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Iran: Angaben von Amnesty zu Opferzahlen bei Unruhen erfunden


Gewaltsame Unruhen
Iran: Opferzahlen von Amnesty International erfunden

Von dpa, sc

20.11.2019Lesedauer: 2 Min.
Hassan Ruhani, Präsident des Iran, bei einer Kabinettssitzung: Kritiker werfen der Regierung vor, die wahren Opferzahlen zu vertuschen.Vergrößern des Bildes
Hassan Ruhani, Präsident des Iran, bei einer Kabinettssitzung: Kritiker werfen der Regierung vor, die wahren Opferzahlen zu vertuschen. (Quelle: Iranian Presidency/dpa-bilder)

Im Iran hat die Erhöhung der Benzinpreise massive Proteste hervorgerufen. Diese haben laut Amnesty International bereits über hundert Menschenleben gefordert – eine Lüge, so die iranische Regierung.

Der Iran hat die Angaben von Amnesty International zu den Opferzahlen bei den landesweiten Protesten als "erfunden" bezeichnet und zurückgewiesen. Die Menschenrechtsorganisation hatte am Dienstag von mindestens 106 Todesopfern in 21 Städten berichtet. Amnesty sei voreingenommen und die Angaben seien Teil einer ausländischen Desinformationskampagne, twitterte Irans UN-Sprecher Aliresa Mirjussefi. Demnach seien alle Opferzahlen, die nicht von der iranischen Regierung bestätigt würden, spekulativ und nicht verlässlich.

Amnesty berief sich bei den Angaben zu Todesopfern auf Berichte, die die Organisation erreicht hätten. Nach iranischen Angaben sind bei den landesweiten Protesten gegen die Erhöhung der Benzinpreise und die Rationierung von Kraftstoff neun Menschen getötet und weitere 1.000 festgenommen worden.

Augenzeugen sprechen gar von Tausenden von Toten. Diese Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Seit Samstagnachmittag ist das Internet im Iran abgestellt. Es würde erst dann wieder eingeschaltet, wenn die Sicherheit im Land auch wieder voll und ganz hergestellt ist, sagte ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats am Mittwoch der Nachrichtenagentur Isna.

Internetsperre betrifft 80 Millionen Menschen

Durch die Internetsperre wird verhindert, dass Informationen, Bilder und Videos von den Protesten verbreitet werden. Doch auch das normale Leben im Iran ist dadurch lahmgelegt. Über 80 Millionen Menschen können weder Mails senden oder empfangen noch auf Kurznachrichtendienste oder Google-Suchen zugreifen. Auch die Arbeit der Medien wurde durch die Sperre enorm beeinträchtigt.


Laut hiesigen Medienberichten hat sich die Lage in den meisten Städten zuletzt wieder beruhigt. Beobachter aber vermuten, dass dies noch nicht der Fall sei. Die Regierung verfolgt aus ihrer Sicht eine "Schweigepolitik". Sie wolle die wahren Opferzahlen nicht nennen, um weitere Spannungen im Land zu vermeiden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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