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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Richtig zubereiten Einfacher Trick: So schmeckt Chicorée nicht mehr bitter
Der bittere Geschmack spaltet: Chicorée wird entweder geliebt oder beim Essen aussortiert. Tipps, wie Sie das Wintergemüse am besten zubereiten.
Inhaltsverzeichnis
Wenn im Winter die Auswahl an Vitaminbringern immer geringer und gleichzeitig teurer wird, schlägt die große Stunde von Chicorée: Als knackige Zutat im Salat und als frische Vorspeise mit Dip ist das Sprossengemüse sehr beliebt.
Chicorée zubereiten: Putzen und waschen
Moderne Chicorée-Züchtungen enthalten so wenig Bitterstoffe, dass auch ihre Strünke problemlos genießbar sind. Wenn Sie Chicorée zubereiten möchten und den bitteren Geschmack nicht mögen, sollten Sie dennoch als Erstes den Strunk entfernen.
Schneiden Sie hierfür mit einem scharfen Messer das Ende des Chicorées ab und entfernen Sie den Stielansatz keilförmig. Hat der sonst weiße Chicorée bräunliche oder rote Verfärbungen, entfernen Sie diese Stellen ebenfalls. Waschen Sie das Wintergemüse anschließend kurz unter fließendem Wasser ab.
So schmeckt Chicorée nicht mehr bitter
Um zu erreichen, dass das rohe Gemüse möglichst wenig bitter schmeckt, gibt es noch einen zweiten Trick: Lassen Sie den Chicorée einige Minuten lang in lauwarmem Wasser liegen. Auch das Einlegen in Milch hat sich als hilfreiches Mittel gegen den bitteren Geschmack erwiesen.
Tipp: Wenn Sie Chicorée kochen und den bitteren Geschmack vermeiden möchten, gehen Sie ganz auf Nummer sicher, wenn Sie einen Teelöffel Zucker zum Kochwasser hinzufügen.
Chicorée richtig lagern
Beim Einkauf sollten Sie auf weiße Blätter mit gelben Spitzen achten, die keine welken Stellen haben. Wer empfindlich auf bitteren Geschmack reagiert, sollte besser auf Exemplare mit grünen Blattenden verzichten: Sie schmecken meist besonders bitter.
Am besten lagern Sie Chicorée im Kühlschrank. Dort hält er sich im Gemüsefach – in feuchtes Papier oder ein Tuch gewickelt – bis zu einer Woche.
Wie gesund ist Chicorée?
Chicorée enthält nur 16 Kilokalorien pro 100 Gramm. Gleichzeitig versorgt es den Körper mit Beta-Carotin, Vitamin B1, B2 und C, Folsäure und Kalium. Selbst der etwas bittere Geschmack ist sehr gesund. Der enthaltene Bitterstoff Lactucopikrin regt die Gallenblase und die Bauchspeicheldrüse an und beruhigt Magen und Darm. Das Gemüse ist somit leicht verdaulich.
Chicorée richtig kombinieren
Chicorée können Sie zudem gut mit Mandarinen, Äpfeln, Fenchel oder Avocado kombinieren. Das gleicht das Bitteraroma aus. Für eine Beilage werden die Blätter in Streifen geschnitten und mit etwas Butter und Brühe bissfest gedünstet.
Roh, gegart oder gebraten: So schmeckt Chicorée
Die Verwendungsmöglichkeiten von Chicorée sind vielfältig. So können Sie das Wintergemüse zum Beispiel roh als Salat verwenden. Hierfür schneiden Sie die Blätter einfach in Streifen und servieren sie mit einem Dressing. Auch hierfür bieten sich Milchprodukte an: Ein Joghurt-Dressing passt sehr gut zu dem Wintergemüse. Die schaufelförmigen Blätter eignen sich aufgrund ihrer recht festen Konsistenz auch sehr gut zum Dippen.
