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Hamas-Chef ist tot: "Sinwar war ein brutaler Mörder und Terrorist"


Reaktionen auf toten Hamas-Chef
"Ich werde ihn nicht vermissen"

Von t-online, dpa, afp
Aktualisiert am 17.10.2024 - 21:40 UhrLesedauer: 3 Min.
Nato-Generalsekretär Mark RutteVergrößern des BildesMark Rutte: Der Nato-Generalsekretär sagte, er werde Sinwar nicht vermissen. (Quelle: Evgeniy Maloletka/AP/dpa/dpa-bilder)

Nach dem Tod von Jahja Sinwar haben Politiker die Taten des Hamas-Chefs verurteilt. Manche sehen in der Meldung "Hoffnung".

Die Tötung des Hamas-Chefs Jahja Sinwar durch die israelische Armee hat international zahlreiche Reaktionen ausgelöst. Manche feierten den Schlag als großen Erfolg, andere forderten ein Einlenken der Hamas.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock fordert die Hamas in einer ersten Reaktion auf, jetzt sofort alle Geiseln freizulassen und die Waffen niederzulegen. Das Leid der Menschen im Gazastreifen müsse endlich aufhören, heißt es in einer Erklärung. "Sinwar war ein brutaler Mörder und Terrorist, der Israel und seine Menschen vernichten wollte. Als Drahtzieher des Terrors am 7. Oktober brachte er Tausenden Menschen den Tod und unermessliches Leid über eine ganze Region", stellte Baerbock fest.

US-Präsident Joe Biden hat nach der Tötung von Hamas-Chef Jahja Sinwar durch die israelische Armee von einem "guten Tag" für die Welt gesprochen. Es gebe jetzt "die Möglichkeit für einen 'Tag danach' im Gazastreifen ohne die Hamas an der Macht und für eine politische Lösung, die Israelis und Palästinensern gleichermaßen eine bessere Zukunft bietet", hieß es in einer am Donnerstag in Washington veröffentlichten Erklärung Bidens, der sich gerade auf dem Weg nach Deutschland befand.

Der Tod Sinwars markiere "einen guten Tag für Israel, für die Vereinigten Staaten und für die Welt". Auch Vizepräsidentin Kamala Harris erklärte, nun bestehe "die Möglichkeit, den Krieg im Gazastreifen endlich zu beenden". Und er müsse so enden, "dass Israel sicher ist, die Geiseln freigelassen werden und das Leiden im Gazastreifen ein Ende hat".

Auch der französische Präsident Emmanuel Macron verwies auf das von Sinwar verursachte Leid: "Heute denke ich mit Ergriffenheit an die Opfer, darunter 48 unserer Landsleute, und ihre Angehörigen. Frankreich fordert die Freilassung aller Geiseln, die noch immer von der Hamas festgehalten werden."

Nato-Generalsekretär Mark Rutte sieht keinen Grund, den von Israel vermeldeten Tod Sinwars zu bedauern. Sinwar werde als der Architekt der Terroranschläge auf Israel am 7. Oktober 2023 angesehen, sagte der Niederländer am Abend bei einer Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Wenn er gestorben sein sollte, werde er ihn nicht vermissen, so Rutte.

In den USA hat der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, die Tötung von Sinwar als Zeichen der "Hoffnung" gewertet. "Sein Tod bringt Hoffnung für alle, die in Freiheit leben wollen, und Erleichterung für die Israelis, die er zu unterdrücken versucht hat", erklärte Johnson in Washington.

Sinwars Tod bedeute "jedoch nicht das Ende von Israels Überlebenskampf", betonte Johnson. Die Regierung von US-Präsident Joe Biden müsse nun mit Israel zusammenarbeiten, um maximalen Druck auf den Iran auszuüben, erklärte Johnson weiter.

Netanjahu: "Eliminiert, als er voller angst weglief"

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die Tötung des Hamas-Chefs als wichtigen Meilenstein begrüßt. Netanjahu wertete Sinwars Tod als Zeichen für "den Niedergang der Herrschaft des Bösen durch die Hamas" im Gazastreifen. An die Einwohner des Küstenstreifens gewandt, sagte Netanjahu in einer Videobotschaft: "Sinwar hat euer Leben zerstört. Er hat euch erzählt, er sei ein Löwe, aber in Wirklichkeit hat er sich in einer dunklen Höhle versteckt – und er wurde eliminiert, als er voller Angst vor unseren Soldaten weglief."

"Dies ist eine große militärische und moralische Errungenschaft für Israel und ein Sieg für die ganze freie Welt gegenüber der Achse des Bösen – des radikalen Islam, die vom Iran angeführt wird", sagte der israelische Außenminister Israel Katz laut eines Sprechers. Die Tötung Sinwars schaffe die Möglichkeit, die Geiseln sofort zu befreien und im Gazastreifen "eine neue Realität" ohne die Hamas und iranischen Einfluss zu schaffen.

Yoav Gallant, Israels Verteidigungsminister, sagte, Israel habe "seine Rechnung" mit Sinwar nach dem Angriff vom 7. Oktober 2023 beglichen. Mehr als ein Jahr später "starb Sinwar, während er geschlagen, verfolgt und auf der Flucht war", sagte Gallant. Er forderte die verbleibenden Hamas-Mitglieder in Gaza auf, zu kapitulieren. "Es ist an der Zeit, dass Sie hervortreten, die Geiseln freilassen, Ihre Hände heben und sich ergeben", sagte Gallant.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP
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