Erste Stangen wurden geerntet Wie teuer wird Spargel in diesem Jahr?

Der Start der Spargelsaison bringt die begehrten weißen Stangen zurück ins Sortiment der Supermärkte. Aktuell sind die Preise noch hoch – bleibt es so?
Es ist der Moment, auf den viele Deutsche hinfiebern, sobald es gen Frühling geht – der Start der Spargelsaison. In den Supermärkten und Discountern warten die ersten Stangen darauf, mit Schnitzel und Sauce hollandaise verspeist zu werden.
Und wie in jedem Jahr ist besonders eine Sache rund um den Spargel Thema – der Preis. Wie steht es um die diesjährige Saison und mit welchen Preisen müssen Kunden rechnen?
Spargel ist derzeit noch recht teuer
Auch wenn es – dank der aktuell sehr milden Temperaturen – bereits jetzt Spargel gibt, startet die richtige Saison in den meisten Bundesländern erst Anfang bis Mitte April. Deswegen gibt es derzeit eher geringe Mengen, die auch einen entsprechenden Preis haben. Der bekannte und qualitativ hochwertige Spargel aus dem brandenburgischen Beelitz liegt derzeit bei etwa 15 bis 18 Euro pro Kilo, wie der Vorsitzende des Beelitzer Spargelvereins, Jürgen Jakobs, erklärt.
Der großflächige Verkauf mit Straßenständen starte dann Anfang April, ergänzte Jakobs. Dann werde sich auch der Preis relativ schnell reduzieren. Er rechne mit einem Niveau zwischen und 10 und 12 Euro pro Kilogramm in der Hauptsaison.
Auch in anderen Bundesländern gibt es die ersten kleineren Mengen Spargel. In Nordrhein-Westfalen kostet das Kilo aktuell zwischen 16 und 18 Euro. Laut Anke Knaup, der Geschäftsführerin der Spargelstraße NRW, werden die Preise aber auch hier im Laufe der Saison fallen. Die meisten deutschen Spargelbauer rechnen mit einem Preis von 10 und 12 Euro pro Kilogramm für heimischen, qualitativ hochwertigen Spargel.
Importierter Spargel ist Problem
Laut dem Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer gibt es in Deutschland rund 1.300 Spargelbetriebe. Rund 10 bis 15 Prozent des geernteten Spargels ist grüner Spargel, der überwiegende Teil ist weißer Spargel. Die Zahlen sind demnach rückläufig, weil viele Betriebe aufgehört haben. Die Spargelernte sei personalintensiv und die Personalkosten stiegen stetig, wie Simon Schumacher, Geschäftsführer bei dem Verband, erklärt.
Ein weiteres Problem ist der Import von Spargel. "Oft wird unter schlechteren Bedingungen produziert – etwa, was Pflanzenschutz und Arbeitsbedingungen angeht", so Andreas Köhr, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Pfalz Süd. Auch die CO2-Bilanz von eingeflogenem Importspargel werde kritisch betrachtet.
Köhr appellierte an Verbraucher, regionalen Spargel und andere lokale Produkte zu bevorzugen, um die örtliche Wirtschaft zu stärken und die Nachhaltigkeit zu fördern. "Verbraucher sollten sich der Produktionsbedingungen und der Umweltkosten bewusst werden, wenn sie Spargel oder andere Produkte aus dem Ausland kaufen."
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa