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Proteste im Iran: Amnesty International berichtet von mehr als 200 Toten


"Amoklauf" der Sicherheitskräfte
Amnesty berichtet von mehr als 200 Toten im Iran

Von dpa
Aktualisiert am 03.12.2019Lesedauer: 1 Min.
Ein Soldat am Dach eines Hauses in Teheran (Archivbild): Das Auswärtige Amt ruft Deutsche zur Ausreise auf.Vergrößern des Bildes
Bewaffneter Soldat beobachtet Proteste im Iran: Das Regime in Teheran verhinderte Berichterstattung durch eine Internerblockade. (Quelle: Ebrahim Noroozi/ap)

Im Iran sind bei den Protesten im vergangenen Monat nach Angaben von Amnesty International mehr als 200 Menschen getötet und mehr als 1.000 verhaftet worden. Vielen drohe jetzt die Todesstrafe.

Bei den schweren Unruhen im Iran im vergangenen Monat sind nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International 208 Menschen ums Leben gekommen. Mitte November waren landesweite Proteste gegen eine Erhöhung der Benzinpreise und die Rationierung von Kraftstoff ausgebrochen, gegen die iranische Sicherheitskräfte gewaltsam vorgingen.

Nach offiziell unbestätigten Angaben gab es zudem mehr als 1000 Festnahmen – unter ihnen 180 "Rädelsführer", denen die Todesstrafe droht. Mit einer zeitweisen Internetblockade sorgte Teheran dafür, dass kaum Informationen, Bilder und Videos der Proteste verbreitet werden konnten.

"Schrecklicher Amoklauf der iranischen Sicherheitskräfte"

"Diese alarmierende Zahl von Toten ist weiterer Beweis für einen schreckliche Amoklauf der iranischen Sicherheitskräfte", heißt es in dem am Montagabend veröffentlichten Amnesty-Bericht. Die iranischen Behörden zeigten mit dieser Opferzahl ihre "schamlose Missachtung menschlichen Lebens", wurde Amnestys Regionaldirektor Philip Luther zitiert.


Der Amnesty-Vertreter forderte, die Verantwortlichen für dieses "blutige Vorgehen" gegen Demonstranten zur Verantwortung zu bringen. Dazu wurde die internationale Gemeinschaft zur Unterstützung aufgerufen, da der Iran schon früher keine Bereitschaft zu unabhängigen und unparteiischen Untersuchungen von Gewalt gegen Demonstranten gezeigt habe.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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