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Gartenjahr 2020: Das sind Gewinner, Verlierer und Aufsteiger des Jahres


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Rück- und Ausblick
Gartenjahr 2020: Das sind die Gewinner und Verlierer


Aktualisiert am 27.12.2020Lesedauer: 4 Min.
Schottergarten: Er spart Zeit und Arbeit, ist aber wenig nachhaltig.Vergrößern des Bildes
Schottergarten: Er spart Zeit und Arbeit, ist aber wenig nachhaltig. (Quelle: Star-Media/imago-images-bilder)
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2020 geht zu Ende. Grund genug, auf die vergangenen Monate zurückzuschauen. Welche Gartentrends zählen zu den Gewinnern? Welche sind Auslaufmodelle? Und von welchen Pflanzen werden wir 2021 noch viel hören?

Ob bepflanzter Balkon oder eigener Garten: Im Corona-Jahr 2020 hat das mehr oder weniger große Stück Grün für viele Deutsche an Bedeutung gewonnen. Gärtnern ist das neue Kochen, war dabei oft zu hören. Glücklich waren vor allem diejenigen, die während der Kontaktbeschränkungen im Frühjahr in ein Stück private Natur flüchten konnten. Ein "grüner" Lockdown.

Doch das Jahr 2020 dürfte nach vorläufigen Analysen der Weltwetterorganisation (WMO) zugleich eines der drei wärmsten gewesen sein – und das seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen. Dabei hat die Klimakrise auch in diesem Jahr in unseren Gärten deutliche Spuren hinterlassen: verbrannter Rasen, vertrocknetes Gemüse, welke Blumen. Im Sommer machte uns manchmal auch Hagel und Starkregen das Leben schwer.

Welche nachhaltigen Trends für Balkon, Terrasse und Garten zählten im Jahr 2020 zu den Gewinnern oder Verlierern – und welche Pflanzen starten als Aufsteiger im kommenden Jahr voll durch? Hier ist unser Überblick:

Das sind die Verlierer 2020

Schottergärten

Die mit Kies bedeckten Beete oder Vorgärten sind zwar in vielen Bundesländern bereits verboten. Dennoch werden sie von Grundstücksbesitzern immer noch gern angelegt: die sogenannten Schottergärten. Allerdings sehr zum Leidwesen der 16 deutschen Umweltminister. Diese hatten bereits 2019 zu Recht beklagt: "Arten- und blütenreiche Gärten verschwinden auf Kosten steriler insektenfeindlicher Stein- und Schottergärten."

2020 haben Baden-Württemberg und Hamburg einen Gang höher geschaltet und die Verbote noch einmal ausdrücklich bestätigt. Denn: "Dass Insekten keine Steine fressen können, dürfte allgemein einsehbar sein", sagte der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Hier ist ein Überblick über die Gesetzeslage in den Bundesländern.

Torfhaltige Blumenerde

Im Sommer hat Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) Bau- und Supermärkte dazu aufgerufen, torfhaltige Blumenerde bis spätestens Ende 2026 aus den Regalen zu nehmen. Ein Grund: Der Torf-Abbau zerstört Moore und schädigt das Klima. Besser ist torffreie Erde.

Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) findet den Ausstieg zwar gut, ist aber skeptisch, ob die Ministerin diesen Zeitplan wirklich einhalten kann. "Noch fehlen ausreichend Ersatzstoffe, also naturverträgliche und nachhaltige Alternativen zum Torf", sagte Marja Rottleb vom Nabu im August t-online.

Kirschlorbeer-Hecke

Für die einen ist sie die ideale Strauchpflanze. Für die anderen eine exotische, wenig nachhaltige Heckenart: der Kirschlorbeer. Laut dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (Bund) hat er für die heimische Tier- und Pflanzenwelt wenig zu bieten. Auch der Nabu meint, dass seine Beeren für unsere Vögel nicht bekömmlich seien und Kirschlorbeerblätter zudem im heißen Sommer keine Kühlung bringen.

Das sind die Gewinner 2020

Steingarten

Um es vorwegzunehmen: Ein Steingarten ist nicht mit einem Schottergarten zu verwechseln – sondern das genaue Gegenteil. Beispielsweise zieht ein alpiner Steingarten Bienen, Schmetterlinge und Co. magisch an. Und: Die meisten Steingartenpflanzen vertragen Hitze und Trockenheit. Sie gehören deshalb zu den Gewinnern der Klimakrise. Lesen Sie, welche Pflanzen besonders gut geeignet sind.

Blumenwiese

Der akkurat geschnittene grüne Rasen gilt als einer der großen Verlierer in der Klimakrise. Denn Hitze, Trockenheit und Wassermangel setzen ihm zu. Jürgen Bouillon hat t-online im Frühjahr erklärt, dass der Rasen deshalb aber kein Auslaufmodell ist.

Bereits mit kleinen Umstellungen könne man ihn an die Klimakrise anpassen, sagte der Gartenbauwissenschaftler. "Und da ist ein Extensivrasen genau das Richtige. Je nach Standort gesellen sich zu den Rasengräsern dann Kräuter." Diese blühen im Gegensatz zu den Gräsern und das freue eine Vielzahl von Insekten, vor allem Wildbienen. Summ, summ, summ.

Upcycling-Gartendeko

Aus alt mach neu: Omas Haushaltshelfer und ausgediente Möbelstücke erleben immer öfter ein Comeback als nachhaltige und originelle Gartendeko. Der Trend dazu heißt Upcycling, ins Deutsche übersetzt so viel wie Aufwertung. Der ist zwar nicht neu, hat aber 2020 noch einmal an Fahrt aufgenommen.

Ein Grund: Viele Geschäfte waren wegen des Lockdowns im Frühjahr geschlossen. Neue Gartendeko kaufen, ging nicht. Da hat der eine oder andere den Keller, Schuppen oder Dachboden aufgeräumt – und wahre "Schätze" entdeckt. Hier finden Sie 20 nachhaltige Dekoideen für Garten, Terrasse und Balkon.

Das sind die Aufsteiger 2021

Am Ende des Jahres 2020 stellt sich noch die große Frage: Was wird uns das kommende Gartenjahr 2021 bringen? Ein paar Antworten darauf haben in den vergangenen Wochen bereits viele Organisationen gegeben. Sie kürten – salopp formuliert – die Aufsteiger 2021.

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Darunter ist zum Beispiel die Stechpalme als "Baum des Jahres 2021": Der immergrüne Laubbaum mit seinen stacheligen Blättern und leuchtend roten Beeren ist vor allem als Brutplatz und Nahrungsquelle bei Vögeln, Bienen und Hummeln beliebt. Im Garten kann er zu einer Hecke wachsen oder ein Staudenbeet einrahmen. Sogar zur Topfpflanze eignet er sich.

Oder die Schafgarbe (Achillea) als "Staude des Jahres 2021". Die herbe Schönheit ist nicht nur bei Insekten, sondern auch – wie der Name schon sagt – bei Schafen sehr beliebt. Im Gartenbeet punktet vor allem die Goldgarbe (Achillea filipendulina). Dass nach 2020 mit dem Ziergras Panicum wieder eine hitze- und trockenheitsverträgliche Art zur "Staude des Jahres" gekürt wird, macht nebenbei noch eines deutlich: Aufsteiger müssen in Zeiten der Klimakrise hart im Nehmen sein.

Verwendete Quellen
  • Mit Material von Nachrichtenagentur dpa
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