Nach Treffen bei G20-Gipfel Johnson und Macron wollen Fischereistreit beilegen
Die Beziehungen zwischen Frankreich und Großbritannien sind angespannt – der Streit um die Fischereilizenzen im Ärmelkanal hält an. Bei einem Treffen in Rom haben sich die Staatschefs der Länder nun aber angenähert.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Großbritanniens Premierminister Boris Johnson wollen den Streit um Fischereilizenzen im Ärmelkanal schnell beilegen. Ziel sei es, "so schnell wie möglich praktische und operative Maßnahmen zu ergreifen, um einen Anstieg der Spannungen zu vermeiden", erklärte der Elysée-Palast am Sonntag nach einem Treffen der beiden Politiker am Rande des G20-Gipfels in Rom. Johnson und Macron hätten sich auf eine "Deeskalation" verständigt.
Paris und London streiten sich infolge des Ausstiegs Großbritanniens aus der EU über Fischereirechte in britischen Hoheitsgewässern. Sie beschuldigen sich gegenseitig, die dafür vorgesehenen Bestimmungen im Ende vergangenen Jahres geschlossenen Brexit-Handelsabkommen verletzen.
Gegenseitige Drohungen
Paris drohte für kommenden Dienstag mit Vergeltungsmaßnahmen wie verschärften Warenkontrollen und ein Anlandeverbot für britische Fischer in französischen Häfen. London dagegen sieht sich im Recht und drohte im Gegenzug mit zusätzlichen Auflagen für alle EU-Fischer.
Nach Angaben des Elysée-Palasts will Paris nun am Dienstag zunächst einen Bericht darüber vorlegen, ob die angekündigten Vergeltungsmaßnahmen in Kraft treten sollen. Der Streit betreffe "ein paar Dutzend Boote", eine Lösung sei also durchaus möglich.
Frankreich wirft dem Vereinigten Königreich vor, zu wenige Fanggenehmigungen für französische Schiffe zu erteilen. Laut Abkommen haben Fischer Anrecht auf eine Lizenz, wenn sie die fraglichen Gewässer nachweislich bereits vor dem Brexit befischten.
- Nachrichtenagentur AFP