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Sprachlos: Unicef verschickt leeren Text zum Kinderleid in Syrien


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Wortloser Protest gegen Kinderleid
Die Katastrophe in Syrien verschlägt Unicef die Sprache


20.02.2018Lesedauer: 2 Min.
Ein Vater trägt sein Baby durch die Trümmer im Rebellengebiet Ost-Ghuta: Das Foto haben die Weißen Helme verbreitet.Vergrößern des Bildes
Ein Vater trägt sein Baby durch die Trümmer im Rebellengebiet Ost-Ghuta: Das Foto haben die Weißen Helme verbreitet. (Quelle: Twitter/SCDrifdimashq)
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Hunger, dazu ständige Angriffe selbst auf die Krankenhäuser: Unicef hat buchstäblich keine Worte mehr für das Leid der Kinder in Syrien – und demonstriert das.

Das UN-Kinderhilfswerk Unicef hat nach den bisher schlimmsten Angriffen auf die Exklave Ost-Ghuta eine Presseerklärung "Der Krieg gegen Kinder" mit zehn leeren Zeilen veröffentlicht. Das ist ein eindringliches Signal dafür, dass die Organisation das Leid der Kinder unbeschreiblich findet.

"Keine Worte werden den getöteten Kindern, ihren Müttern, ihren Vätern und ihren Angehörigen gerecht", beginnt die Erklärung von Unicef-Regionaldirektor Geert Cappalaere. Dann folgen zehn leere Zeilen, dann das Wort "Ende". Mit der einzigartigen Stellungnahme gewann Unicef sofort viel Aufmerksamkeit für die katastrophale Lage im Bürgerkriegsgebiet.

Mehr als 200 Tote an zwei Tagen

Allein am Montag waren bei Artilleriebeschuss und Bombardement auf das von Rebellen kontrollierte Ost-Ghuta nahe Damaskus 127 Menschen getötet worden, berichtete die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London. Das war den Angaben zufolge die höchste Opferzahl an einem Tag seit drei Jahren.

Die Angriffe gingen aber am Dienstag weiter. In weniger als 48 Stunden seien mindestens 237 Zivilisten getötet worden, darunter Dutzende Frauen und Kinder, so die Beobachtungsstelle. Verletzt worden seien seit Sonntagabend mehr als 1.000 Menschen. Die Hilfsorganisation UOSSM teilte mit, fünf Krankenhäuser in Ost-Ghuta seien gezielt bombardiert worden und außer Betrieb.

Verbliebene Kliniken sind völlig überfüllt. Die Vorräte an Narkosemitteln und Medikamenten gehen nach Angaben von Ärzten zu Ende. Ein Mediziner berichtete der Agentur dpa: "Wir mussten mit ansehen, wie Kinder in unseren Händen an ihren schweren Wunden gestorben sind, weil sie zu spät ins Krankenhaus kamen."

400.000 Menschen fast ohne Hilfe

Ein am Dienstag verbreitetes Foto aus einem Krankenhaus zeigte viele weiße Leichensäcke, darunter einen, bei dem das Gesicht eines Kindes sichtbar war. Allein in der Stadt Arbin seien vier Kinder getötet worden, berichteten die "Weißhelme" auf Twitter.

400.000 Menschen sind seit Monaten in der von Regierungstruppen umzingelten Gegend eingeschlossen. Regierungstruppen attackieren mit russischer Unterstützung die Gegend. Auch Hilfsgüter gelangen kaum in die Gegend, Unterernährung hat sich nach Angaben von Hilfsorganisationen ausgebreitet.

Unicef fügte seiner sprachlosen Stellungnahme noch eine Fußnote hinzugefügt: "Haben diejenigen, die neues Leid hinzufügen, immer noch Worte, um ihre barbarischen Taten zu rechtfertigen?"

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