Belagertes Stahlwerk Eingeschlossene Kämpfer in Mariupol: Kein Wasser, keine Medikamente
Seit Wochen harren ukrainische Kämpfer im belagerten Asowstal-Werk in Mariupol aus. Ihre Ehefrauen bleiben mit ihnen in Kontakt – und berichten nun von katastrophalen Zuständen.
Mehrere Ehefrauen der letzten ukrainischen Kämpfer in der Hafenstadt Mariupol haben katastrophale Zustände in dem von russischen Truppen belagerten Stahlwerk Asowstal geschildert. Pro Person gebe es nur noch ein Glas Wasser am Tag, sagte eine der Frauen in einem Interview, aus dem ukrainische Medien am Sonntag zitierten. Sie habe zuletzt vor einigen Stunden mit ihrem Mann telefonieren können, sagte die Frau.
Sie und die anderen Ehefrauen forderten einmal mehr eine Evakuierung aller verschanzten Kämpfer – zuerst der Schwerverletzten unter ihnen. Deren Situation sei "schrecklich": Manchen fehlten Arme oder Beine, es gebe kaum noch Medikamente oder Betäubungsmittel.
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Ukraine wirft Russland Einsatz verbotener Bomben vor
In dem Stahlwerk, das seit Wochen von Russen und prorussischen Separatisten umzingelt und beschossen wird, haben sich nach ukrainischen Angaben rund 1.000 Verteidiger von Mariupol verschanzt. Rund 600 sollen verletzt sein, hieß es zuletzt.
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Die ukrainische Armee ist weit von Mariupol entfernt und hat derzeit keine Chance, die weitgehend von den Russen eingenommene Stadt zu befreien. "Die Stimmung ist pessimistisch, weil es fast keine Hoffnung auf Rettung gibt", sagte die Frau eines Kämpfers in dem Interview. "Sie bereiten sich auf den letzten Kampf vor, weil sie nicht an eine diplomatische Lösung glauben."
Der Mariupoler Stadtratsabgeordnete Petro Andrjuschtschenko warf Russland am Sonntag vor, das Asowstal-Gelände mit Phosphorbomben beschossen haben. Beweise gibt es dafür bislang nicht.
- Nachrichtenagentur dpa