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Kassenzettel aus Sachsen: "Falls Sie noch nicht erstochen wurden ... "


Radikaler Wahlkampf
Kassenzettel aus Sachsen: "Falls Sie noch nicht erstochen wurden"

Von t-online, ivi

Aktualisiert am 21.02.2025 - 10:48 UhrLesedauer: 2 Min.
Kassenbeleg mit ZahlenVergrößern des Bildes
Wahlkampf auf Kassenzetteln: In Sachsen und anderswo nutzen Unternehmer Bons für politische Statements (Symbolbild). (Quelle: Dugwy/getty-images-bilder)
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Ein Bäcker in Sachsen setzt auf eine radikale Wahlbotschaft auf seinen Kassenzetteln. Auch andere Betriebe machen Wahlkampf auf ihren Bons. Doch wie reagieren die Kunden?

Ein Kassenzettel aus einer Bäckerei in Sachsen erregt Aufsehen. Nach dem üblichen Dank für den Einkauf folgt auf dem Bon eine rigorose Botschaft: "Falls Sie noch nicht erstochen oder überfahren wurden, haben Sie am Sonntag die Wahl! Geht es so weiter oder soll es mit Deutschland wieder bergauf gehen?"

Der Kassenbon stammt aus einer Bäckerei im Lawalder Ortsteil Lauba (Landkreis Görlitz), nur wenige Kilometer von der tschechischen Grenze entfernt. Seit vergangenem Mittwoch bekommen ihn die Kunden vorgelegt. Inhaber Jan Mersiowsky erklärte, dass ihn aktuelle Ereignisse zu der Botschaft bewegt hätten. Er habe die Zeilen spontan verfasst, als er die Nachrichten gehört habe. "Ich saß gerade nebenbei am Rechner und habe dann die Zeilen verfasst", erklärte er laut "Tag24".

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Bäcker wil seine Wahlabsichten nicht nennen

"Die Nachrichten haben mich erneut aufgeregt", begründete der Bäckermeister seine Entscheidung. Mit seiner Botschaft will er auf vergangene Gewalttaten in Solingen, Magdeburg oder München anspielen.

Der Familienbetrieb existiert seit 33 Jahren und wird inzwischen in dritter Generation geführt. Doch nicht nur die Sicherheitslage bereitet ihm Sorgen, sondern auch die wirtschaftlichen Bedingungen setzen ihm zu. "Material-, Personal- und Versicherungskosten sowie Steuern sind deutlich gestiegen", klagte er und setzt nun große Hoffnungen in eine neue Regierung. Während er auf seinen Kassenzetteln eine rabiate Botschaft wagt und andere zum Wählen aufruft, hält sich Mersiowsky über seine eigenen Wahlabsichten bedeckt: "Ich sehe nur zwei Parteien, die dieses dringende Problem lösen könnten. Welche das sind, möchte ich nicht sagen."

Seine Kunden würden zumindest positiv auf die Botschaft auf dem Kassenzettel reagieren, erzählte der 59-Jährige weiter. "Es gab zwar einzelne negative Rückmeldungen, doch der Großteil war positiv", behauptet der Bäckermeister.

"Bitte geh wählen … aber NICHT die AfD"

Auf die Idee, Kassenzettel für Wahlaufrufe zu benutzen, sind auch schon andere gekommen. Das Café Noir in Siegen hat sich anlässlich der Bundestagswahl die folgende Botschaft auf die Bons gebracht: "Bitte geh wählen … aber NICHT die AfD". Die Aktion erregte viel Aufmerksamkeit in den sozialen Medien. Ein Facebook-Post des Cafés vom 13. Februar mit einem Foto des Kassenzettels erhielt über 2.500 Likes. Doch die Kommentare mussten deaktiviert werden. Laut einer Mitteilung des Cafés sei der Post von AfD-Wählenden mit Hasskommentaren überschwemmt worden. Trotz dieser Anfeindungen hat das Lokal aber auch großen Zuspruch für seine klare Positionierung bekommen.

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Auch die Wolfsburger Kaffeerösterei "Olivier Caffé" setzt auf ähnliche Botschaften. Dort stehen auf den Kassenbons Sätze wie: "BTW am 23.02. – geh wählen! (aber nicht die AfD)". Oder: "Danke, dass Sie nicht die AfD wählen! #keinkaffeefürnazis"

Die Meinungen zu den politischen Botschaften auf Kassenzetteln sind gespalten. Während manche Nutzer die klare Haltung begrüßen, kritisieren andere die Vermischung von Geschäft und Politik.

Transparenzhinweis
Verwendete Quellen
  • instagram.com: Profil von @oliviercaffe
  • Facebook: Cafe Noir Siegen

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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