Wenn Sie Chicorée zubereiten möchten, können Sie das Wintergemüse auch garen. Für diese klassische Art der Zubereitung stellen Sie einen Topf mit Salzwasser auf und lassen den Chicorée 15 bis 20 Minuten lang darin kochen. Geben Sie dem Kochwasser etwas Zucker hinzu, so wird der Geschmack milder. Besonders gut schmeckt das gegarte Wintergemüse in Kombination mit gerösteten Semmelbröseln oder mit Käse überbacken.
Auch im Wok lässt sich Chicorée zubereiten. Vorteil: Durch das Braten ist das Wintergemüse noch weniger bitter als beim Kochen. Als Pfannengericht lässt sich Chicorée mit vielen anderen Gemüsesorten kombinieren, von Tomaten über Paprika bis hin zu Pilzen. Zu gebratenem Chicorée schmeckt eine Vinaigrette aus Balsamico und Honig.
Rezept: Gebratener Chicorée
Chicorée eignet sich nicht nur als frischer Salat oder milde Gemüsebeilage, sondern kann durchaus auch eine herzhafte Hauptrolle auf dem Teller übernehmen.
Folgende Zutaten benötigen Sie, wenn Sie Chicorée gebraten servieren möchten:
- Chicorée
- Ei
- Paniermehl
- Pflanzenöl, Butter oder Margarine
- Kräutersalz
Zubereitung:
- Bereiten Sie den Chicorée wie oben beschrieben vor.
- Dünsten Sie die sauberen einzelnen Blätter dann in gesalzenem Wasser leicht an. Dazu reicht es aus, den Chicorée für wenige Minuten in das Wasserbad zu legen und gleich wieder mit einer Schaumkelle herauszuheben.
- Weiter geht es mit dem Panieren der einzelnen Blätter. Vermengen Sie dazu das Ei mit dem Paniermehl und wenden Sie den Chicorée darin.
- Dann wird der Chicorée gebraten: Backen Sie die panierten Blätter in einer Pfanne goldbraun aus und würzen Sie diese anschließend mit dem Kräutersalz.
Rezept: Chicorée-Auflauf
Eine leckere Alternative zu Salat und Pfannengemüse ist auch dieser Chicorée-Auflauf mit Camembert. Es lässt sich schnell und einfach in etwa 40 Minuten zubereiten.
Für für vier Personen benötigen Sie:
- 4 Stauden Chicorée
- 200 g gekochter Schinken (in Scheiben)
- 125 g Camembert
- 2 Eier
- 200 ml Sahne
- Salz und Pfeffer
- 1 El Öl
- 1 El Petersilie (gehackt)
Zubereitung:
- Bereiten Sie den Chicorée wie oben beschrieben vor und halbieren Sie die Stauden.
- Schneiden Sie den Schinken in Streifen und den Camembert in Scheiben. Verquirlen Sie die Eier mit der Sahne und würzen Sie die Mischung mit Salz und Pfeffer.
- Legen Sie dann die Chicorée-Hälften in eine mit Öl ausgestrichene Auflaufform und übergießen Sie sie mit der Ei-Sahne. Abschließend verteilen Sie die Schinkenstreifen darauf.
- Dann geben Sie den Chicorée-Auflauf für etwa 20 Minuten in den auf 200 Grad vorgeheizten Ofen.
- Wenn die Ei-Masse stockt, nehmen Sie den Chicorée-Auflauf aus dem Ofen und belegen ihn mit dem Camembert. Danach geht es noch einmal kurz in den Ofen, bis der Käse leicht zerläuft.
- Direkt vor dem Servieren bestreuen Sie den Chicorée-Auflauf mit der gehackten Petersilie.
Zichorienwurzel diente als Kaffeeersatz
Jahrhundertelang wurde die Zichorienwurzel als Viehfutter und als Rohstoff für die Kaffeeersatzproduktion genutzt. 1845 entdeckte der Obergärtner des Botanischen Gartens in Brüssel durch Zufall das zarte Gemüse: Er hatte Zichorienwurzeln in einem dunklen Keller vergessen, wo sie zu treiben begannen.
Der Gärtner kostete die Triebe und fand sie durchaus schmackhaft. Durch viele Jahrzehnte Züchtung entstanden die heute bekannten Chicoréesorten.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- Eigene Recherche