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Schlangeninsel-Kampf: Ukrainer versenken offenbar russisches Schiff


Mit Raketen aus Dänemark?
Ukraine meldet Versenkung eines russischen Schiffes

Von t-online, mk

Aktualisiert am 18.06.2022Lesedauer: 2 Min.
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Schlag gegen Schwarzmeerflotte: Ein Video soll zeigen, wie ein russisches Schiff getroffen wird. (Quelle: t-online)
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Der Kampf um die Schlangeninsel geht weiter: Jetzt ist der ukrainischen Armee offenbar erneut ein Schlag gegen die russische Schwarzmeerflotte gelungen.

Der von ukrainischen Raketen getroffene Schlepper der russischen Schwarzmeerflotte ist nach ukrainischen Behördenangaben gesunken. Das Schiff "Wassili Bech" sei am Morgen von ukrainischen Raketen beschädigt worden. "Später wurde bekannt, dass er gesunken ist", sagte der Militärgouverneur von Odessa, Maxym Martschenko, am Freitagabend in einer Videoansprache auf seinem Telegram-Kanal.

Das Versorgungsschiff habe Munition, Waffen und Soldaten zu der seit Ende Februar von Russland besetzten Schlangeninsel bringen sollen. Eine Bestätigung von russischer oder unabhängiger Seite für die Versenkung gibt es nicht.

Das Video des Angriffs sehen Sie oben oder hier.

Das nur 35 Kilometer vor der ukrainischen Küste gelegene Eiland gilt als strategisch wichtig. Russland hat die Insel zu Beginn des Krieges erobert und sichert von dort die Blockade ukrainischer Häfen ab. Auch für einen seegestützten Angriff auf die größte ukrainische Hafenstadt Odessa ist die Schlangeninsel wichtig. Bei einem Angriff Anfang Mai konnte die Ukraine den russischen Truppen auf der Insel Verluste zufügen, sie aber nicht zurückerobern.

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"Schlepper können wichtigere Ziele sein als Kriegsschiffe"

Der Marineexperte H I Sutton hält den Angriff auf die "Wassili Beg" für bedeutend: "Für die Versorgung der Schlangeninsel mit Nachschub sind Schlepperboote unerlässlich und können wichtigere Ziele sein als Kriegsschiffe", schreibt Sutton auf Twitter. "Zudem gibt es Hinweise, dass bei dem Angriff Anti-Schiffsraketen eingesetzt wurden, möglicherweise vom Typ 'Harpoon'. Auch das wäre ein wichtiges politisches und militärisches Zeichen".

Dänemark hatte sich Ende Mai bereit erklärt, die Ukraine mit "Harpoon"-Raketen zu versorgen. Diese können von mobilen Abschussrampen an Land abgefeuert werden und Ziele in bis zu 315 Kilometer Entfernung zerstören – genug, um russische Kriegsschiffe von der ukrainischen Küste fernzuhalten. Dem Marineexperten Bryan Clark zufolge reichen schon 12 bis 24 "Harpoons", um die russische Flotte zur Aufgabe der Seeblockade zu zwingen.

Hat die Ukraine erstmals "Harpoon"-Raketen eingesetzt?

Welche Waffen bei dem Angriff auf die "Wassili Beg" tatsächlich zum Einsatz kamen, ist aber unklar. Der Militärgouverneur von Odessa, Maxym Martschenko, sprach zunächst von "Harpoon"-Raketen, änderte seinen Eintrag auf Telegram später aber wieder. Auf einem von der Ukraine verbreiteten Drohnenvideo ist zu erkennen, wie zwei Geschosse vom linken Bildrand aus auf das Boot zufliegen und detonieren:

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Der Militärexperte Rob Lee geht angesichts der Geschwindigkeit der Geschosse davon aus, dass diese von einer Bayraktar-Drohne aus türkischer Produktion abgefeuert wurden. Möglich erscheint auch ein Angriff mit "Neptun"-Raketen aus ukrainischer Produktion. Mit diesen Antischiffswaffen hatte die Ukraine Mitte April nach eigenen Angaben das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte versenkt, die "Moskwa". Der Vorrat der Ukraine an "Neptun"-Raketen soll allerdings sehr begrenzt sein.

Die Rückeroberung der Schlangeninsel hätte für die Ukraine hohen Symbolwert. Es war die "Moskwa", die sich Ende Februar vor der Insel in Stellung gebracht und die Verteidiger dazu aufgerufen hatte, sich zu ergeben. Diese antworteten: "Russisches Kriegsschiff, verpiss dich!" Der Funkspruch wurde inzwischen sogar auf Briefmarken gedruckt, und die Soldaten wurden später als "Helden der Ukraine" ausgezeichnet.

Verwendete Quellen
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