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Weißhelme aus Syrien gerettet – 50 kommen nach Deutschland


Helfer aus Syrien evakuiert
Gerettete Weißhelme kommen auch nach Deutschland

Von afp, dpa
Aktualisiert am 24.07.2018Lesedauer: 3 Min.
Ein Helfer der syrischen Weißhelme mit einem geretteten Kind: Ihr Einsatz in dem Bürgerkriegsland hat der Organisation viel Anerkennung gebracht (Archivfoto).Vergrößern des Bildes
Ein Helfer der syrischen Weißhelme mit einem geretteten Kind: Ihr Einsatz in dem Bürgerkriegsland hat der Organisation viel Anerkennung gebracht (Archivfoto). (Quelle: imago-images-bilder)
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Die israelische Armee hat Hunderte syrische Zivilschützer und ihre Familien vor heranrückenden Truppen von Machthaber Assad gerettet. Auch Deutschland will helfen.

Die israelische Armee hat mehrere hundert syrische Weißhelme und deren Familien aus Syrien in Sicherheit gebracht. Wie der israelische Armeerundfunk meldet, wurden rund 800 Syrer, Mitglieder der syrischen Hilfsorganisation und ihre Familien, nach Israel geholt und dann nach Jordanien weitergeleitet. Jordanien erklärte unmittelbar darauf, die Menschen würden nun nach Deutschland, Kanada und Großbritannien gebracht.

Wie Außenminister Heiko Maas (SPD) der "Bild"-Zeitung bestätigte, wird Deutschland etwa 50 der Flüchtlinge aufnehmen. Die Weißhelme seien durch das Vorrücken der Truppen von Machthaber Baschar al-Assad im Süden Syriens bedroht gewesen, berichtete der israelische Armeerundfunk weiter. Die Evakuierungsaktion sei auf Bitten der USA und europäischer Staaten erfolgt.

Weißhelme retten Menschen aus Trümmern

In einer Erklärung des jordanischen Außenministeriums hieß es, Jordanien habe die Aufnahme der Menschen aus "reinen humanitären Gründen" bewilligt, da ihre Leben in Gefahr gewesen seien. Sie würden nun in die drei genannten Länder weitergeleitet.

Die syrischen Weißhelme kümmern sich im Kriegsgebiet vor allem um die Bergung von Menschen aus Gebäuden, die durch die Kampfhandlungen zerstört wurden. Sie würden von Assads Regierung mit Inhaftierung und Exekution bedroht, hieß es von israelischer Seite. Außenminister Maas bestätigte "Bild": "Die Weißhelme haben seit Beginn des Syrien-Konflikts mehr als 100.000 Menschen gerettet. Ihr Einsatz verdiene Bewunderung und jeden Respekt, "und wir haben ihn aus Überzeugung unterstützt".

Mehr als 3700 Weißhelme im Einsatz

Mit dem Vormarsch des Assad-Regimes drohe vielen Weißhelmen nun Gefahr für Leib und Leben. "Es ist ein Gebot der Menschlichkeit, dass viele dieser mutigen Ersthelfer nun Schutz und Zuflucht finden, einige davon auch in Deutschland", so Maas. Auch das Bundesinnenministerium sei in die Planungen mit einbezogen gewesen.

Die israelische Armee erklärte, der Militäreinsatz bedeute keine Änderung in der Politik Israels, das eine Aufnahme von syrischen Flüchtlingen ablehnt. "Es handelt sich um eine ausnahmsweise erfolgte humanitäre Geste", hieß es in der Erklärung. "Israel behält seine Politik der Nichteinmischung in den Konflikt in Syrien bei. Es hält das syrische Regime für alles, was auf syrischem Boden passiert, für verantwortlich."

Nach Angaben des Chefs der Weißhelme, Raed Saleh, sind mehr als 3700 Weißhelme in Syrien im Einsatz. Die Freiwilligen zahlen oft einen hohen Preis – schon mehr als 250 verloren in dem Konflikt ihr Leben.

Israel hat schon Tausende Syrer medizinisch versorgt

Weltweit berühmt wurde die Organisation durch ihre Videos, auf denen zu sehen ist, wie die Helfer Kinder und andere Opfer aus den Trümmern ziehen. Wegen ihrer Arbeit wurden sie 2016 für den Friedensnobelpreis nominiert. Finanziert wird die Organisation von Deutschland und anderen westlichen Staaten, die für einige Weißhelme auch eine Ausbildung im Ausland organisiert haben.

Seit 1967 hält Israel einen Teil der Golanhöhen an der Grenze zu Syrien besetzt. In der Vergangenheit hat Israel Tausende geflüchtete Zivilisten auf dem von Syrien kontrollierten Teil der Golanhöhen mit Medikamenten und Lebensmitteln versorgt. Zur Aufnahme von Flüchtlingen ist Israel aber nicht bereit.

Trotz der erklärten Politik der Nichteinmischung bombardierte die israelische Luftwaffen mehrfach Ziele in Syrien, um nach eigenen Angaben Waffentransporte zu treffen, die für die schiitische Hisbollah-Miliz im Libanon bestimmt gewesen seien.

Verwendete Quellen
  • AFP, dpa
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