von der gesamten US-Elite geteilt wird." Daher sei es äußerst wichtig, die Sicherheit von Trump und seinem Gefolge zu gewährleisten, bevor er das Amt des Staatsoberhaupts übernehme.

Aufgegriffen und befeuert werden diese Sorgen von Trump-Anhängern in den sozialen Medien. In den vergangenen Wochen haben mehrere MAGA-Accounts Warnungen gepostet, Trump sei bei der Amtseinführung nicht sicher. Sie fordern etwa, Trump solle die Amtseinführung in seinem Wohnsitz in Mar-a-Lago abhalten lassen. MAGA steht für "Make America Great Again" – Trumps Wahlspruch aus seiner ersten Amtszeit.

Allerdings ist zweifelhaft, ob diese Warnungen einen ernst zu nehmenden Hintergrund haben. Sie könnten vielmehr politisch motiviert sein, vermutet Olga Lautman von der Washingtoner Nichtregierungsorganisation Center for European Policy Analysis: "Russland könnte Ängste um Trumps Sicherheit verbreiten und verstärken, um die Spaltung zwischen den politischen Klassen in den USA zu vertiefen", erklärt sie auf ihrer Webseite. Die MAGA-Bewegung hingegen könnte Lautman zufolge darauf abzielen, dass Trump wichtige Behörden als Erstes ins Visier nimmt.

Als Bedrohung wird auch der Iran eingeschätzt. Weil Trump in seiner ersten Amtszeit die Tötung des Generals Qassem Soleimani anordnete, schwor der Iran bereits vor längerer Zeit Rache. Der Bedrohungsanalyse von Geheimdiensten und Strafverfolgungsbehörden zufolge drohten 700.000 Nutzer auf Telegram am Tag nach dem Wahltag damit, Trump zu ermorden. Sie reagierten dabei auf ein Video eines Medienunternehmens, das mit dem Korps der iranischen Revolutionsgarde verbunden ist.

Auch mehrere deutsche Politiker vor Ort

Allerdings bereiten sich die Sicherheitsbehörden in der US-Hauptstadt bereits seit mehreren Monaten auf den Tag vor. Die Kapitolpolizei hat unterdessen seit Mai ein eigenes Planungsteam, das sich auf die Amtseinführung konzentriert, sagte ein hochrangiger Sicherheitsbeamter "Politico".

Daher gehen Experten nicht von ernsthaften Gefahren für Trump aus. "Sie planen für den schlimmsten Fall, aber ich vermute, dass es nicht passieren wird, und das ist gut so", sagte Juliette Kayyem, Professorin an der Harvard Kennedy School und während der Obama-Regierung als Heimatschutzbeamtin tätig. "In Bezug auf die Planung ist es immer einfacher, die Mittel zu reduzieren, als sie zu erhöhen."

Zu Trumps Amtseinführung werden in Washington zudem zahlreiche weitere Proteste erwartet. Am Samstag wird es offenbar einen Protestmarsch mit 25.000 Menschen geben. Beim Hauptevent am Montag werden auch mehrere deutsche Politiker vor Ort sein. Neben dem CDU-Außenpolitiker Jürgen Hardt reisen mehrere AfD-Politiker an, darunter auch Parteichef Tino Chrupalla und Fraktionsvize Beatrix von Storch. Auch weitere rechte Politiker aus Europa werden in Washington erwartet, etwa Giorgia Meloni oder Nigel Farage.

Verwendete Quellen

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