Sie fraßen Kot und tranken Urin 43 verwahrloste Hunde aus leerstehendem Haus gerettet
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Wer Tiere hält, muss sich auch um sie kümmern. Nicht immer werden die Halter dieser Pflicht gerecht. Nun wurde ein besonders krasser Fall von Verwahrlosung bekannt.
Beamte der Polizei und Mitarbeiter des Veterinäramtes haben im Landkreis Osnabrück 43 verwahrloste und teilweise kranke Hunde aus einem leerstehenden Haus befreit. Die Tiere wurden nach Angaben von Landkreis-Sprecher Henning Müller-Detert in mehreren Tierheimen der Region untergebracht.
Einige der Hunde mussten tierärztlich behandelt werden, teilte Müller-Detert weiter mit. Die Untersuchungen in diesem Fall werden vom Veterinäramt des Landkreises geleitet. Zuvor hatte die "Neue Osnabrücker Zeitung" über den Vorfall berichtet.
Die Bewohner zogen aus und ließen die Tiere alleine zurück
Der Fall kam ans Licht, nachdem ein Zeuge am Montag die Polizei verständigt hatte, weil er auf die verwahrlosten Tiere aufmerksam geworden war. "Er hat wohl ein Bellen gehört", sagte eine Polizeisprecherin. Schon von außen habe der Zeuge 16 bis 17 Hunde erkennen können. Die Hunde befanden sich in einem leerstehenden Einfamilienhaus in einem Außenbereich von Bad Iburg. Die Bewohner des Hauses seien offenbar am 12. Februar ausgezogen und hätten die Tiere alleine zurückgelassen.
Nach Abschluss der Untersuchungen durch das Veterinäramt werde die Staatsanwaltschaft eingeschaltet, erklärte die Polizeisprecherin weiter: "Es ist offenkundig, dass hier gegen das Tierschutzgesetz verstoßen wurde."
Die Hunde waren in einem erschreckendem Zustand
Ein Teil der geretteten Hunde wurde von der Tierschutzorganisation Gut Aiderbichl aufgenommen, die in der Nähe von Osnabrück einen Tierschutzhof betreibt. Bei den Tieren handelt es sich nach Angaben der Tierschützer um eine Minispitzmischung, deren Zustand erschreckend gewesen sei. So sei das Fell der Tiere stark verschmutzt gewesen, an Augen und Ohren hätten die Hunde Entzündungen gehabt. Die Tiere seien auch dehydriert und stark unterernährt gewesen, hieß es weiter von den Tierschützern. Einige Hündinnen seien trächtig gewesen. Um zu überleben, hätten die Tiere den Kot ihrer Artgenossen gefressen und ihren eigenen Urin getrunken.
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- Nachrichtenagentur dpa