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Trump empfängt Erdogan: Erdogan zeigt Anti-Kurden-Video im Weißen Haus


Eklat im Oval Office
Erdogan zeigt Anti-Kurden-Video im Weißen Haus

Von dpa
Aktualisiert am 15.11.2019Lesedauer: 2 Min.
Donald Trump, Recep Tayyip Erdogan im Oval Office: Anscheinend wollte der türkische Präsident mit einem Video überzeugen.Vergrößern des Bildes
Donald Trump, Recep Tayyip Erdogan im Oval Office: Anscheinend wollte der türkische Präsident mit einem Video überzeugen. (Quelle: Evan Vucci/ap-bilder)
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Bei dem Besuch des türkischen Präsidenten soll es zu einem Streit mit einem US-Senator im Oval Office gekommen sein. Der Grund: Erdogan führte einen Propagandafilm gegen die Kurdenmiliz YPG vor.

Mit einem Video hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bei seinem Besuch im Weißen Haus versucht, einen Spalt in das Bündnis der USA mit der Kurdenmiliz YPG in Syrien zu treiben. Erdogans Kommunikationsdirektor Fahrettin Altun veröffentlichte den viereinhalbminütigen Film, der US-Präsident Donald Trump und fünf Erdogan-kritischen Senatoren vorgeführt wurde, am Donnerstag auf Twitter. Darin wird der Kommandeur der von der YPG dominierten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), Maslum Abdi, für schwere Terroranschläge in der Türkei verantwortlich gebracht.

Erfolg scheint die ungewöhnliche Maßnahme Erdogans am Mittwoch nicht gehabt zu haben. Die Nachrichtenseite Axios berichtete, Senator Lindsey Graham habe Erdogan danach mit Blick auf das Video gefragt: "Wollen Sie, dass ich die Kurden dazu bringe, eines darüber zu machen, was Sie getan haben?" Graham hat die türkische Offensive gegen die YPG in Nordsyrien scharf verurteilt. Die Kurdenmiliz ist ein Verbündeter der USA im Kampf gegen die Terrormiliz IS. Aus Sicht der Türkei ist die YPG wegen ihrer Verbindungen zur verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK dagegen eine Terrororganisation.

Graham nannte das Video einen "klobigen Propagandafilm"

Axios schrieb: "Erdogan dachte anscheinend, dass er die Senatoren umstimmen könne, indem er sie zwingt, einen klobigen Propagandafilm anzuschauen." Graham habe in einem Telefoninterview bestätigt, dass er mit Erdogan aneinandergeraten sei. Er sei der Schilderung, wonach die Türkei mehr als jeder andere zur Bekämpfung des IS beigetragen habe, entschieden entgegengetreten. "Ich habe die Türkei wissen lassen, dass 10.000 SDF-Kämpfer, die meisten davon Kurden, im Kampf gegen den IS gelitten haben, gestorben sind oder verwundet wurden." Amerika werde das nicht vergessen und die YPG nicht im Stich lassen.

Auch Senator Ted Cruz zeigte sich nach dem Treffen mit Erdogan nicht überzeugt. Das Bündnis mit dem "problematischen Verbündeten" Türkei sei zwar wichtig, teilte er mit. Der türkische Angriff auf die kurdischen US-Verbündeten in Syrien sei aber "absolut inakzeptabel".

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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