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Ukraine-Krise: Russland erleidet wohl schwere Verluste auf Schlangeninsel


Videos zeigen Angriffe
Russland erleidet offenbar schwere Verluste auf Schlangeninsel

Von t-online, mk

Aktualisiert am 09.05.2022Lesedauer: 3 Min.
Auf die Schlangeninsel hat es am Wochenende schwere Angriffe gegeben – offenbar von ukrainischer Seite.Vergrößern des Bildes
Auf die Schlangeninsel hat es am Wochenende schwere Angriffe gegeben – offenbar von ukrainischer Seite. (Quelle: dpa)

Für einen Angriff auf Odessa ist die Schlangeninsel im Schwarzen Meer von strategischer Bedeutung. Nach Angriffen der Ukrainer am Wochenende ist unklar, wer das Eiland jetzt kontrolliert.

Der ukrainischen Armee ist womöglich ein wichtiger Schlag zur Befreiung der russisch besetzten Schlangeninsel im Schwarzen Meer gelungen. Bei mehreren Angriffen mit Kampfflugzeugen und Drohnen soll die russische Seite am Wochenende schwere Verluste erlitten haben. Unklar scheint, wer die Insel jetzt kontrolliert.

Auf Twitter verbreitete Luftaufnahmen zeigten am Sonntag die Zerstörung eines sowjetischen Militärhubschraubers vom Typ Mi-8 auf der Insel. Die russische Propagandaagentur Ria Nowosti behauptete, dass es sich dabei um einen ukrainischen Hubschrauber gehandelt habe, der Luftlandetruppen auf die Insel bringen sollte. Außerdem habe die russische Armee vor der Insel zwei ukrainische Kampfjets der Typen Su-24 und Su-27 sowie zwei Drohnen vom Typ Bayraktar TB2 abgeschossen, behauptete Ria Novosti.

Hier das Video, das die Zerstörung des Mi-8 zeigen soll:

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Doch das ist offenbar gelogen, berichtet der Investigativjournalist Christo Grozev unter Berufung auf zwei interne Telegramkanäle der russischen Söldnertruppe Wagner. Darin werde laut Grozev offen darüber gesprochen, dass es sich bei dem Hubschrauber um russisches Militärgerät handelte. Demnach sollen die Drohnenaufnahmen die gescheiterte Aktion einer russischen Spezialeinheit zeigen. Bei dem Angriff auf den Hubschrauber seien nicht nur alle Soldaten an Bord getötet worden, die Ukraine habe auch mehrere russische Luftabwehrgeschütze und Boote zerstört.

Ukrainischer Überraschungsangriff auf Schlangeninsel?

Zum Teil bestätigt wird diese Darstellung von Informationen des ukrainischen Verteidigungsministeriums. Kiew veröffentlichte am 7. Mai diese Drohnenaufnahmen von der Schlangeninsel, die im Ukrainischen Zmiinyi heißt. Sie sollen die Zerstörung eines russischen Landungsbootes vom Typ Serna sowie von zwei russischen Flugabwehrsystem vom Typ Thor zeigen:

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Ebenfalls am 7. Mai wurde dieses Video veröffentlicht, das einen Angriff auf die Schlangeninsel durch zwei ukrainische Bomber vom Typ Su-27 zeigen soll. Dabei soll ein Munitionslager getroffen worden sein:

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"Die meisten, wenn nicht alle auf der Schlangeninsel stationierten russischen Soldaten dürften bei diesem Überraschungsangriff getötet worden sein", schreibt der Militärexperte Chris Owen auf Twitter zu dem Video. Owen analysiert auch die später veröffentlichten Bilder von der Zerstörung des Mi-8-Hubschraubers und kommt zu dem Schluss, dass sich mindestens elf Personen an Bord befunden haben. Dann wirft Owen die Frage auf, warum die russische Armee eine Landungsaktion auf der Insel startet, die doch eigentlich in russischer Hand sein sollte.

Zmiinyi gilt als strategisch wichtig für die Einnahme Odessas

"Das sagt mir, dass die Russen die Kommunikation mit der Insel verloren haben und nicht wissen, ob und wie viele ihrer Soldaten den Angriff überlebt haben oder ob die Insel wieder in ukrainischer Hand ist", so Owen. "Russland betrachtet die Insel als feindliches Territorium, bis das Gegenteil bewiesen ist." Aus der Luft lasse sich nur feststellen, dass die Insel schwer beschädigt wurde – aber nicht, wer sie kontrolliere.

Zmiinyi liegt nur 35 Kilometer von der ukrainischen Küste entfernt direkt vor dem Donaudelta im Gebiet Odessa. Sie gilt als strategisch wichtig für einen Angriff auf die Hafenstadt vom Meer her. Russland hatte den ukrainischen Stützpunkt auf der Insel gleich zu Beginn des Krieges eingenommen. Die Verteidiger begrüßten die Angreifer mit dem legendären Funkspruch "Russisches Kriegsschiff, verpiss dich", der inzwischen sogar auf Briefmarken gedruckt wurde. Bei dem angreifenden Schiff handelte es sich um die "Moskwa", das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte. Mitte April versenkte die Ukraine die "Moskwa" dann durch einen erfolgreichen Raketenangriff.

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